Schützen
im Forstamt Sellhorn

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Naturschutz im Forstamt

Naturschutz- Flora/ Fauna / Habitat (FFH)- und Landschaftsschutzgebiete prägen das Forstamt Sellhorn. Es ist das Forstamt der Niedersächsischen Landesforsten mit dem größten Anteil an Naturschutzgebieten. Über 6000 Hektar sind mit mindestens einem Schutzstatus als Naturschutz-oder FFH-Gebiet ausgewiesen, 5060 Hektar liegen im Naturschutzgebiet „Lüneburger Heide“.

272 Hektar Naturwaldflächen an fünf Standorten sind aus der Bewirtschaftung herausgenommen und dienen dem Schutz der Biodiversität und der forstwissenschaftlichen Forschung.

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Waldvögel im Aufwind – Der Wald gibt Hoffnung

Die Population der Waldvögel nimmt zu. Obwohl häufig über den globalen Rückgang der Artenvielfalt gesprochen wird, sehen die Niedersächsischen Landesforsten hinsichtlich der Waldvogelpopulationen einen gegenläufigen Trend im Landeswald. Ein langfristig angelegtes Waldvogel Monitoring im Forstamt Sellhorn liefert erste Erkenntnisse.

Das Niedersächsische Forstamt Sellhorn kartiert seit rund 50 Jahren die Brutvögel des Waldes. Seit 2011 führt das Forstamt ein systematisches Monitoring-Programm für Waldvogelarten durch. Das Projekt wurde anfänglich von der „Ursula und Wilhelm Lindemann Stiftung“ sowie der „Stiftung Zukunft Wald“ gefördert. Nach dem Auslaufen der Förderung wurde das Monitoring allein vom Forstamt Sellhorn finanziert. Das Jubiläumsjahr 2021 wird erneut von der „Stiftung Zukunft Wald“ gefördert.

Das Ziel der Untersuchung ist es, die Entwicklung der Waldvogelbestände im Forstamt zu dokumentieren. Viele Vögel gelten als Indikatorarten für die Entwicklung der Wälder. Eine Indikatorart reagiert sensibel auf Umwelteinflüsse. Hierdurch können Einflüsse auf die Population der Waldvögel erkannt werden. „Täglich berücksichtigen die Försterinnen und Förster in besonderer Weise die Belange der Vogelwelt bei der naturnahen Bewirtschaftung der Wälder. Unser Waldbaukonzept entwickelt den Wald zu naturnahem Mischwald mit einem hohen Anteil an alten Bäumen und Totholz. Diese positive Veränderung des Waldes spiegelt sich im Waldvogel Monitoring wider, allerdings sind auch die Auswirkungen sehr trockener oder sehr kalter Winter erkennbar.“ erläutert Peter Wendt, Leiter des Forstamtes Sellhorn.

Seit zehn Jahren werden drei ausgewählte Waldflächen im Naturschutzgebiet „Lüneburger Heide“ viermal jährlich von unabhängigen Ornithologen untersucht. Die Flächen wurden so ausgewählt, dass es sich bei einer Fläche um jungen Nadelwald handelt, eine Fläche besteht aus altem Nadelwald, der größtenteils in Laubwald umgebaut wird, und die dritte Fläche besteht überwiegend aus altem Laubwald.

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Die Ergebnisse weisen eine kontinuierliche Zunahme von Brutrevieren auf. Insgesamt wurden 38 verschiedene Waldvogelarten in den Revieren erfasst. Oliver Richter, Förster für Waldökologie und Naturschutz im Forstamt Sellhorn betont: „In den alten Laubwäldern findet sich eine größere Artenzahl und mit 230-300 Brutvogelrevieren auch eine höhere Individuen-Dichte. Dadurch zeigt sich einmal mehr, wie wichtig unsere Altholzbestände für die Artenvielfalt sind.“ Besonders die milderen Winter der letzten Jahre zeigen eine deutliche Bestandszunahme bei Arten der nicht samenfressenden Jahresvögel. Hervorzuheben ist der Zaunkönig und das Rotkehlchen, die im Forstamt Sellhorn eine deutlichere Bestandserholung aufweisen als im landes- und bundesweiten Vergleich.

Forstamtleiter Peter Wendt zieht eine erste Zwischenbilanz: „Es ist sehr erfreulich, dass wir erste positive Rückschlüsse hinsichtlich der Waldvogelpopulationen ziehen können. Besonders der Anstieg der Artenvielfalt und das Vorkommen der typischen Waldarten bestärkt uns in unserem forstwirtschaftlichen Handeln und zeigt uns, dass unsere Waldbaukonzepte auch im Einklang mit der Natur stehen. Klare und deutliche Aussagen sind jedoch erst über einen langen Zeitraum möglich. Daher stehen wir, obwohl die Untersuchungen bereits seit 10 Jahren laufen, noch ganz am Anfang. Wir freuen uns jederzeit über interessierte Unterstützer des Projektes, um eine Langfristigkeit des systematischen Brutvogel-Monitorings zu gewährleisten“.

In den nächsten Jahren wird es interessant zu beobachten, wie sich die Folgen der Dürrejahre seit 2018 auf die Waldbestände im Untersuchungsgebiet und damit möglicherweise auch auf die Waldvogelarten auswirken. Eine Spendensammelaktion für alle Naturliebhaber, Vogelfreunde und Unterstützer dieses Projektes können über den unten anstehenden QR-Code oder Website aufgerufen werden.

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Erstaufforstung
Anne Jantzen

Projektleiterin Naturdienstleistungen

Fon: +49 (0) 5194 – 9894 – 28

Mail: Anne.Jantzen@nfa-sellhorn.niedersachsen.de

Naturdienstleistungen

Bei Eingriffen in der Naturhaushalt bieten die Kompensationsflächen der „Steinhöhe“ bei Lüneburg und das „Grasgehege“ bei Radbruch Möglichkeiten zum naturschutzrechtlichen Ausgleich.

Hier finden Sie ihre Ansprechpartner zu den Naturdienstleistungsangeboten

Nils Mischke

Projektleiter Naturdienstleistungen

Fon: +49 (0) 5194 – 9894 – 29

Mail: nils.mischke@nfa-sellhorn.niedersachsen.de

Projekt Ökotop

Gestaltung einer insektenfreundlichen Erholungsfläche am Friedwald Barendorf. Eine Projektarbeit unserer FÖJ-Praktikanten.

Weitere Informationen finden sie unter dem Link: Lüneburg summt

Das Projekt wird mit Mitteln aus der BINGO-Umweltstiftung unterstützt.

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Grünlandprojekt

Das Forstamt Sellhorn bewirtschaftet ca. 30 ha Grün- und Offenlandflächen  innerhalb und außerhalb von Naturschutzgebieten.

Auf den Standorten, die von  trockenem Magerrasen über mesophiles Grünland bis zu Feuchtgrünland reichen, werden verschiedene angepasste Verfahren zur Pflege und schonenden Bewirtschaftung angewandt.

Für die Gewinnung von Wiesenheu setzt das Forstamt seit 2 Jahren bewusst ein für die Wiesenfauna sehr schonendes  Mähverfahren ein. Es kommt ein Doppelmessermähwerk zum Einsatz, welches durch echte PS, also Arbeitspferde, angetrieben und gezogen wird.