Esel für den Naturschutz

 In Forstamt Liebenburg, Regionale Presseregion Mitte

Beweidung der Haverlaher Wiesen  

Das Forstamt Liebenburg der  Niedersächsischen Landesforsten lässt  Magerrasen im FFH-Gebiet Haverlahwiese und im NSG Speckenberg bei Salzgitter zum Zweck der Entbuschung von Eseln beweiden. 

(Salzgitter Bad/Lebenstedt) Für den Erhalt und die Funktionsfähigkeit nährstoffarmer Wiesen ist eine regelmäßige Mahd notwendig. Die Natur muss in ihrer natürlichen Entwicklung gebremst werden, da andernfalls solche besonderen Areale keine Zukunft haben. Nördlich von Salzgitter Bad liegt das FFH Gebiet Haverlahwiese und in dem vielfältigen Gebiet auch ein Magerrasen, welcher sich auf nährstoffarmen Böden entwickelt hat. Sogar Orchideen können dort gedeihen. Genau wie seltene Pflanzen sind auch seltene Tiere an solchen Standorten zu finden. Dasselbe trifft für Magerrasenbereiche oder Entwicklungsflächen zum Magerrasen für den Speckenberg, ein NSG südlich von Salzgitter-Bad, zu.

„Die Natürliche Entwicklung sorgt dafür, dass sich Baumarten wie Fichten, Birken, Erlen, Lärchen oder Straucharten  einfinden, aufwachsen und das Gebiet nach und nach bewalden. Der Magerrasen würde verschattet werden, wenn hier keine regelmäßige Beweidung stattfinden würde. Früher oder später wäre auf diesem Standort kein besonderer Magerrasen mehr vorhanden. Mit dem Verschwinden des Magerrasens verschwinden dann auch die Tier- und Pflanzenarten, die teilweise nur noch auf solchen Standorten zu finden sind“, erklärt Michael Lücke, Naturschutzförster im Forstamt Liebenburg.

Die Magerrasen gilt es durch Pflege zu schützen und zu erhalten. Vor einigen Wochen sind deshalb Esel zum Einsatz gekommen, die nun nach und nach insbesondere in Bereichen mit Gehölzaufwuchs eingesetzt werden, um die Gehölze durch den Verbiss zurückdrängen. Momentan weiden die Tiere am Speckenberg: „Esel sind die ‚Mulcher‘ unter den Vierbeinern. Sie fressen auch bzw. besonders gerne die verholzten Pflanzen. So verhelfen sie effektiv den krautigen Arten wieder zu Sonnenlicht, die dann wieder wachsen können. Auch die Hinterlassenschaften der Esel werden weitere Tier- und Pflanzenarten anziehen“, beschreibt der Naturschutzförster. Die arten- und blütenreichen Magerrasen sind wichtige Insektenlebensräume.

Die Pfleger des Fauna-Flora-Habitat Gebiets Haverlahwiese und des Speckenberg bestehen aus einer Gruppe von gut zehn Eseln. Die Großen Hausesel sind sehr robuste Tiere und kommen für gewöhnlich in kargen Steppen oder Wüsten vor, erklärt Oliver Kelch, der Besitzer der Esel: „Wir planen die Esel Ende Juli auf die Haverlahwiesen zu bringen. Die Vierbeinigen Landschaftspfleger werden dann die Arbeit aufnehmen und die Wiesen offenhalten. Esel sind sehr robuste Tiere, die den Verbleib in der Natur gut vertragen werden. Nichts desto trotz werden wir die Tiere mindestens einmal täglich besuchen, da sie für mich Familienmitglieder sind“, erklärt Kelch.

Aufgrund ihrer Herkunft vertragen die Tiere trockenes warmes Wetter sehr gut. Sobald die Temperaturen fallen und es nass wird, werden die Esel das Gebiet verlassen und ihren Einsatz beenden. Doch bis in den Herbst sollte die Witterung die Beweidung zulassen.

„Die Beweidung dieser Flächen dient dem Naturschutz und ist mit der Naturschutzbehörde abgestimmt. Die anspruchslosen Esel sind in der Lage, die Gehölze als Futter gut zu verdauen. Sie leiden also auch bei augenscheinlich nur sehr geringem Futterangebot keine Not. Die Besuchenden müssen akzeptieren, dass die Esel nicht gefüttert werden dürfen, denn nur so bleiben die Esel gesund und können sich um die Vegetation kümmern, was zum Erfolg dieses Beweidungsprojekts führt“, führt Kelch weiter aus.

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