Wasser im Wald
Wasser im Wald – Segen und Herausforderung für die Forstwirtschaft
(Hannover) Der Wasserspeicher der Wälder ist so gut gefüllt wie seit 2018 nicht mehr. Der viele Niederschlag kommt den Niedersächsischen Landesforsten in besonders wasserabhängigen Wäldern, wie dem Schilfbruch bei Uetze sehr gelegen, sorgt aber auch für Herausforderungen bei der Pflanzung und der Holzernte in vielen Bereichen des Forstamtes Fuhrberg.
In den Trockenjahren seit 2018 konnte der Grundwasserspeicher in den Wäldern nicht aufgefüllt werden, was vielerorts besorgniserregende Zustände in den Wäldern brachte. Im Februar 2024, nach dem niederschlagsreichen Winter, sieht es anders aus. Die Waldböden und ihre Wasserspeicher sind gut gefüllt und können die Bäume ausreichend mit Wasser versorgen.
Besonders gut zu sehen ist dies in wassergebundenen Waldgsellschaften wie dem Schilfbruch bei Uetze und den feuchten Stieleichen-Hainbuchen Wäldern in der Region Hannover.
Kerstin Geier, Naturschutzförsterin im Forstamt Fuhrberg, kommt stellenweise nur mit ihrer Wathose durch den Wald: „Der Schilfbruch ist ein Erlenbruchwald, der ohne hohe Grundwasserstände nicht existent wäre. Die Erle als Hauptbaumart ist auf nasse Standorte angewiesen. Vor zwei Jahren im Sommer stand das Grundwasser nicht wie derzeit über der Oberfläche, sondern über eineinhalb Meter unter der Oberfläche. Die Erle und andere Vegetation, die sonst konkurrenzlos in solch nassen Gebieten wachsen, wird bei großen Trockenperioden durch andere Vegetation verdrängt. In Waldgebieten, in denen wir die Erle als dominierende Baumart haben, ist also eine gute Wasserversorgung notwendig.“
Nicht nur im Schilfbruch, sondern auch in anderen Wäldern des Forstamtes Fuhrberg sieht die Wasserversorgung gut aus. Der Waldboden, der wie ein Schwamm wirkt und das Wasser aufsaugt, stellt die Förster aber auch vor Herausforderungen. Die Böden sind vielerorts aufgeweicht, sodass die Holzernte, der Holztransport und die geplanten Pflanzungen eine Herausforderung darstellen. Ernst-Friedrich Freise ist Förster westlich von Hannover: „Würden wir mit unseren Holzerntemaschinen den Wald nun befahren, würden wir Schäden am Waldboden hinterlassen. Da ich die Verantwortung für die Wälder hier trage und mir ein gesunder Wald am Herzen liegt, muss ich die Holzernte dort einstellen, wo die Befahrung Schäden verursachen würde.“ Neben der Holzernte sorgt das viele Wasser auch für Schwierigkeiten bei der Pflanzung: „Auf einigen der in den letzten Jahren und insbesondere der im Herbst bepflanzten Flächen steht das Wasser so hoch, dass nur noch die obersten Triebe der Bäume aus dem Wasser schauen. Wir müssen abwarten wie sich die Bäume auf diesen entwickeln werden. Manche Flächen, die wir in diesem Frühjahr bepflanzen wollten, können wir gar nicht betreten geschweige denn bepflanzen.,“ erklärt der Förster. Abzuwarten bleibt, wie die älteren Bäume insbesondere die Buchen mit dem Wechsel von drei Jahren Dürre und dem jetzigen Wasserüberschuss zurechtkommen.
Bilder zum Download finden Sie HIER
Für die Presse bieten wir zu aktuellen Ereignissen und Meldungen Bilder und Texte zum Download an. Die zum Download angebotenen Fotos dürfen nur gemeinsam mit der Pressemitteilung oder dem Thema veröffentlicht werden, mit dem sie in Verbindung stehen und müssen mit einem ungekürzten Urheberrechtsnachweis versehen sein, wie er jeweils an den Abbildungen angeben ist.