Leitbild unseres Bildungsangebotes

Aktives Miteinander statt geführtes Konsumieren im Vorbeiwandern:
Standardisierte „Führungen“, bei denen Gruppen herumgeführt und fachlich informiert werden, zählen ganz
bewusst nicht zu unseren Angeboten für Schulklassen und Kindergruppen. Alle unsere Angebote zielen darauf
ab, dass sich die Schüler / Kinder aktiv und erlebnisreich mit Phänomenen beschäftigen.

Passend zum Alter und Bildungsstand der Teilnehmer und ggf. der jahreszeitlichen Gegebenheiten wird ein thematischer Schwerpunkt festgelegt und geplant, entsprechend der zeitliche Ablauf sowie der Aufenthaltsort im Gelände. Unser Katalog aus unterschiedlichen Themen und Aktionen gewährleistet, dass für jede Alters- und Schulstufe sowie Jahreszeit das passende Bildungsangebot angeboten werden kann.

Die Tiere werden nicht „vorgeführt“ oder als „unterhaltsame Schauobjekte“ verstanden:
Einstudierte bzw. menschlich oder technisch beeinflusste / modifizierte Verhaltensweisen von Wildtieren sind nicht Gegenstand unserer Pädagogik. Vielmehr wird das natürliche, selbstbestimmte Verhalten der Wildtiere, das sich bedingt auch in einem Wildgehege erkennen lässt, wie zum Beispiel die natürliche Fluchtdistanz und jahreszeitlich und vom Tagesablauf bedingte Gegebenheiten bei den Wildtieren. Die Nahrungssuche und die Nahrungsaufnahme werden ebenfalls nach diesen Grundsätzen vorgestellt und vermittelt.

Aktives Erleben und Lernen:
In unseren Veranstaltungen werden die jungen Teilnehmer zum aktiven Beobachten, Wahrnehmen mit den Sinnen, Erkennen und Verstehen von Zusammenhängen und Besonderheiten angeleitet. Sie lernen auf entdeckende Art und Weise. Wir Pädagogen haben eine eher moderierende Rolle. Die Schüler / Kinder üben sich außerdem auch im sozialen Miteinander und werden sich ein Stückweit ihres Einflusses und ihrer Beziehung zur Natur bewusst.

Bezug zur Bildung für nachhaltige Entwicklung:
Der Unterricht am außerschulischen Lernstandort bietet den Lehrkräften eine hervorragende Basis und wertvolle Anknüpfungspunkte, um in die Bildung für Nachhaltige Entwicklung überzuleiten und die im Wisentgehege Springe vermittelten Grundlagen, die Motivation der Schülerinnen und Schüler sowie viele Denkanstöße und Projektideen im weiteren Schulunterricht zu nutzen und zu verfolgen.

Drinnen und draußen – je nach Thema und Wetterlage:
Die Veranstaltungen finden in originaler Umgebung, also draußen, im Gelände des Wisentgeheges und bei den Gehegen der Wildtiere, statt. Eine pädagogisch wertvolle Ergänzung zu den Angeboten unter freiem Himmel stellen die thematisch aufbereiteten, interaktiv konzipierten Lernausstellungen in unserem Seminarhaus dar.

Die Zeit- und Ablaufplanung muss stimmen:
Eine besonders wichtige Voraussetzung für die Umsetzung dieser Leitsätze ist eine ausreichend lange Aufenthalts-dauer. Mit nur zweieinhalb bis drei Stunden Aufenthalt im Wisentgehege lassen sich unsere Bildungsziele nur sehr eingeschränkt verwirklichen oder bleiben sogar teilweise auf der Strecke. Erst ab einem Aufenthalt von mindestens vier Stunden ist ein Programm möglich, bei dem sowohl das jeweilige Bildungsangebot des Waldpädagogikzentrums als auch die vielen anderen spannenden Tiere im Wisentgehege, der Besuch unserer Naturerlebnisstationen (v.a. der Barfußweg in den Sommermonaten), sowie Pausen, Spielplatz etc. eingeplant werden können.

Die Gruppengröße muss stimmen:
Große Schulklassen / Kindergruppen werden in pädagogisch sinnvoll bemessene Gruppen aufgeteilt. Die Bildung kleinerer Gruppen ermöglicht eine methodische Vorgehensweise, durch die das bewusste Wahrnehmen mit den Sinnen und die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema gefördert werden.