Landesforsten sichern Waldwege im Solling
Forstamt Dassel schützt Verkehrsteilnehmer mit Schranken an öffentlichen Betriebswegen
(Dassel) Verkehrsteilnehmer vor Gefahren auf Waldwegen schützen, das ist das Ziel zweier Schranken, die die Niedersächsischen Landesforsten jetzt an Waldwegen im Solling angebracht haben. Das Forstamt Dassel trifft damit Vorsorge im Falle von Gefahren, die Straßenbenutzern oder Waldbesuchern bei Sturm, Glatteis, Schneeverwehungen, Hochwasser oder Baumfällungen drohen. Die Silberborner Straße und die Lakenstraße sind daher mit Schranken ausgerüstet. Sie verbinden Sievershausen mit der Landstraße L549 sowie die L548 mit der L549 zwischen Neuem Teich und Torfhaus.
Die Landesforsten als Eigentümer dulden den öffentlichen Verkehr auf diesen einspurigen Betriebswegen. Bei Naturgewalten wie Stürmen, Schneebruch oder Hochwasser sollten die Straßen allerdings nicht benutzt werden. Ein Winterdienst ist nicht vorhanden und Rettungskräfte wie Feuerwehren haben auf den schmalen Wegen nur begrenzte Einsatzfähigkeit. In Abstimmung mit dem Landkreis Northeim können die Landesforsten kurzfristig die Straßen mit Hilfe der Schranken sperren. „Wir können so schneller auf Extremereignisse reagieren“, betont Johannes Wobst. Der Leiter des Forstamtes Dassel sieht in der Zunahme von Naturgewalten wie Stürmen oder Starkregen sowie Schadholz durch Borkenkäfer eine Auswirkung des Klimawandels. „Werden Bäume entlang der Straße umgeworfen, oder brechen Äste und Kronen nach Borkenkäferbefall heraus, müssen wir schnell handeln. Die Schranke wird geschlossen und wir arbeiten die Bäume sicher auf, ohne dass Verkehrsteilnehmer gefährdet werden oder unsere Aufräumarbeiten behindern“, ergänzt Forstamtsleiter Wobst.
Einen weiteren Sicherheitsaspekt sieht Wobst bei der Jagdausübung: „Weiträumige, revierübergreifende Bewegungsjagden in den Sollingwäldern sind seit Jahrzehnten Standard und ein Garant für erfolgreiches Wildtiermanagement. Dabei setzen wir Jagdhunde ein, die das Wild auch über öffentliche Straßen verfolgen. Nicht selten verunfallen Autofahrer dort mit Wildtieren oder Jagdhunden und gefährden sich selber“, führt Johannes Wobst als Begründung an, warum während der Jagden die Schranke an den Waldeingängen künftig geschlossen werden.
Rettungskräfte nicht mit Bergung von Unfällen im Wald binden
Bei früheren Stürmen war es bereits zu schweren Unfällen gekommen. „Nicht nur Verkehrsteilnehmer bringen sich auf diesen Waldstrecken bei Sturm in Gefahr. Auch Rettungskräfte gefährden ihr Leben, wenn sie Einsätze fahren müssen, um im Wald eingeschlossene Verkehrsteilnehmer zur bergen“, erinnert Förster Wobst an einen Unfall beim Sturm Niklas im Jahr 2015.
Die Landesforsten unterhalten über 10.000 Kilometer ausgebaute Wirtschaftswege im Wald. Spaziergänger, Läufer, Reiter, Wanderer, Radfahrer und Hundehalter nutzen diese Wege, um sich in der Natur zu erholen. Für Kraftfahrzeuge sind die Waldwege der Landesforsten hingegen gesperrt. „Forststraßen sind unsere Wirtschaftswege. Wir brauchen sie für die Waldpflege, zur Lagerung von Holz und zur Abfuhr der Stämme mit dem LKW. Bei Waldbränden sind sie die einzige Erschließung, um an die Brandherde zu gelangen“, unterstreicht Dassels Forstamtsleiter die Bedeutung eines intakten Wegenetzes.
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Quelle: Rudolph/Landesforsten
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