Rotbuche contra Kulturheidelbeere

 In Forstamt Rotenburg, Regionale Presseregion Nordost

NiedersÀchsische Landesforsten pflanzen Rotbuchen, um die weitere Ausbreitung der eingewanderten Kulturheidelbeere einzudÀmmen

(Ahlden) Seit Montag, dem 10. Januar, ist ein 15 Tonnen-Bagger im Wald angrenzend zum Naturdenkmal Ahldener Schwedenschanze im Einsatz. Ein eher ungewöhnlicher Einsatz fĂŒr einen Bagger. Mithilfe der großen Maschine werden hier insgesamt 2.500 Rotbuchen gepflanzt. Ziel ist die Anlage eines Rotbuchen-Sperrriegels, um die Ausbreitung der Kulturheidelbeere auf die HeideflĂ€che auf natĂŒrlichem Wege zu unterbinden.

Das Naturdenkmal „Schwedenschanze“ liegt in der zu den NiedersĂ€chsischen Landesforsten gehörenden Revierförsterei Ahlden. Schutzzweck ist unter anderem der Erhalt der 2,9 Hektar großen HeideflĂ€che mit ihrer typischen Pflanzengesellschaft. Das Schutzgebiet ist umgeben von Wald, in dem sich bereits seit Jahrzehnten die Kulturheidelbeere ausbreitet. Die Heidelbeeren stammen aus angrenzenden Plantagen, sie vermehren sich rasant und verdrĂ€ngen heimische Pflanzenarten; Fachleute sprechen von einem invasiven Verhalten. Damit die Heidelbeeren sich nicht weiterverbreiten und nicht auch noch die HeideflĂ€chen des Naturdenkmals erobern, mĂŒssen sie sie stĂ€ndig zurĂŒckgedrĂ€ngt werden.

Gerd JĂŒlke, Leiter der Revierförsterei Ahlden erklĂ€rt: „Die weitere Ausbreitung der Heidelbeeren unterbinden wir regelmĂ€ĂŸig durch Rodung der ĂŒber mannshohen Pflanzen mit samt der Wurzel. Der Erfolg ist aber leider stets nur von kurzer Dauer, da sich die BeerenfrĂŒchte massenhaft aussĂ€en, keimen und die FlĂ€chen schnell wieder erobern. Um das kĂŒnftig zu unterbinden, pflanzen wir hier jetzt 2.500 Rotbuchen, um den Waldboden mit diesen schattenspendenden heimischen WaldbĂ€umen zu versiegeln. Dadurch wird den jungen Heidelbeeren kĂŒnftig das zum Wachsen nötige Licht entzogen, so können wir eine weitere Ausbreitung der BeerenstrĂ€ucher eindĂ€mmen.“

Die jungen Buchen sind bereits ĂŒber einen Meter groß und sie haben ein gut ausgebildetes Wurzelwerk. Daher werden die bereits relativ großen BĂ€ume mit Hilfe einer speziellen am Baggerarm angebrachten Pflanzgabel gepflanzt. Der Bagger drĂŒckt die Pflanzgabel in den Boden, zieht leicht und öffnet so ein Pflanzloch. Der junge Baum wird von einem Pflanzer in das Loch gestellt und festgehalten, abschließend drĂŒckt der Bagger den Boden fest.

„Die Vorteile des Baggerpflanzverfahrens sind, dass das gut ausgebildete, große Wurzelwerk der jungen Pflanzen optimal in den Boden kommt. Außerdem kann die Pflanzgabel die hier sehr hoch anstehende, extrem feste Ortsteinschicht im Oberboden durchstechen und auflockern. So hat der junge Baum bessere Startchancen und muss diese Schicht nicht selbst durchwurzeln, sofern das ĂŒberhaupt möglich wĂ€re. Nicht zuletzt haben die bereits relativ großen Buchen einen Wuchsvorsprung vor den wieder frisch keimenden Heidelbeeren und höheren Schutz vor dem Verbiss durch Reh- und Damwild“, erlĂ€utert Gerd JĂŒlke das Verfahren.

Beitragsbild: Die Rotbuche (Vordergrund), soll die Ausbreitung der Heidelbeere (Hintergrund) kĂŒnftig verhindern bzw. verlangsamen  (Foto: Sierk / NiedersĂ€chsische Landesforsten)

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