Mit Herz und Hand – smart fürs Land

 In Forstamt Dassel, Forstamt Neuenburg, Regionale Presseregion Süd, Regionale Presseregion West

Angehende Forstwirt*innen erproben sich beim Landesentscheid im Berufswettbewerb in Westerstede

(Westerstede) Sägen, Kette wechseln, bestimmen, beantworten. Die Aufgaben, welche die jungen Forstwirt*innen in Ausbildung meistern mussten, waren vielseitig, aber immer im beruflichen Bezug. Zwei spannende Wettkampftage erlebten die Teilnehmenden bei der DEULA in Westerstede. Zwei Auszubildende der Niedersächsischen Landesforsten haben sich für den Bundesentscheid des Berufswettbewerbes der deutschen Landjugend qualifiziert.

Ruhige Hände

Immo Hullmann konzentriert sich. Er soll von einem liegenden Baumstamm eine möglichst gleichbleibend dicke Scheibe abschneiden, ohne die Unterlage mit der Sägekette zu berühren. Ein kniffeliger Schnitt, der auch ohne Lampenfieber eine ruhige Hand benötigt. Der junge Forstwirtauszubildende aus dem Niedersächsischen Forstamt Neuenburg hat zusammen mit 17 Kolleg*innen schon die theoretischen Tests hinter sich. Allgemeinwissen, berufsspezifisches Wissen und eine Präsentation wurden geprüft.

Kühle Köpfe

„Der Berufswettbewerb ist für die Auszubildenden ein guter Test, um zu sehen, wo sie fachlich und handwerklich stehen. Damit ist er auch eine gute Übung für die Zwischen- und Abschlussprüfungen der Berufsausbildung. Es gilt unter Druck einen kühlen Kopf zu bewahren, aber auch den Ehrgeiz zu wecken“, schildert Fynn-Ole Lucas, Ausbildungsmeister im Forstamt Neuenburg, den Wettbewerb. Die vielen Trainingsstunden, zum Teil auch in der Freizeit, will er nicht unerwähnt lassen. „Sowohl bei den Organisator*innen, als auch bei den Trainer*innen findet ein großer Teil der Arbeit ehrenamtlich statt.“

Freundschaftliches Miteinander

Über zwei Tage werden die jungen Menschen in den Disziplinen ihres Berufes geprüft. Was die Wettkampftage auch besonders macht, ist die Zeit zwischen den Wettkämpfen. „Der Berufswettbewerb ist immer eine gute Gelegenheit Kontakt zu anderen Berufssparten zu knüpfen. Man lernt sich kennen und tauscht sich aus“, berichtet Fynn-Ole Lucas weiter. Abends kommen die Kontrahenten des Tages zusammen und feiern gemeinschaftlich. Manchmal entstehen Freundschaften fürs Leben.

Vielfältige Prüfungsaufgaben

Der praktische Prüfungsteil ist vielseitig. Neben dem Präzisionssägen müssen die künftigen Forstwirt*innen zeigen, dass sie sichere Baumfällmethoden beherrschen. Dazu gehört die präzise Anlage eines Fallkerbs, welches dem Baum die Fallrichtung vorgibt. Auch der Kombinationsschnitt erfordert Geschicklichkeit. Hier müssen die Forstauszubildenden einen Stamm von oben und unten einsägen, so dass sich beide Schnitte möglichst exakt in der Mitte treffen. Beim Kettenwechsel an der Motorsäge auf Zeit stellen die Prüflinge den geübten Umgang mit ihrem Hauptwerkzeug unter Beweis.

Beste Ergebnisse

Immo Hullmann und seine Mitstreiter haben alle Prüfungsteile absolviert. Die Punkte sind ausgezählt, die Siegerehrung steht an. Klaus Jänich, Vizepräsident der Niedersächsischen Landesforsten, spricht Grußworte und betont darin die Bedeutung des Berufes in der aktuell sehr herausfordernden Zeit: „Sie beherrschen ihr Handwerk in Perfektion. Das freut uns als ihr Ausbildungsbetrieb und Arbeitgeber – vor allem aber nutzt ihre Tatkraft bei Wiederbewaldung, Waldpflege und Holzernte dem Wald.“

Immo Hullmann und sein Kollege André Halbfaß aus dem Niedersächsischen Forstamt Dassel im Solling haben die meisten Punkte erreicht und dürfen am Bundesentscheid in Echem teilnehmen. Mögen sie Niedersachsen erfolgreich vertreten!

 

Hintergrund

Träger des Berufswettbewerb der deutschen Landjugend sind der Deutsche Bauernverband e. V., der Bund Deutscher Landjugend e. V., der Deutsche Landfrauenverband e. V. und die Schorlemer Stiftung e. V. Schirmherr ist Bundelandwirtschaftsminister Cem Özdemir.

Der Bundeswettbewerb der grünen Berufe ist mit über 10.000 Teilnehmenden eines der größten Fortbildungsprojekte in Europa.

Alle zwei Jahre findet der Berufswettbewerb der deutschen Landjugend für grüne Berufe statt. Neben jungen Forstwirt*innen können auch Landwirt*innen, Hauswirtschafter*innen, Weinbauern- und Bäuerinnen sowie Tierwirt*innen ihr Können unter Beweis stellen. Dieses Jahr traten 70 Forstauszubildende im Vorentscheid am Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum in Münchehof an. 18 wurden zum Landesentscheid zugelassen, davon 16 aus den Niedersächsischen Landesforsten und zwei aus der Stadtforst Hansestadt Uelzen.

Der Bundesentscheid findet dieses Jahr vom 19. bis 23. Juni im landwirtschaftlichen Bildungszentrum in Echem bei Lüneburg statt.

Weitere Informationen unter Berufswettbewerb läuft: Bund der Deutschen Landjugend

Informationen zum Ausbildungsberuf Forstwirt*in unter Forstwirtinnen und Forstwirte – Niedersächsische Landesforsten

Bilder (NLJ Neele Rowold) zum kostenlosen Download finden Sie hier.

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