Zukunftstag im Niedersächsischen Forstamt Oerrel
Blick hinter die Kulissen eines Forstamtes gibt Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die forstliche Arbeitswelt
(Oerrel) Am 28. April 2022 war es wieder so weit: Der „Girls‘ Day / Boys‘ Day“ (Zukunftstag) hat wieder stattgefunden. Der Zukunftstag für Mädchen und Jungen wird in jedem Schuljahr an allen allgemeinbildenden Schulen für die Schuljahrgänge 5 – 9 durchgeführt. Das Forstamt Oerrel, eines von 24 Forstämtern der Niedersächsischen Landesforsten, beteiligte sich an dem bundesweiten Zukunftstag.
Fünf Schülerinnen und Schüler aus Hermannsburg, Munster, Soltau und Uelzen hatten hier die Gelegenheit einmal in die Arbeitswelt der Forstleute herein zu schnuppern. Dabei wurde allen Beteiligten schnell klar, dass es in der forstlichen Arbeitswelt ein sehr breites Aufgabenspektrum gibt. Hinter dem Aufbau unserer Wälder, von der Pflanzung über die Pflege bis hin zur Holzernte, einschließlich der Aufgaben im Zusammenhang mit dem Naturschutz, des Waldschutzes, der Jagd und der Erholungsfunktion des Waldes, verbergen sich vielfältige und spannende Arbeitsbereiche, die allesamt von den Forstleuten wahrgenommen werden müssen.
Kerstin Kiefer, Försterin im Forstamt Oerrel, hat die Planung und Durchführung des Zukunftstages übernommen. Sie freut sich: „Unsere jungen Besucher sind sehr interessiert und wissbegierig. Eine Teilnehmerin war bereits bei einem vorherigen Zukunftstag dabei. Das hatte ihr so gut gefallen, dass sie jetzt ernsthaft überlegt Försterin zu werden. In vielen Einrichtungen der Niedersächsischen Landesforsten kann man heute einmal hinter die Kulissen schauen. Das Forstamt Oerrel bietet mit der Forstsaatgutberatungsstelle neben dem klassischen Forstbetrieb zusätzlich die Möglichkeit Einblicke in die „Wiege des Waldes“ zu erhalten. Auf die Aufgaben im Arbeitsbereich der Saatgutberatungsstelle haben wir beim heutigen Zukunftstag ein besonderes Augenmerk gelegt“.
Johanna, Jochen, Henri, Tim und Connor haben viele verschiedene, heimische Baumarten kennengelernt. Aber auch, dass die unterschiedlichen Bäume unterschiedliche Verbreitungsstrategien haben. Nadelbäume zum Beispiel haben Zapfen, die sich öffnen, wenn die Samen reif sind. Die geflügelten Samenkörnen werden durch den Wind verbreitet. Eichen aber haben schwere Früchte, die einfach vom Baum fallen und dann unter anderem vom Eichelhäher verbreitet werden. Wenn Forstleute das Saatgut für die Neubegründung junger Wälder ernten wollen, brauchen sie dementsprechend auch unterschiedliche Erntestrategien.
„Bei den Nadelbäumen bleibt uns also nichts anders übrig als hochzuklettern und die Zapfen abzupflücken, bevor sie sich öffnen, um das wertvolle Saatgut zu gewinnen. Unter der Anleitung des erfahrenen Forstwirts und Baumkletterers, Martin Riechers, durften sich die Schülerinnen und Schüler einmal in der Seilklettertechnik üben, um auf einen Baum zu klettern“ erklärt Kerstin Kiefer.
Im Anschluss bekamen die fünf Schülerinnen und Schüler Einblicke in die unterschiedlichen Aufgaben der Försterinnen und Förster bei den Niedersächsischen Landesforsten. Kerstin Kiefer erzählt: „Wir haben in einem pflegebedürftigen Waldbestand Bäume ausgezeichnet, das bedeutet, wir haben Bäume markiert, die gefällt werden müssen, damit die anderen Bäume besser wachsen können. Durch diese sogenannte Durchforstungsmaßnahme wird der Wald insgesamt stabiler, weil die verbleibenden Bäume größere Kronen und dadurch auch ein standfesteres Wurzelwerk bekommen“.
Den Mitarbeitern des Forstamtes Oerrel war es wichtig den Schülerinnen und Schülern einen guten Einblick in das forstliche Arbeitsleben zu geben, sie freuen sich schon auf den Zukunftstag 2023.
Beitragsbild: Die Schülerinnen und Schüler üben die Seilklettertechnik, um ein Gefühl für diese ganz spezielle Arbeit zu bekommen. Sie sind natürlich mit Begeisterung, aber auch viel Talent bei der Sache. Für die Zapfenernte werden die Baumkletterer in der zur Forstsaatgutberatungsstelle gehörenden Seilkletterschule ausgebildet. Martin Riechers ist ein erfahrener Seilkletterer und Ausbilder. Er hat ein waches Auge auf die Klettertechnik der hier übenden Schülerinnen und Schüler.
(Fotos: Sierk / Niedersächsische Landesforsten)
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