Europas Bäume zu Gast auf dem Hülsenberg der Niedersächsischen Landesforsten

 In Forstamt Ahlhorn, Regionale Presseregion West, WPZ Hahnhorst

Grundschule Petermoor & Nordwohlde nimmt an europaweitem Forschungsprojekt teil

(Bassum/Syke/Schwaförden) Ein europaweites Citizen-Science-Projekt hat die Eidgenössische Forschungsanstalt Wald, Schnee, Landschaft aus der Schweiz ins Leben gerufen. Es will das Keim- und Wuchsverhalten von Weißtanne und Rotbuche aus 14 verschiedenen Regionen an verschiedenen Orten in ganz Europa untersuchen. Die Grundschule Petermoor & Nordwohlde nimmt zusammen mit den Niedersächsischen Landesforsten an dem Projekt teil.

Wir pflanzen Europa

„Ich sehe etwas. Da guckt was Grünes raus“, rufen mehrere Kinder, als sie durch die Gitter der kleinen Schutzkörbe auf den Boden schauen. Tatsächlich: Unter einigen Drahtkörben sieht man winzige Keimlinge von Buchen und Tannen. Der Start des Experiments ist geglückt. „Wir haben Europa gepflanzt“, sagen die Kinder.

Seit dem Frühjahr sind die Kinder der dritten Klasse mit ihrer Lehrerin Laura Guevara Méndez regelmäßig auf dem Hülsenberg beim Waldklassenzimmer. Im März haben sie gemeinsam mit Forstwirtschaftsmeister Thimo Padeken aus der Försterei Syke und Michael Knipping vom Waldpädagogikzentrum (WPZ) Hahnhorst genau 1.500 Samen in die Erde gesät. Nun beobachten und dokumentieren die Schülerinnen und Schüler regelmäßig, ob die kleinen Tannen- und Buchensamen keimen und wie schnell sie wachsen.

Verschiedene Standorte

Insgesamt vier Versuchsflächen haben die Kinder mit ihrer Lehrerin angelegt. „Jede Fläche liegt an einer anderen Stelle im Wald und alle Stellen unterscheiden sich. Hier zum Beispiel, ist es etwas schattiger, als an der nächsten Versuchsstelle“, erklärt Leonie. „Wir beobachten, wo die Samen besser keimen. Brauchen sie dafür mehr Licht oder weniger“, ergänzt John.

„Für die Kinder ist dies eine spannende und verantwortungsvolle Aufgabe. Sie arbeiten als kleine Wissenschaftler*innen an einem europaweiten Projekt mit. Ihre Daten sind wichtig. Sie fühlen sich ernst genommen. Aus didaktischer Sicht ist dieses Langzeitprojekt eine Besonderheit und wichtige Erfahrung zugleich für die Kinder. Es fördert unter anderem die Naturverbundenheit, wissenschaftlich genaues Beobachten und nachhaltiges Denken“, erklärt Laura Guevara Méndez, Lehrerin der Grundschule Petermoor & Nordwohlde und angehende Waldpädagogin beim WPZ Hahnhorst.

Citizen Science mit Kindern

Das Projekt ist auf fünf Jahre angelegt. So lange gehen die Schülerinnen und Schüler einmal im Monat in den Wald. Sie beschreiben den Wachstumsfortschritt der einzelnen Keimlinge und machen Fotos. Die Daten melden die Kinder dann an das Schweizer Institut. „Heute können wir zum ersten Mal berichten, dass die Keimlinge angefangen haben zu wachsen“, so die Lehrerin.

Die Niedersächsischen Landesforsten unterstützen das Projekt gern. „Unsere Waldpädagogik arbeitet nach den Regeln der Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Citizen Science ist dabei ein bereichernder Baustein“, sagt Michael Knipping.

Forstwirtschaftsmeister Thimo Padeken unterstützt die Klasse im Wald: „Ich schaue regelmäßig bei den Versuchsflächen vorbei. Wenn der Farn oder Brombeeren zu hochwachsen, schneide ich sie zurück, damit die Drahtkörbe wiederzufinden sind.“ Außerdem ist er Ansprechpartner für alle Fragen vor Ort.

Die Kinder ahnen ein wenig, wie lange die Keimlinge brauchen, um einmal groß zu werden. Deswegen sind sie nach den Sommerferien Paten für die neuen Erstklässler. Die übernehmen dann die Forschungsarbeiten, wenn die „Großen“ auf die weiterführende Schule gehen. „Und, wenn wir einmal Omas und Opas sind, gehen wir mit unseren Enkeln hierher und schauen uns unsere Bäume an“, schließen die Kinder.

Weitere Informationen zum Projekt unter

www.mygardenoftrees.eu

 

Informationen zur Waldpädagogik unter

Waldpädagogikzentrum Hahnhorst – Niedersächsische Landesforsten

www.moosgrün-akademie.de

 

 

Bilder (Landesforsten/Schmidt) zum kostenlosen Download finden Sie hier.

 

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