Wechsel in der Revierförsterei Lohbergen: Gerd Rabe geht nach 15 Jahren im Revier in den Ruhestand – Fabian Grätsch übernimmt
(Sellhorn/Lohbergen) In der Revierförsterei Lohbergen hat ein Generationenwechsel stattgefunden: Nach über 40 Jahren im Einsatz für den Wald, davon 15 Jahre als Revierleiter in Lohbergen, verabschiedete sich Gerd Rabe (66) in den Ruhestand. Zum 1. Juli übernahm Fabian Grätsch (38) die Verantwortung für das rund 1.600 Hektar große Revier.
Gerd Rabe: Eine Försterkarriere mit Tiefe und Weitblick
Gerd Rabe stammt aus der Nähe von Walsrode. Ursprünglich auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen, war eine Hofübernahme nie Thema – sein Weg führte in den Wald. Der verheerende Orkan „Quimburga“ 1972 prägte den damals 13-Jährigen nachhaltig: „Ich habe auf dem Gut bei uns im Ort geholfen, Sturmschäden zu beseitigen und Wiederaufforstung zu betreiben – ich war noch junger Schüler, aber da wusste ich, was ich einmal machen möchte.“
Nach dem Abitur 1980 und einer Zeit als Zeitsoldat absolvierte Rabe 1983 das verpflichtende forstliche Vorpraktikum in Bremervörde. Wegen großer Konkurrenz musste er drei Jahre auf einen Studienplatz warten, arbeitete jedoch bereits im Forstbetrieb auf dem örtlichen Gut mit. 1986 bis 1989 studierte er schließlich an der Fachhochschule Göttingen, 1990 legte er die Laufbahnprüfung ab.
Es folgten vielfältige Stationen: Von den damaligen Forstämtern Walsrode und Wienhausen, über Sellhorn, Rosengarten bis hin zur kommissarischen Leitung der Försterei Wulfsode. 2002 übernahm er die Leitung des Walderlebniszentrum Ehrhorn. Dort entwickelte er das Haus weiter, führte unter anderem die überregional bekannte „Ehrhorner Waldweihnacht“ ein und betreute jährlich bis zu 150 Gruppen.
2009 wechselte Rabe in sein „Traumrevier“ Lohbergen. Anfangs noch zögerlich, entwickelte er schnell eine enge Bindung zum abwechslungsreichen Revier mit seinen stufigen Beständen, alten Eichen aus Heidezeiten und vielfältigen Baumarten: „Ich wollte immer aktiv gestalten – in Lohbergen konnte ich das. Besonders stolz bin ich auf unsere Arbeit mit zukunftsfähigen Baumarten wie Elsbeere, Esskastanie und Schwarznuss.“
Ein besonderes Anliegen war ihm stets die Ausbildung: Seit 2017 war er Ausbildungsförster für Anwärterinnen und Anwärter. „Die Arbeit mit dem forstlichen Nachwuchs hat mich immer begeistert – der frische Blick, das Interesse, der Austausch“, resümiert Rabe. „Ich schaue mit großer Dankbarkeit zurück – auf ein erfülltes Berufsleben und viele bereichernde Stationen. Schön, dass ich den Stab nun an jemanden weitergeben kann, mit dem die Chemie stimmt.“
Fabian Grätsch: Vom Zimmermann zum Revierleiter
Neuer Revierleiter in Lohbergen wird Fabian Grätsch, 39, wohnhaft bei Schneverdingen. Grätsch bringt einen breiten beruflichen Hintergrund mit: Nach seinem Hauptschulabschluss 2001 absolvierte er eine Ausbildung zum Zimmermann – das Arbeiten mit Holz faszinierte ihn früh. Über die Bundeswehr, bei der er zwölf Jahre als Zeitsoldat diente, kam er zur Forstwirtschaft. „Ich wollte etwas Handfestes, etwas mit Wirkung – der Wald hat mich nie losgelassen“, so Grätsch.
2016 begann er sein Forststudium in Erfurt. Nach dem Abschluss absolvierte er ab 2020 sein Anwärterjahr im Forstamt Sellhorn in der Revierförsterei Rosengarten. Danach folgten flexible Einsätze, unter anderem zur Aufarbeitung der Sturmschäden 2022 und eine 1,5-jährige Vertretung in der Revierförsterei Wilsede. Zudem leitete er für ein halbes Jahr das Waldpädagogikzentrum Haus Ehrhorn.
„Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe. Die Einarbeitung durch Herrn Rabe war sehr kollegial und gab mir die Möglichkeit, das Revier Schritt für Schritt kennenzulernen“, sagt Grätsch. „Es ist ein gut strukturiertes, vielfältiges Revier mit großer forstlicher Substanz – ich möchte an das Engagement von Herrn Rabe anknüpfen und eigene Impulse setzen, vor allem im Bereich klimaangepasster Waldentwicklung.“
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