Waldstück Winter 2022

am 10. Dezember 1777, früh um Viertel nach zehn, bricht ein 28-jähriger feiner Herr von Torfhaus auf, den Brocken zu besteigen. »Schnee eine Elle tief, aber er trug«, schreibt er später. »Viertel nach eins droben. Heitrer herrlicher Augenblick, die ganze Welt in Wolcken und Nebel und oben alles heiter.«

Der da früh morgens unterwegs ist, ist der Weimarer Geheimrat Johann Wolfgang Goethe. Er wollte der Kleinstadt und der Arbeit für ein paar Tage entfliehen. Im winterlichen Harz fand er Ruhe, Natur und tiefe Einsichten.

Auch wir unternehmen mit diesem neuen Waldstück einen Streifzug durch unsere Winterwälder, die irgendwie alles sind in diesen Tagen: erstarrt, geschäftig, erhol- und arbeitsam. So berichten wir etwa, wie und warum Pflanzen winters zur Ruhe kommen (Seite 2) – und warum genau darum die Haupt- Holzernte in der kühlen Jahreszeit stattfindet (Seite 12). Wir zeigen, was aus Holz entstehen kann. Und dann folgen wir – gewissermaßen – tatsächlich Goethes Spuren: Wir reisen wie er in den Harz, zeigen Ihnen versteckte Orte und erzählen Ihnen eine der wohl verblüffendsten Harzer Tourismus- Geschichten.

Viel Spaß beim Lesen – und beim wahrhaftigen Spazieren durch unsere Wälder.