Waldpädagogikzentrum Weser-Ems startet durch
Neues Team sucht Mitstreitende für die Waldpädagogik
(Ahlhorn/Ankum/Neuenburg) Der Name lässt es erahnen: Hinter dem Waldpädagogikzentrum Weser-Ems (WPZ) der Niedersächsischen Landesforsten verbirgt sich eine große Einrichtung, die Umweltbildung betreibt. Sie ist überall in der Region und im Landeswald zu Hause. Ob im Schafhauser Wald bei Esens an der Nordseeküste, in der Markonah bei Barnstorf im Landkreis Diepholz oder am Kleinen Berg bei Bad Rothenfelde vor der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Imke Reiners und Torsten Bensemann, beide neu gestartet im WPZ, suchen interessierte Menschen, die als zertifizierte Waldpädagog*innen in Weser-Ems Waldangebote für Klein und Groß anbieten.
Großes Gebiet
„Für uns ist es Chance und Herausforderung zugleich, ein so großes Gebiet zu betreuen“, beginnt Imke Reiners, Försterin und Waldpädagogin und für den nördlichen Teil des WPZ zuständig. „Wir haben einen guten Stamm an zertifizierten Waldpädagog*innen. Aber, um wirklich überall ein Angebot im Landeswald machen zu können, müssen und wollen wir unser Team vergrößern.“
Kompetentes Team
Reiners kennt die Waldpädagogik aus dem Effeff. Waldführungen für Kinder und Erwachsene macht sie schon lange. In die Rolle der Koordinatorin ist sie jetzt gewechselt. „Für mich ist es spannend, nun auch konzeptionell zu arbeiten und im Team Strategien zu entwerfen, wie wir die Waldpädagogik in der Region am besten aufstellen“, so die Försterin.
Torsten Bensemann ist ebenfalls ein „alter Hase“ in Sachen Umweltbildung im Wald: „Schon als Forstwirt im Nordschwarzwald bin ich regelmäßig mit Grundschulkindern im Wald unterwegs gewesen.“ Auch sein Ziel ist es, das Waldpädagog*innenteam zu vergrößern. „Ich bin für die Mitte und den Süden des WPZ zuständig. Das ist ein großes Gebiet. Je mehr wir sind, desto lokaler kann jeder von uns Angebote machen.“
Lange Jahre arbeitete Bensemann in Schleswig-Holstein. Er leitete dort eine Försterei und ein Waldjugendheim parallel. „Das waren eigentlich beides Full-Time-Jobs. Der Spagat zwischen den beiden Tätigkeiten ist mir dann zu groß geworden. Im WPZ Weser-Ems habe ich jetzt die Möglichkeit, mich voll auf die Umweltbildung zu konzentrieren“, erklärt er.
Umweltbildung mit Kopf, Herz und Hand
Trotz der großen Entfernung ihrer Zuständigkeitsgebiete eint Reiners und Bensemann ihre Zielsetzung in Sachen Waldpädagogik. „Was ich nicht kenne, kann ich nicht schützen. Wir wollen den jungen Menschen die Natur wieder näherbringen“, formuliert es Imke Reiners. Torsten Bensemann bedient sich der Worte von Antoine de Saint-Exupéry aus „Der kleine Prinz“: „Man kennt nur die Dinge, denen man sich vertraut gemacht hat. Wenn wir Verständnis und Begeisterung bei den jungen Menschen für die Natur und Wald wecken können, haben wir die beste Gewähr, dass unsere Umwelt, unsere Lebensgrundlage, nachhaltig erhalten bleibt.“
„Für unsere waldpädagogische Arbeit suchen wir in ganz Weser-Ems Interessierte, die mit uns den jungen Menschen den Wald und die Natur erklären und erlebbar machen. Wer Interesse hat, darf sich sehr gern mit uns in Verbindung setzen“, rufen Reiners und Bensemann auf.
Informationen und Kontakte finden Interessierte unter Waldpädagogikzentrum Weser-Ems – Niedersächsische Landesforsten und Waldpädagogikzertifikat – Niedersächsische Landesforsten.
Hintergrund
Imke Reiners
Imke Reiners wuchs auf einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Wald im Ammerland auf. Nach dem Betriebspraktikum in der 9. Klasse beim örtlichen Bezirksförster stand Reiners Berufswunsch, Försterin zu werden, fest. Nach der Realschule besuchte sie 1984 die Fachoberschule für Forstwirtschaft in Ebstorf in der Lüneburger Heide. Um die Wartezeit auf einen Studienplatz zu überbrücken, machte die heute 54-Jährige zwei Ausbildungen, erst zur Gärtnerin im Fachbereich Baumschulen und anschließend zur Landwirtschaftlich-technischen Assistentin der Forstpflanzenzüchtung. Von 1991 bis 1995 studierte Imke Reiners Forstwirtschaft an der Fachhochschule in Göttingen. Den Anwärterdienst absolvierte sie bei der Bezirksförsterei Bruchhausen-Vilsen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Es folgten mehrere Jahre der Freiberuflichkeit, in denen Reiners sich auf die Umweltbildung im Wald spezialisierte und für Umweltverbände und Umweltbildungszentren tätig wurde. Im Mai 2022 übernahm Imke Reiners die Stelle für Waldpädagogik im nördlichen Teil des Waldpädagogikzentrums Weser-Ems.
Torsten Bensemann
Torsten Bensemann ist in der Nähe von Lüneburg in Waldrandlage groß geworden. Er verbrachte viel Zeit im Wald und entwickelte früh eine Bindung zu diesem. Der Berufswunsch Förster zu werden entstand während eines freiwilligen Praktikums beim Lüneburger Stadtförster. Nach dem Abitur 1990 machte Bensemann eine Forstwirtausbildung, mit der er die Wartezeit auf einen Studienplatz überbrückte. Es folgten 1 1/2 Jahre Tätigkeit als Forstwirt im Nordschwarzwald. 1994 konnte er dann das Studium der Forstwirtschaft an der Fachhochschule Eberwalde aufnehmen. Den Anwärterdienst absolvierte der 52-Jährige in der Forst Brandenburg. Seine erste Försterstelle erhielt Bensemann in Baden-Württemberg. Hier war er unter anderem für den Stadtwald Baden-Baden zuständig und arbeitete am Landwirtschaftsministerium. 2006 bis 2008 unterstützte Torsten Bensemann die Entwicklungszusammenarbeit in Ghana. 2010 wechselte er zu den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten. Hier leitete er 12 Jahre lang ein Jugendwaldheim und eine Försterei. Mit der Einstellung bei den Niedersächsischen Landesforsten im Juli 2022 erfüllte sich Bensemann auch den Wunsch, wieder nach Niedersachsen zurückzukehren.
Bilder (Landesforsten) zur kostenlosen Verwendung finden Sie hier: