Waldpädagogisches Angebot zwischen Forstamt Ahlhorn und Blockhaus langfristig gesichert
Waldpädagogisches Angebot zwischen Forstamt Ahlhorn und Blockhaus langfristig gesichert
(Ahlhorn) Nach zweijähriger Unterbrechung-Corona bedingt und aufgrund der Schließung des Blockausbetriebes – finden auf dem Gelände des Blockhaus Ahlhorn seit über einem Jahr wieder Jugendwaldeinsätze statt. Die Trägerschaft des Blockhauses hat mittlerweile der Landkreis Oldenburg übernommen. Niels Christian Heins, Geschäftsführer der Blockhaus Ahlhorn gGmbH; und Stefan Grußdorf, Leiter des Forstamtes Ahlhorn und Dr. Christian Pundt, Landrat im Landkreis Oldenburg, freuen sich, dass jetzt auch durch einen gemeinsamen Nutzungsvertrag die waldpädagogische Zusammenarbeit über Jahre formell gesichert ist.
Waldpädagogik dauerhaft im Programm
„Die Waldpädagogik ist mittlerweile fester Bestandteil unseres Gesamtkonzeptes, jungen Menschen einen Aufenthalt für Seminare und Freizeiten auch international und länderübergreifend in dieser wunderschönen Umgebung zu ermöglichen“, so Niels Christian Heins. „Insbesondere die Gruppen aus dem Jugendwaldeinsatz des Forstamtes haben hier engagiert das Aussehen des Blockhausgeländes in dem vergangenen Jahr nachhaltig mitgestaltet. So wurde um die Häuser herum der Bewuchs beseitigt, um die freie Sicht aus den Seminarräumen und Speiseräumen auf die umliegenden Teiche zu ermöglichen. Zuletzt wurde ein zweiter Bootsanleger unter Mitarbeit der Schüler fertiggestellt.“
Neuer Nutzungsvertrag
„Der neue Nutzungsvertrag sichert uns das Erstbelegungsrecht im Hüttendorf, so dass wir auf Grund der großen Nachfrage bereits ein oder zwei Jahre im Voraus eine Zusage für einen 1- wöchigen oder 2- wöchigen Jugendwaldeinsatz machen können“, schildert Stefan Grußdorf das Anliegen des Forstamtes. „Damit sichern wir uns von hier aus ein zweites Standbein neben dem Tagesbetrieb zur Umsetzung unseres Bildungsauftrages, Jugendlichen auf den Flächen der Landesforsten die Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz und die ökologischen Zusammenhänge im Lebensraum Wald näherzubringen“. Christian Pundt freute sich über die gute Zusammenarbeit zwischen Landesforsten und Blockhaus im Interesse der Jugendlichen. Der neu angefertigte Bootsanleger und das durchforstete Gelände bei der Jungenburg, so Christian Pundt, sind gelungene und sichtbare Ergebnisse dieser gelingenden Zusammenarbeit.
Arbeitseinsätze mit Schüler*innen
Verantwortlich für den Jugendwaldeinsatz ist Horst Wieting. Als Leiter des Mehrtagesbetriebes im Waldpädagogikzentrum Weser Ems koordiniert er die vormittäglichen Arbeiten der Schüler im Wald, ist Ansprechpartner für die Gruppen während des Einsatzes und entwickelt waldpädagogische Konzepte „Momentan arbeiten wir mit den Schülerinnen und Schülern sehr viel auf den Naturschutzflächen des Forstamtes. Wir pflegen beispielsweise Waldhochmoore, um diese mittlerweile seltenen Biotope mit ihrer speziellen Lebensgemeinschaft zu erhalten“, beschreibt Horst Wieting einen der vormittäglichen Schwerpunkte.
Eigenverantwortliche Organisation
Haben die Schüler bis dahin nur theoretisch über Nachhaltigkeit in der Schule gesprochen, können sie hier Nachhaltigkeit praktizieren. Die vormittäglichen Arbeiten werden durch unterschiedliche Angebote zum Thema Ökosystem Wald am Nachmittag ergänzt. Über 2 Wochen teilen sich die Klassen als Kleingruppe jeweils eine Hütte mit max. 8 oder 10 Betten und sanitärer Einrichtung. Sie sind für die Hygiene in den Hütten verantwortlich und bereiten sich früh morgens selber das Frühstück. Denn um 7.00 Uhr beginnt die Arbeit draußen im Wald. „Sich als Gruppe eigenverantwortlich zu organisieren und sich dabei für den Erhalt der Umwelt durch eigenes Handeln zu engagieren, scheint bei den Schulen gut anzukommen. Wir sind bereits für 2024 ausgebucht. Insofern unterscheidet sich der Jugendwaldeinsatz von der klassischen Klassenfahrt nach Rom oder Berlin. Statt Highlights zu konsumieren, werden hier Naturschutz und Sozialkompetenz praktiziert“, beschreibt Horst Wieting die Besonderheiten des Jugendwaldeinsatzes.
Hintergrund
Die Niedersächsischen Landesforsten bewirtschaften rd. 330.000 Hektar Landeswald in Niedersachsen nach den Grundsätzen des Programms zur Langfristigen ökologischen Waldentwicklung (kurz LÖWE-Programm). Darüber hinaus nehmen sie im Auftrag des Landes Aufgaben unter anderem in den Bereichen des Naturschutzes, der Ausbildung und der Umweltbildung wahr. Mit ihren 11 Waldpädagogikzentren sind sie Niedersachsens größter außerschulischer Lernort für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Jährlich nehmen gut 100.000 Personen an eintägigen Umweltbildungsangeboten der Landesforsten teil.
Das Blockhaus Ahlhorn
Die Niedersächsischen Landesforsten sind Eigentümer des Grundstücks.
Der gesamte Komplex „Blockhaus“ wurde durch die Blockhaus Ahlhorn gGmbH i.G. auf Basis eines Erbbaurechtskaufvertrags erworben.
Ein Bild (Landesforsten) zur kostenlosen Verwendung unten stehend. Von links: Nicole Langfermann (Blockhaus Hausleitung), Dr. Christian Pundt (Landrat Landkreis Oldenburg), Niels-Christian Heins (Blockhaus Geschäftsführer), Horst Wieting (Leiter Mehrtagesbetrieb im Waldpädagogikzentrum Weser-Ems), Stefan Grußdorf (Leiter Forstamt Ahlhorn).