Waldpädagogik
Die Waldpädagogik der Landesforsten wird aus elf Waldpädagogikzentren (WPZ) heraus gesteuert und orientiert sich an speziellen Bildungsregionen in Niedersachsen. Die vielfältigen und beliebten Waldpädagogikangebote orientieren sich an der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
In den WPZ gibt es je nach Ausstattung Mehrtagesangebote aber auch Tages- und Kurzzeitangebote für unsere Kunden. Wissen und Praxis im Umgang mit Wald und Natur werden erlebt, gelehrt und gelernt. Es geht um ein umfassendes Naturverständnis, den Erwerb von Kompetenzen und die Freude an der Natur. Die Niedersächsischen Landesforsten nutzen ihr eigenes reiches Potenzial, um Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit dem Nachhaltigkeitsbegriff vertraut zu machen.
Die Waldpädagogikzentren mit Mehrtagesangeboten bieten optimale Voraussetzungen, Schulklassen und Jugendgruppen für mehrere Tage oder auch Wochen unterzubringen und ermöglichen so eine intensive Beschäftigung mit waldbezogenen Themen. Während der bis zu zweiwöchigen Aufenthalte werden wichtige soziale und gruppendynamische Lernerfahrungen gemacht. Meist in schönster Waldlandschaft gelegen, verfügen unsere Häuser über einen zeitgemäßen Jugendherbergsstandard mit Vollverpflegung. Die Übernachtung erfolgt in Mehrbettzimmern, für die Betreuerinnen und Betreuer stehen Einzel- bzw. Doppelzimmer zur Verfügung.
Unser Ziel
Die Landesforsten sind ein modernes, öffentliches Unternehmen mit vielfältigen Aufgaben. Waldpflege und Holzernte gehören genauso zu unseren Arbeitsfeldern wie Naturschutz und Bildungsarbeit. Dabei nimmt die Waldpädagogik einen besonderen Stellenwert für uns ein.
Wir nutzen die ausgezeichneten Möglichkeiten dieser modernen Fachrichtung, um besonders junge Menschen wieder näher mit der Natur in Kontakt zu bringen. Waldpädagogik bietet die einmalige Chance, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit dem komplexen Begriff der Nachhaltigkeit vertraut zu machen und Naturverständnis zu schaffen. Dabei verstehen wir Nachhaltigkeit nicht nur im Sinne einer Ressourcenfrage, sondern möchten mit unserer Bildungsarbeit ökonomische, ökologische, soziale und kulturelle Aspekte gleichrangig vermitteln.
Ziel ist es, hohe Wertschätzung für den Wald zu schaffen. Sie wird dazu beitragen, dass junge Menschen künftig mehr Verantwortung für unsere natürlichen Lebensgrundlagen übernehmen.
Unser Weg
Der Weg zur Umsetzung unserer Ziele orientiert sich am „Bildungsgut Wald“ selbst. Als vernetztes, komplexes System dient er uns als Vorbild. Wir zeigen verschiedenste Aspekte und Sichtweisen im Zusammenhang mit Wald und Natur auf und vermitteln Einblicke in diese faszinierende Welt. Besonders junge Menschen sollen dadurch angeregt werden, langfristig und ganzheitlich zu denken und zukünftig natürlich auch so zu handeln. Wir führen Menschen im Wald zusammen und bringen Naturthemen auch in Ihre Schule.
Eine authentische, praxisnahe und handlungsorientierte Vermittlung unserer Inhalte steht dabei im Vordergrund. Ein ständiger Austausch zwischen Forstleuten und Pädagoginnen bzw. Pädagogen ist wesentlich für den Erfolg unserer waldpädagogischen Arbeit. Durch unsere Erfahrungen im Bereich der waldbezogenen Umweltbildung und durch die schrittweise Einführung neuer Bildungskonzepte, wie z. B. der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), des Globalen oder auch des Sozialen Lernens, entfaltet unsere Bildungsarbeit eine nachhaltige Wirkung.
Kontinuität seit über 60 Jahren
Unsere Erfahrungen schöpfen wir aus den frühen Anfängen der forstlichen Bildungsarbeit. Bereits vor über 60 Jahren halfen Jugendliche, seinerzeit auf Initiative der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die durch Übernutzung und Reparationsleistung entstandenen riesigen Kahlschläge wieder aufzuforsten – es entwickelte sich der erste Jugendwaldeinsatz. Die Jugendlichen wurden dafür als Gegenleistung gut verpflegt und direkt im Wald untergebracht. Im Harz entstand aus einem anfänglichen Zeltlager das erste deutsche Jugendwaldheim. Waldpädagogik war zu dieser Zeit als Begriff noch nicht bekannt, tatsächlich fand aber in den Anfängen schon sehr viel von dem statt, was wir heute darunter verstehen. Bei den täglichen Arbeiten lernten die Jugendlichen viel über den Wald und die Zusammenhänge in der Natur. Viele verknüpften mit dem Erlebten auch ein besonderes Gemeinschaftsgefühl und übernahmen Verantwortung für den Wald.
Die Idee der Jugendwaldheime verbreitete sich auch über die Grenzen Niedersachsens hinweg. Waldpädagogik ist heute bundesweit eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Um noch besser auf unsere Kunden eingehen zu können, wurden in den Niedersächsischen Landesforsten zum Beginn des Jahres 2010 zehn Waldpädagogikzentren gegründet, die aus den früheren Jugendwaldheimen und anderen waldpädagogischen Einrichtungen hervorgegangen sind. Neben dem Jugendwaldeinsatz erweitern und modernisieren wir unser Angebotsspektrum in einem kontinuierlichen Prozess.