Gefahr von oben

 In Forstamt Göhrde, Regionale Presseregion Nordost

Verkehrssicherungsmaßnahmen in der Revierförsterei Wustrow nehmen zu

(Wustrow / Göhrde) Reinhard Behn, Leiter der zu den Niedersächsischen Landesforsten gehörenden Revierförsterei Wustrow, ist in Sorge. Er ist im Landkreis Lüchow-Dannenberg für etwa 2.400 Hektar Landeswald und Betreuungsforsten zuständig. Die Waldfläche seiner Försterei verteilt sich auf 14 Forstorte im Landeswald und 2 Genossenschaftsforsten. Die vielen Waldparzellen werden von zahlreichen öffentlichen Straßen, Kanälen und Wegen durchschnitten und oft grenzen die Wälder an Ortslagen. Zu seinen Aufgaben gehört neben der klassischen Bewirtschaftung und Betreuung der ihm anvertrauten Wälder auch die Verkehrssicherungspflicht. Dabei geht es vor allem darum, Gefahren durch instabile Bäume oder Kronenteile entlang der dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Straßen und Wege, Parkplätze und entlang von Kanälen rechtzeitig zu erkennen.

In den Wäldern der Revierförsterei Wustrow sind in den letzten Jahren zahlreiche Bäume abgestorben. Durch die seit 2018 anhaltende Trockenheit sind die Böden bis in tiefe Schichten ausgetrocknet, die Bäume leiden unter dem Wassermangel. Infolge der Trockenheit haben zahlreiche Schadorganismen wie Pilze und Insekten ein leichtes Spiel und haben die bereits geschwächten Bäume befallen. So kommt es vermehrt zum Absterben alter Bäume. Normalerweise verbleiben abgestorbene Bäume als stehendes und später als liegendes Totholz in den Wäldern. Sie sind ökologisch sehr wertvoll, da sie für viele im Wald lebende Arten wie Fledermäuse, Insekten und Vögel, aber auch für Pilze und andere Holzzersetzer, einen wichtigen Lebensraum bieten.

An den Waldrändern rücken jedoch vermehrt Sicherheitsaspekte in die Überlegungen des zuständigen Försters.  Absterbende Bäume werden je nach Baumart mehr oder weniger schnell instabil und können so eine große Gefahr für den Straßenverkehr, die Waldbesucher aber auch für die Waldarbeit darstellen. „Um Gefahren durch instabile Bäume rechtzeitig zu erkennen, kontrolliere ich regelmäßig die Waldränder entlang der dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Straßen, der Wege, Parkplätze und entlang der Deichverteidigungswege. Wenn ich hier Bäume entdecke, die eine Gefahr darstellen, dann muss ich handeln und die Fällung der Bäume veranlassen, um zu verhindern, dass Waldbesucher oder Verkehrsteilnehmer durch plötzlich umkippende Bäume oder abrechende Äste und Kronenteile verletzt werden“, erläutert Reinhard Behn.

Die beste Zeit für die Baum-Kontrolle ist im Frühjahr vor Laubausbruch oder im Herbst, wenn das Laub weitgehend abgefallen ist. Dann kann der Forstmann die für die Verkehrssicherheit problematischen Bäume am besten erkennen. Reinhard Behn erklärt: „Neben offensichtlich abgestorbenen Bäumen und Kronenteilen achte ich auf das Feinreisig in den Baumkronen, Pilzkonsolen oder andere verdächtige Pilzerkrankungen, Rindenverletzungen beziehungsweise Rindenabplatzungen, Bruchstellen an Stamm und Ästen oder Pendeläste, um nur ein paar Hinweise auf potentielle Gefahrbäume zu nennen“.

Je nach Beurteilung der Stabilität und Standfestigkeit muss mehr oder weniger schnell gehandelt werden. Manchmal reicht es, wenn die Bäume markiert und im Rahmen der nächsten regulären forstlichen Maßnahme abgesägt werden. Aber immer häufiger muss auch sofort gehandelt und die instabilen Bäume müssen entnommen werden. Besonders absterbende Buchen können im Laufe nur einer Vegetationszeit zu einer akuten Gefahr werden.

„Ich habe mir angewöhnt bei meinen täglichen Fahrten zu den Forstorten stets auf Gefahrbäume zu achten. Ich habe einen Blick dafür entwickelt und ich bin überrascht, wie oft ich auch außerhalb meines Zuständigkeitsbereiches Gefahrbäume entdecke. Die Beobachtung gebe ich natürlich weiter. Die Maßnahmen der Verkehrssicherung sind oft enorm kostenaufwendig und erfordern geschultes Personal und schwere Maschinen sowie gegebenenfalls Straßensperrungen oder Teilsperrungen mit Lichtzeichenanlagen und Warnschildern.

Beitragsbild: Reinhard Behn musste diese Eiche an der Straße fällen lassen, da der Stamm auf die Straße hätten fallen können, außerdem schließt ein Wohngebiet an. Der Baum war erst kürzlich abgestorben, dass der Baum hohl war, war äußerlich nicht erkennbar und war auch nicht der entscheidende Grund für die Entnahme des Baumes. Eigentlich gelten die Eichen, anders als Birken und Buchen, selbst wenn sie frisch abgestorben sind, nicht als schnell instabil.  Jedoch stellte die fehlende Stabilität durch die Kernfäule eine erhebliche zusätzliche Gefahr dar.  Die Fällung war problematisch.  (Fotos: Sierk/ Niedersächsische Landesforsten)

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