Meisterprojekt für die Artenvielfalt

 In Forstamt Saupark, Regionale Presseregion Mitte

Landesforsten gestalten vielseitigen Waldrand

(Brünighausen) Der Bereich zwischen Wald und Feldflur ist ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere. Nur ist dieser Bereich durch einen oftmals abrupten Übergang nicht sehr attraktiv. Dieses Potenzial möchte der 27-jährige Steffen Breves, an einem Waldrand in Brünighausen, fördern. Im Rahmen seiner Fortbildung zum Forstwirtschaftsmeister hat er sich der Verbesserung des Waldrandes angenommen: „Für meinen Meisterbrief muss ich mehrere Projekte abschließen. Eines davon ist die Gestaltung des Waldrandes“, erklärt Breves.

Waldränder leben durch ihren Artenreichtum und die lichte Struktur. Der Aufbau eines Waldrandes ist in mehrere Sektoren eingeteilt: „Würden wir seitlich auf den Querschnitt eines Waldrandes blicken, dann sollte dieser keilförmig sein. Beginnend an den großen Bäumen im Wald werden die Sektionen in Richtung Feld immer flacher, bis die offene, an den Wald angrenzende, Landschaft erreicht ist. Diesen Aufbau erreichen wir durch das Pflanzen unterschiedlicher Baum- und Straucharten. Angrenzend an den Bereich, wo die großen Bäume des Waldes stehen, pflanzen wir kleiner bleibende Bäume. Kirschen oder Feldahorn werden wir dazu nutzen. Als Nächstes etablieren wir einen Bereich, mit Sträuchern wie Weißdorn, Pfaffenhütchen oder Schneeball. Diese Strauchschicht schließt dann den Waldrand ab“, erläutert der Forstwirt.

Durch diese Vorgehensweise wird die bisher sehr steile Übergangszone abgeflacht. Wind, der auf einen solchen Waldrand trifft, wird über den Wald abgeleitet und verliert Energie, die zu Windwurf im Wald führen kann. Neben diesem technischen Vorteil ist auch der ökologische Wert eines Waldrandes sehr hoch, prognostiziert Breves: „Wir befinden uns hier an einem Südhang, sodass dieser Bereich sehr viel Sonne abbekommen wird. Insekten, Vögel und sämtliche Säugetiere werden aufgrund der sonnigen Lage und des hohen Blütenangebots angelockt werden. In der dicht verzweigten Strauchschicht werden die Tiere zudem Schutz und einen Lebensraum finden.“

Um die Struktur noch vielseitiger zu gestalten, wurde der Waldrand mit Buchten versehen. Als einer von 13 Grundsätzen der langfristigen ökologischen Waldendwicklung (LÖWE), nach denen die Niedersächsischen Landesforsten ihre Wälder bewirtschaften, ist die derartige Gestaltung der Waldränder verankert.

Ob das Projekt gelungen ist, wird zunächst in der kommenden Woche am 15.11.23. von einer Prüfungskommission bewertet: „Langfristig werde ich diesen Waldrand weiterhin beobachten und pflegen. Hoffentlich als Forstwirtschaftsmeister des Forstamtes Saupark“, schließt Breves ab, der Mitte Dezember seine abschließenden Prüfungen hat.

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