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Unsere Geschichte
16. bis 19. Jahrhundert
Bereits im 16. Jahrhundert unterhielten Erich I. und sein Sohn Erich II. ein Hengstfüllengestüt in Neuhaus. Seit dem Jahr 1712 befand sich wieder ein Gestüt in Neuhaus: ab 1712 die Alte Studterey, ab 1774–1776 das Neue Gestüt. Das Gestüt in Neuhaus hatte im 18. und 19. Jahrhundert die Aufgabe, nur für den fürstlichen beziehungsweise königlichen Marstall beim Welfenschloss Pferde zu züchten. Damals standen auf den Weiden des Königlich Hannoverschen Gestüts Isabellen in hell- bis dunkelgelber Farbe mit Aalstrich. Tausendsechshundert Taler hatte jeder der von England herübergebrachten Isabellenhengste gekostet. Nach der Annexion des Königreiches Hannover durch das Königreich Preußen im Jahr 1866 unterhielt Preußen in Neuhaus bis zum Jahr 1900 ein Remontedepot zur Zucht von Nachwuchspferden für die Preußische Armee.


Entstehung der Pferdeweiden und Trockenmauern
Im 18. Jahrhundert und zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden gerodete Flächen für die Pferdehaltung nutzbar gemacht, indem Lesesteine entfernt wurden. Dabei verwendete man die anfallenden Steine für den Bau der Umfassungsmauern für die so entstandenen Weiden des Gestüts. Der Bedarf war aber so groß, dass man vermutlich auch auf die umliegenden Steinbrüche angewiesen war, die bereits im 18. Jahrhundert bestanden. So entstanden Trockenmauern mit rund 10 km Gesamtlänge, eines der längsten Baudenkmale Niedersachsens.
Eine der Weiden wurde Nachtweide genannt und war von der Bruchsteinmauer als Begrenzung eingefasst. Auf der Nachtweide werden seitdem Pferde des Gestütes Hunnesrück gehalten, zudem werden auf angrenzenden Flächen seit 1966 Kühe des Forschungsgutes Relliehausen gehalten. Von der Nachtweide in ihrem ursprünglichen Zustand ist eine photographische Aufnahme erhalten
Entstehung der Eichenallee
Von Holzminden aus gradlinig über den Solling nach Neuhaus und darüber hinaus Richtung Uslar nach Süden hin zieht sich eine alte Heerstraße. Der Oberforstmeister Johann Georg von Langen, der in braunschweigischen Diensten stand, ließ Mitte des 18. Jahrhunderts die Eichenallee, die Lüchtringer Allee und die Fürstenberger Allee mit Eichen bepflanzen. Am 15. August 1979 wurde ein Denkmal für ihn an der Eichenallee aufgestellt.


20. Jahrhundert – Gründung des Wildparks
Anfang der 1960er Jahre wurde der Wildpark angelegt. Es befand sich ursprünglich nur in dem Waldgebiet mit den Flurbezeichnungen Sägewurtz Grund und Sägewurtz Berg.
Seinerzeit befanden sich dort das Sikawild und die einheimischen Wildarten Rothirsche, Damhirsche, Rehwild, Muffelwild, Wildschweine, Waschbären, Auerwild. Das Waldgebiet liegt unmittelbar südlich der Nachtweide. Der Wildpark Neuhaus wurde am 10. November 1962 fertiggestellt und am 3. Dezember 1962 mit dem Prädikat Fachlich geprüftes Wildgehege eingeweiht.
Der Eingang wurde auf die Westseite der Fläche an die B 497 gelegt. Auf der Ostseite und auf der Nordseite wurde der Wildpark mit je einem Nachtausgang ausgestattet.
Seit der Einrichtung des Wildparks verbindet die Eichenallee als Fußweg den östlichen Nachtausgang mit dem Ort Neuhaus.
Erweiterung der Gehege und Gründung des Waldmuseums
Seit 1979 wurden zwei Steinmarder in den Tierbestand aufgenommen, die damals in einer Voliere gehalten wurden. Später wurde das Wildgehege erweitert, dadurch dass ein Teil der angrenzenden Nachtweide genutzt wurde. Diese Erweiterungsfläche nahm die Gehege für Rotwild, Luchse, Mufflons, das weiße Damwild sowie die Falknerei auf.
Im Jahr 1974 entstand das Waldmuseum Neuhaus, das zunächst über die Lebensgemeinschaft Wald informierte und seit 1991 die komplexen ökologischen Zusammenhänge im Lebensraum Wald darstellt. 1980 eröffneten Erich und Hannelore Stapel das Restaurant Wirtshaus am Wildpark..
Nach 1998 wurde die Anlage um das Luchsgehege und das Wolfsgehege erweitert.


21. Jahrhundert – Gründung der Falknerei, Anbindung des Wildparks und Bau des Wildparkhauses
Mit der Einrichtung der Mountainbikeregion Solling-Vogler 2005 wurde die Eichenallee, die auch als Forstweg genutzt wird, Teil dieses Streckennetzes. Ihr Teilstück zwischen Ortsausgang Neuhaus und dem Nachtausgang des Wildparks ist zugleich ein Abschnitt des Weserberglandweges zwischen Silberborn und Schönhagen. Zudem ist die Eichenallee eine Wegstrecke des Pilgerweges Loccum–Volkenroda.
Im Jahr 2010 wurde in der Nähe des Wildparks ein Hochseilgarten für Jugendliche eröffnet. Im Winter 2011/2012 entstand die Anlage der Falknerei Wildpark Neuhaus mit dem Freifluggelände und den Volieren für die Greifvögel. Die erste Greifvogelschau des Falkners Ludger Kluthausen begann am 1. April 2012.
Neben dem Parkplatz entstand 2012–2013 das neue Wildparkhaus als neues Empfangsgebäude und Tourismuszentrum im modernen Holzdesign gebaut.
Standort ist eine zusätzliche Erweiterungsfläche in der Nachtweide. 2013 wurde der Bau einer Radverkehrsanlage zwischen dem Wildpark und dem Ort Neuhaus entlang der B 497 vorgenommen.