Ein Weg – vielfältige Nutzung
Niedersächsische Landesforsten sanieren Gehnbergweg
(Westerholte/Ankum) Der Gehnbergweg hat in den letzten Jahren gelitten. Der südlich des Steinbruchs in Üffeln verlaufende Forstweg musste wegen der Aufräumarbeiten in Folge von Waldschäden durch Sturm, Dürre und Borkenkäfer mehr als gewöhnlich mit schwerem Gerät befahren werden. Jetzt ist der Weg auf 440 Metern Länge mit heimischem Naturgestein saniert worden.
Schäden durch Beanspruchung
„Die starke Wegenutzung hat einige Schlaglöcher und Spurrillen in die Deckschicht gedrückt. Dort sammelt sich Regenwasser, das bei weiterer Befahrung zu tiefgreifenden Schäden am Wegekörper führen würde. Deshalb wird das leicht runde Profil des Weges wiederhergestellt, damit Niederschlagswasser abfließen kann“, erklärt Karsten Hartwig, Wegebaueinsatzleiter in den westniedersächsischen Wäldern.
Für den Wegebau verwenden die Niedersächsischen Landesforsten ausschließlich Natursteingemische. Das Material für den Gehnbergweg stammt aus dem Steinbruch Üffeln. Dort wird Quarzit abgebaut, der als heimisches Gestein ideal für den örtlichen Wegebau ist und auch für Wege in vielen Naturschutzgebieten verwendet werden kann, ohne die Nährstoffverhältnisse zu verfälschen.
Heimisches Gestein in der richtigen Größe
Ein wichtiges Kriterium für eine gute Wegequalität und -haltbarkeit ist die sogenannte Korngröße. Sie gibt die Größe der verwendeten Steine an. „Wir haben für den Gehnbergweg eine Korngröße von 0/32 mm gewählt. Das bedeutet, dass die größten Steine einen Durchmesser von 3,2 Zentimetern haben“, so Hartwig. Diese Materialgröße eignet sich besonders für Wege mit hoher Fahrbelastung und kann gleichzeitig einfach modelliert werden, wenn der Weg überholt werden muss.
Insgesamt 220 Tonnen Material wurde für die Wegsanierung benötigt. Dieses spendete der Betreiber des Steinbruchs Üffeln. „Das im Steinbruch abgebaute Quarzitgestein hat eine besonders hohe Qualität, weil ihm unter anderem Schwermetallsulfide fehlen“, sagt Frank Fischer von der Betreiberfirma Hollweg, Kümpers & Comp. (HKC).
Fahrweg und Wanderweg zugleich
Uwe Aegerter, stellvertretender Forstamtsleiter des Niedersächsischen Forstamtes Ankum, freut sich über die Spende und den erneuerten Weg: „Wanderer und Spaziergänger können die ausgewiesenen Wanderwegeabschnitte des „Hünenweges“ und des TERRA.tracks „Gehnberg“ jetzt wieder gut begehen. Unser besonderer Dank gilt bei dieser Wegeinstandsetzung der Firma HKC, die uns das Wegebaumaterial kostenlos zur Verfügung gestellt hat“.
Hintergrund
Wald- und Forstwege durchziehen nicht nur in den Niedersächsischen Landesforsten die Wälder als unverzichtbares Netz für die Waldbewirtschaftung. Gleichzeitig erschließen sie die Natur auch für die vielen Waldbesucher, damit Spaziergänger, Jogger, Wanderer, Radfahrer oder Reiter den Wald für ihr Wohlbefinden aufsuchen können.
Für wohltuende Ruhe und vielfältige Naturerlebnisse mit allen Sinnen gibt es 35 laufende Meter befestigte Wege je Hektar Niedersächsische Landesforsten, insgesamt ca. 10 700 km Wege für die Erholung.