Neuer Wald mit vielen Fragen

 In Forstamt Liebenburg, Regionale Presseregion Mitte

Aufforstungsprojekt und Forschung mit Trüffeln bei Wallmoden

(Liebenburg) Um herauszufinden, ob die Traubeneiche den klimatischen Veränderungen besser standhalten kann, wenn sie in Symbiose mit Trüffel wächst, haben die Niedersächsischen Landesforsten in Kooperation mit der Universität Hildesheim eine 1,6 ha große, ehemalige Ackerfläche aufgeforstet..

Die Klimaveränderung wirkt sich vielfältig auf die häufigsten Baumarten in Deutschland aus. Diese leiden vermehrt unter den trockenen Sommern der letzten Jahre sowie der Verbreitung invasiver Arten und neuer Krankheitserreger. Die Traubeneiche ist durch ihre besondere Anpassungsfähigkeit eine Baumart, die möglicherweise auch zukünftig mit den Folgen des Klimawandels gut zurechtkommt, da sie in verschiedenen Klimazonen und Bodentypen wachsen kann. Sie ist damit anpassungsfähiger und kann auch in Bereichen mit schwierigen klimatischen Bedingungen gedeihen. Sie besitzt vor allem Vorteile bei der Trockenheitsresistenz im Vergleich zu anderen Baumarten. Da eine Symbiose zwischen Pilzen und Bäumen die Wassernutzbarkeit verbessert und die Verfügbarkeit von Nährstoffen erhöht, möchte das Institut für Geographie der Uni Hildesheim herausfinden, welche Auswirkungen das Zusammenleben von Traubeneiche und Trüffelpilzen hat.

„Wir haben uns gefragt, wie der Wald der Zukunft klimaresilienter gestaltet werden kann. Durch dieses Forschungsprojekt soll nun der Einfluss der Verbindung zwischen Bäumen und Burgundertrüffel untersucht werden“, erklärt Andres Stucke von der Uni Hildesheim. Hierfür werden junge Traubeneichen gemischt mit anderen Laubbäumen bei Wallmoden neu gepflanzt. Im Rahmen der Forschung werden die Anwuchsrate der Bäume, die Klimaresilienz sowie die Artenvielfalt der Wälder von Bäumen, die in Symbiose leben gegenüber Bäumen, die nicht in Symbiose leben, verglichen. Ein weiterer Schwerpunkt soll in der Analyse der boden- und vegetationsbezogenen Artenvielfalt liegen. „Ein artenreicher Wald hat mehr Möglichkeiten den klimatischen Schwankungen der Zukunft etwas entgegenzusetzen“, so Andres Stucke.

Die ehemals landwirtschaftlich genutzte Fläche der Niedersächsischen Landesforsten wurde in zwei Bereiche unterteilt und bepflanzt: „Etwa 1,1 Hektar bepflanzen wir als Vergleichsfläche mit verschiedenen Laubbäumen wie Kirsche, Bergahorn, Ulme, Elsbeere und Linde. Auf ca. 0,6 Hektar werden überwiegend mit und ohne Trüffelsubstrat geimpfte Traubeneiche gepflanzt, was durch Andres Stucke der Uni Hildesheim mit seinen Studierenden bereits geschah“, erklärt Tom Heinrichs, Forstwirtschaftsmeister im Forstamt Liebenburg.

Die Kosten dieses Projekts teilen sich die Projektpartner. Die Niedersächsischen Landesforsten tragen dabei die  Ausgaben für die Beschaffung der Pflanzen.. Die Materialkosten für das Impfen sowie die zusätzlichen Kosten, die durch die Pflanzarbeiten der Traubeneiche entstehen, trägt die Universität.

Die Beprobung und die Forschung an der Waldfläche findet durch die Uni Hildesheim statt und wird Aufschluss über die im Raum stehenden Fragen geben. Die Forschungsarbeiten sind zunächst bis in das Jahr 2030 geplant.

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