Wiedervernässung im Barnbruch             

 In Forstamt Wolfenbüttel, Regionale Presseregion Mitte

Landesforsten vermelden erste sichtbare Erfolge nach Grabenverschluss – Wasser wird länger im Wald gehalten

(Wolfsburg/Gifhorn) Das Niedersächsische Forstamt Wolfenbüttel kann nach den Grabenverschluss-Arbeiten in den Jahren 2021 und 2022 im Barnbruch erste sichtbare Erfolge melden.

„Die Gräben sind verschlossen, wodurch das Wasser wieder länger in den Waldflächen gehalten wird“, erklärt Holger Orthmann, Projektmanager vom Niedersächsischen Forstamt Wolfenbüttel.

„In den Jahren 2021 und 2022 haben wir im östlichen Barnbruch bereits drei Kilometer alte Gräben wieder verfüllt und damit den Wasserabfluss aus dem Wald unterbunden. Mit dieser Maßnahme möchten wir den ursprünglichen Wasserhaushalt wiederherstellen“, so Orthmann weiter.

Nach umfangreichen Voruntersuchungen und einem Genehmigungsverfahren bieten die Niedersächsischen Landesforsten seit 2018 im östlichen Barnbruch an, Eingriffe in den Naturhaushalt, z. B. durch Bauprojekte, rechtssicher zu kompensieren. Zudem werden dort auch Projekte mit Partnern aus der Region und der Stadt Wolfsburg realisiert.

Revierförster Michael Cordes von der Revierförsterei Barnbruch freut sich über die ersten sichtbaren Effekte: „Durch die Entnahme von Nadelholz, die anschließende Pflanzung von Eichen und den Verschluss der Gräben im östlichen Barnbruch haben wir einen ersten Schritt zur Reparatur der Landschaft getan. Umso erfreulicher ist es, dass sich bereits kurz nach dem Verschluss des ‚Schleusengrabens‘ die ersten gewünschten Effekte einstellen.“

Die Waldfläche im Barnbruch wird an verschiedenen Stellen durch Messstellen überwacht, die zweimal täglich den Grundwasserstand übermitteln. So werden auch die weniger augenscheinlichen Erfolge der Wiedervernässung wissenschaftlich nachvollziehbar dokumentiert. Zudem findet ein regelmäßiges Monitoring der Fauna und Flora im Gebiet statt.

„Bis wir an den Grundwassermessstellen im Boden die ersten Ergebnisse auswerten können, wird es noch einige Jahre dauern. Der Waldboden als komplexes System muss sich über die nächsten Jahre erst einmal mit dem nicht abgeführten Wasser vollsaugen“, beschreibt Förster Orthmann weiter.

Mit derzeit acht Messstellen im östlichen Barnbruch ermitteln die Landesforsten die aktuellen und jahreszeitlich wechselnden Grundwasserstände im Waldboden. Eines der Ziele der Landesforsten für die Aufwertung des Waldes im Pool ist es, durch die dauerhafte Anhebung des Grundwasserstandes den ursprünglichen Wasserhaushalt des Gebietes wiederherzustellen.

Mit einer Stabilisierung der Grundwasserstände soll die entwässerten Sumpf- und Bruchwälder im Allerurstromtal wiederhergestellt werden. Kohlenstoff wird so im Boden gebunden und gespeichert, zudem wird die Biodiversität im Barnbruch deutlich erhöht.

Für das laufende Jahr ist geplant, die Verfüllung weiterer Gräben und die Umwandlung von Nadel- in Laubwälder fortzuführen.

Urhebernachweis: Niedersächsische Landesforsten / NLF

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