Arbeiten mit und im Wald
Forstamt Nienburg heißt zwei neue Auszubildende willkommen
(Nienburg/Sulingen/Steimbke) Felix Hudon-Bergmaier und Kai Lüking haben grundverschiedene Lebenswege und Erfahrungen. Der eine beinahe ein Globetrotter mit kanadischen Wurzeln, der andere ein zielstrebiger Mann, der mutig seinen Traumberuf sucht. Beide haben ähnliche Schlüsse gezogen und sie zu einem gemeinsamen Ziel geführt: Eine Ausbildung zum Forstwirten im Forstamt Nienburg der Niedersächsischen Landesforsten.
Vielseitig interessiert
Felix Hudon-Bergmayer ist 2003 in Kanada geboren und wuchs in Quebec und Nienburg auf. Früh legte er Wert auf Unabhängigkeit, machte seinen High-School-Abschluss in Kanada und begann zu arbeiten. Mit vielen Interessen und Hobbys, vom Fußball- und Basketballspielen bis zum Klavierspielen, ausgestattet, fiel es dem 18-Jährigen zunächst nicht leicht, einen passenden Beruf für sich zu finden: „Ich habe früh gemerkt, dass ich gerne draußen arbeite. In einer Zeitung las ich vom Beruf des Forstwirts. Das hat mich nicht mehr losgelassen.“
Vielseitig berufserfahren
Kai Lüking aus Steimbke hat schon reichlich Berufserfahrung gesammelt. Nach dem erweiterten Realschulabschluss machte der 25-Jährige eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann in Nienburg. Danach zog er dem Freundeskreis nach Hannover nach und arbeitete dort bei mehreren Firmen in kaufmännischen Positionen. Auch bei seinem Vater, der einen Betrieb für Fahrzeugeinrichtungen hat, war Lüking tätig. Er hat viel Berufserfahrung gesammelt und immer mehr festgestellt, dass ihn die Büroarbeit nicht glücklich macht. „Ich habe mir eine Auszeit genommen, um mich zu orientieren. Ein Praktikum beim Forstamt Nienburg hat mich bestätigt: Ich will draußen in der Natur körperlich arbeiten“, erklärt Lüking.
Vielversprechende junge Männer
Beide freuen sich auf ihre Arbeit und sind schon jetzt sehr angetan vom guten Betriebsklima. „Wir freuen uns jedes Jahr wieder über junge Menschen, die mit Engagement und Leidenschaft den Forstberuf ergreifen. Auch dieses Jahr haben wir zwei vielversprechende Auszubildende bekommen“, freut sich Dieter Höfig, Forstwirtschaftsmeister und zuständig für die Ausbildung. Drei Jahre wird er die jungen Männer begleiten und ihnen die Arbeit mit und im Wald beibringen – und gute Forstwirte aus ihnen machen.
Für 2023 bieten die Landesforsten wieder dreißig Ausbildungsplätze für den Forstwirt-Beruf an. Bewerbungen müssen bis zum 17. Oktober 2022 vorliegen. Voraussichtlich Ende November finden dann die eintägigen Auswahlverfahren statt.
Hintergrund
In der dreijährigen Ausbildung zum Forstwirt werden die jungen Leute im Forstbetrieb theoretisch und praktisch in die Arbeit eines Forstwirts, vom Pflanzen und Schützen junger Bäume bis hin zur Holzernte eingewiesen. Der Beruf erfordert nicht nur Kenntnisse über den Aufbau des Waldes und der darin vorkommenden Arten, sondern ebenso über den Betrieb und die Unterhaltung von Forstmaschinen, wie der Motorsäge und weiterer Maschinen und Geräte. Besonderes Augenmerk wird auf Sicherheit und gesundheitsschonende Arbeitsverfahren gelegt.
Die Praxis wird ergänzt durch jährlich zehn Wochen überbetriebliche Ausbildung und Berufsschule am Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum bei Seesen am Harz. Dort wird auch die Ausbildung an Forstgeräten und Maschinen vertieft. So gehören die Arbeit mit dem Forstschlepper und erste Ausbildungsschritte an krangeführten Holzerntemaschinen mit zum Programm. Regelmäßig fahren Auszubildende im Rahmen des europäischen Leonardo-Austauschprogramms zum Beispiel nach Skandinavien. Bei guten Voraussetzungen kann man eine sechsmonatige Ausbildung zum Forstmaschinenführer in die Ausbildung integrieren.
In den 14 Ausbildungsrevieren der Niedersächsischen Landesforsten werden jährlich 30 Auszubildende für den Forstwirt-Beruf eingestellt. Im Nordwesten gibt es gut ausgestattete Ausbildungsreviere mit abwechslungsreichen Wäldern im Forstamt Ankum, im Forstamt Neuenburg und im Forstamt Nienburg.
Die Berufsaussichten bei den Landesforsten sind gut. Beliebte Weiterbildungsmöglichkeiten sind die Fortbildung zum Forstmaschinenführer oder zum Forstwirtschaftsmeister. Darüber hinaus kann man sich in der Baumpflege und im Baumklettern beruflich weiterentwickeln. Auch als praktische Grundlage für ein anschließendes Forststudium wird die Forstwirt-Ausbildung genutzt.
Die Landesforsten selbst bieten jährlich ein umfangreiches Seminarprogramm zur laufenden Fortbildung für alle Mitarbeiter an.
Weitere Informationen unter https://www.landesforsten.de/wir/karriere/forstwirtinnen-und-forstwirte/