Forstliche Exkursion zum Thema Waldbrandprävention
Länderübergreifend bereisen junge Forstleute die Revierförsterei Lintzel
(Oerrel/Munster) Angehende Forstleute aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt trafen sich im niedersächsischen Forstamt Oerrel zu einer Exkursion zum Thema Waldbrandprävention. Aufgeteilt wurde der Tag in drei Abschnitte. Neben Theorie im Hörsaal und der Praxis im Wald, wurde auch die Löschtaktik inklusive der Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Oerrel gezeigt.
Waldbrandrisiko stehts beachten
Die Einführung begann morgens im Hörsaal. Hier wurden die Forstleute durch Knut Sierk, Leiter der Waldbrandpräventionsstelle aus der Zentrale der Niedersächsischen Landesforsten (NLF) in Braunschweig, theoretisch in das Thema Waldbrand eingeführt. Unter anderem ging es um die Spezifikationen der Region Nord-Ost Niedersachsen, die wegen der ausgedehnten Nadelwälder Waldbrandhochrisikogebiet ist. Sierk mahnt: „Es ist sehr wichtig, dass die jungen Kolleginnen und Kollegen das Thema Waldbrand in ihrer täglichen Arbeit stets mit bedenken. Gerade in den vergangenen Jahren mit trockenen, heißen und teils windigen Witterungsphasen könnte jeder Wald- und Vegetationsbrand schnell verheerende Folgen haben.“
Praktische Einführung im Heiderevier
Die Gruppe bestand aus 48 Forstreferendaren, Anwärtern, Trainees und Dual-Studierenden der Niedersächsischen Landesforsten, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und den Landesforsten Sachsen-Anhalt. Nach der Einführung begrüßte Welf Einhorn, Leiter der Revierförsterei Lintzel, die Teilnehmenden im Wald. An mehreren Stationen diskutierten die angehenden Forstleute, wie die Infrastruktur mit Brücken, Wegen und Löschwasserstellen im Wald ausgebaut sein muss, um gegen Waldbrände gut gerüstet zu sein. Ein weiteres wichtiges Thema war der Waldumbau in klimaresistente Mischbestände.
Am Nachmittag zeigten Feuerwehrleute aus Oerrel den jungen Forstleuten die waldbranderprobten Einsatzfahrzeuge. Die angehenden Försterinnen und Förster konnten eine kleine Einsatzübung unter Anleitung der Feuerwehrkräfte durchspielen und bei Interesse selbst Hand anlegen.
Hintergrund:
Wälder sind vielen Gefahren ausgesetzt. Pilze und Insekten können sich unter Umständen bei einer massenhaften Vermehrung zu einer Bedrohungslage für den Wald entwickeln. Die größten Gefahren drohen Wäldern durch Klimaextreme wie Stürme, Nassschnee, Spät- oder Frühfröste, Trockenheit und Dürre. Trockenheit und Dürre haben oft sehr weitreichende Folgen, die Bäume dursten, sind wenig vital und in der Folge anfällig für viele andere Schaderreger oder Bedrohungen.
Der Klimawandel ist bereits heute beobachtbar und wird sich gemäß aller Vorhersagenmodelle noch verschärfen. Alle meteorologischen Parameter unterliegen diesem Wandel. Klimaextreme werden zunehmen. Besonders wird sich das Niederschlags- und Temperaturregime in einer Weise ändern, dass Trockenstress und Trockenperioden verstärkt auftreten werden und damit auch die Waldbrandgefahr steigen wird. Grundsätzlich gehören auch Waldbrände zum natürlichen Kreislauf des Waldes. Aber im dichtbesiedelten Raum sind Waldbrände eine Gefahr für Mensch und Tier, außerdem verursachen sie unabsehbare wirtschaftliche und ökologische Schäden.
Die erhöhte Waldbrandgefahr muss nicht unbedingt bedeuten, dass es mehr Brände geben wird. Der Mensch spielt in dieser Verkettung eine wichtige Rolle. Es gilt, Verhaltensweisen zu ändern und technische Potenziale auszunutzen, um die Gefahr zu minimieren.
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