Eicheln für den Wald von morgen – Eichelernte im Hasbruch
Landesforsten ernten Eicheln bei Oldenburg
(Oldenburg) Im Hasbruch bei Oldenburg lassen die Niedersächsischen Landesforsten voraussichtlich noch bis Donnerstag Eicheln sammeln. Aus den mühsam aufgelesenen Früchten werden nach Reinigung, Sortierung und Behandlung in der Forstsaatgutberatungsstelle der Landesforsten in Oerrel in der Lüneburger Heide Eichen-Setzlinge herangezogen. Diese werden vor allem in den zu Wiederaufforstung geschädigter Waldflächen dringend und in großer Anzahl benötigt.
Jens Meier, Leiter der Revierförsterei Hasbruch, koordiniert die Erntearbeiten in dem Waldstück innerhalb des Hasbruchs. „Die etwa 130 Jahre alten Eichen beschenken uns in diesem Jahr mit reicher Ernte. Der Wind der vergangenen Tage hat die meisten Eicheln herabfallen lassen, sodass wir jetzt beginnen können“, freut sich Meier. Das sei nicht selbstverständlich – in anderen Bereichen der Landesforsten fällt die Ernte deutlich weniger üppig aus.
Doch die Zeit drängt: Fällt nun auch das Laub, wird die Ernte aufwendiger und – weitaus gravierender – die Eicheln beginnen zu keimen und sind dann als Saatgut nicht mehr zu gebrauchen. „Dank der zahlreichen Helferinnen und Helfer werden wir aber bis zum Wochenende die meisten Eicheln gesammelt haben. Wir kommen hoffentlich auf 6,0 Tonnen, aus denen sich dann im Idealfall 600.000 Eichensetzlinge heranziehen lassen“, zeigt sich Meier zuversichtlich. Die Helferinnen und Helfer sind Angehörige der Aramäer-Gemeinde, deren Einsatz im Hasbruch bereits Tradition hat. Doch der Weg aus Delmenhorst und Ganderkesee in den Hasbruch ist weit, weshalb Meier eigens einen Bus-Shuttle organisiert hat.
Die Eicheln werden mühsam von Hand aufgelesen. Noch im Wald füllt Meier das begehrte Saatgut in stabile Säcke, die dann sicher verplombt werden. Bevor sie per Spedition zur Forstsaatgutberatungsstelle (fsb) nach Oerrel transportiert werden, füllt Meier als in seiner Funktion als Saatgutbeauftragter das sogenannte Stammzertifikat aus. „Wir vermerken darin, in welchem Baumbestand, an welchem Tag unter wessen Aufsicht wie viel Kilogramm Eicheln geerntet wurden. Das ist wichtig, um die Rückverfolgbarkeit der Eicheln vom Saatgutbestand über die fsb und die Baumschulen bis zu ihrem endgültigen Platz wieder im Wald zu gewährleisten“, erklärt Meier das Prozedere, das aus gutem Grund strengen gesetzlichen Regelungen unterworfen ist: Die Eichen, deren Eicheln jetzt geerntet werden, sind als Saatgutbestand zugelassen. Sie sind vital, stabil und haben gute Wuchsformen – einige der Kriterien, die zur Zulassung erfüllt sein mussten.
„Wir können nicht x-beliebige Eicheln ernten, auch wenn das Zusammenfegen auf dem Hof viel weniger aufwendig wäre. Uns kommt es auf die Genetik der Eicheln an, damit wir sicher sein können, dass die daraus heranwachsenden Eichen unseren Ansprüchen ebenfalls gerecht werden. Andere Eicheln dürfen wir gar nicht verwenden“, erklärt Meier. Insofern seien die von Bürgerinnen und Bürgern zahlreich gemachten Angebote, in Gärten und Parks gesammelte Eicheln abzugeben, zwar nett gemeint, müssten aber leider abgelehnt werden.
Beitragsbild: Die Eicheln müssen mühsam per Hand aufgelesen werden. Sie werden in Säcke gefüllt und zur Weiterverarbeitung an die Forstsaatgutberatungsstelle (fsb) in Oerrel weitergeleitet. Gesammelt werden darf nur in ausgewählten Erntebeständen. (Fotos: Niedersächsische Landesforsten)
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