Massenauftreten gefräßiger Raupen im Bohlenbruch 

 In Forstamt Fuhrberg, Regionale Presseregion Mitte

Eichen im Naturschutzgebiet kahl gefressen

(Bröckel) Das Massenauftreten von Raupen verschiedener Schmetterlingsarten ist derzeit an kahl gefressenen Eichen im Bohlenbruch bei Bröckel zu beobachten.

Ein seit mehreren Tagen zu beobachtender starker Kahlfraß an den Stieleichen im Naturschutzgebiet Bohlenbruch macht dem Wald zu schaffen. Anstelle grüner Eichen sind die Kronen kahl und sehen aus, als hätten sie noch gar nicht ausgetrieben.

„Dieser Kahlfraß wird durch die sogenannte Eichenfraßgesellschaft verursacht. Ein Zusammenschluss aus Raupen verschiedener Schmetterlingsarten. Diese treten im Abstand einiger Jahre immer wieder massenhaft auf und fressen am Laub der Eichen. Arten wie der Große und der Kleine Frostspanner sowie der Eichenwickler bilden diese Fraßgesellschaft“, erklärt die Naturschutzförsterin Kerstin Geier vom Forstamt Fuhrberg.

Seit einigen Jahren gewinnt auch der Eichenprozessionsspinner als Fraßschädling zunehmend an Bedeutung: Die geschädigten Eichen regenerieren sich normalerweise durch einen erneuten Austrieb im Juni – den Johannistrieb – und verkraften einen einmaligen Kahlfraß in der Regel gut. Kritischer wird es bei Beteiligung des Eichenprozessionsspinners, weil dieser länger im Jahr frisst und auch den Johannistrieb verspeist.

Benjamin Evers, Revierleiter der Försterei Hänigsen ist besorgt: „Mit Blick auf die konkrete Situation im Bohlenbruch hoffen wir, dass der Eichenprozessionsspinner nur untergeordnet an den Schäden beteiligt ist. In den letzten Jahren konnten wir ihn aber in geringem Umfang im Bohlenbruch nachweisen. Bisher waren dadurch aber keine größeren Schäden zu beobachten.“

Generell hatten die überwiegend alten Eichen im Bohlenbruch in den letzten Jahren stark mit der extremen Witterung und den sinkenden Grundwasserständen zu kämpfen. Sie sind dadurch geschwächt und die Absterberaten waren auch in den letzten Jahren vergleichsweise hoch – eine Entwicklung, die auch in anderen Eichenwäldern im Bereich des Forstamtes Fuhrberg Anlass zur Sorge ist.

Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Eichen sich von dem derzeitigen Kahlfraß regenerieren: „Wir rechnen damit, dass sich einige Eichen von diesen Schäden nicht wieder erholen werden. Denn die nun extrem geschwächten Bäume werden anfällig für andere Schädlinge wie den Eichenprachtkäfer oder den Eichenkernkäfer. Auch angesichts des hohen Wertes, den die Eichen für das Naturschutzgebiet haben, wäre das bedauerlich“, erklärt Kerstin Geier.

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