Nach dem Brandschaden: Marktkirche in Clausthal wird mit regionalem Fichtenholz repariert
Niedersächsische Landesforsten finden passende Bäume im lokalen Stadtwald
(Clausthal-Zellerfeld) Die durch einen Brand beschädigte Marktkirche in Clausthal-Zellerfeld wird repariert. Die zerstörte Fassade von Deutschlands größter und 1642 eingeweihter Holzkirche wird mit ausgewählten Fichten erneuert.
Das teilen die Niedersächsischen Landesforsten mit. Seit gestern läuft die Ernte der ausgewählten Altbäume im örtlichen Stadtwald. Das Forstamt Clausthal betreut den Kommunalwald und hat rund 40 Fichtenstämme für die Ernte vorbereitet.
Laut Förster Christian Schulz seien die Stämme bestens geeignet. Das Holz zeige gleichmäßigen Wuchs, homogene Jahresringe und die erforderliche Stabilität. „Die rund 100-jährigen Fichten haben ihr Zielalter erreicht. Die Ernte dieser Bäume schafft Platz für bereits nachwachsende Laubbäume wie Bergahorn oder Buchen. Die notwendige Auslese dient der Jungwaldpflege und stärkt die verbleibenden Bäume im Stadtwald“, begründet der Betriebsdezernent im Forstamt Clausthal die regelmäßig und nachhaltig angelegte Holzernte.
Ein örtlich ansässiges Forstunternehmen führt die laufenden Arbeiten aus. Die Firma Heiner Schulte fällt nicht nur die markierten Fichten, sondern zieht die Baumstämme abfuhrgerecht bis an den Waldweg. Von dort transportiert die Firma Heuer die Clausthaler Stadtwald-Fichten Ende dieser Woche ins Holzsägewerk bei Gifhorn. Das regional zugeschnittene Nadelbauholz kann nach einer Trocknungsphase in der Marktkirche verbaut werden.
Forstwirtschaftsmeister Alexander Frese von den Landesforsten betreut den Stadtwald Clausthal. Der Mitarbeiter des Forstamtes entscheidet, welche Bäume gefällt werden und welche Fichten weiterwachsen.
Ziel der Landesforsten und der Stadt ist es, auf lange Sicht einen gesunden Stadtwald zu erhalten. „Die Marktkirche wird auch in Zukunft immer wieder frisches Nadelholz benötigen – für Sanierungen und Schönheitsreparaturen“, ist sich Frese sicher und ergänzt: „Schließlich wollen sich unsere Kinder und Enkelkinder noch lange an diesem wunderschönen Jahrhundertbauwerk erfreuen!“
Bildunterschrift:
Unser Archivbild zeigt den restaurierten Uhrenturm der Marktkirche, der aus lokalem Fichtenholz und Eichenholz gebaut wurde.
