Brennholz effektiv verbrennen
Veranstaltung zum Thema Heizen mit Holz im Walderlebnis Ehrhorn war sehr gut besucht
(Ehrhorn) Dem Holz „als Brennstoff vor der eigenen Tür“ wird mit den hohen Energiepreisen bei fossilen Brennstoffen zurzeit wieder eine ganz neue Wertschätzung entgegengebracht. Effektiv genutzt, lässt sich nicht nur viel Geld sparen, sondern auch das Klima schonen. Heizen mit Holz ist angesagt. So verwundert es nicht, dass zahlreiche Gäste dem Infoabend am 12. Dezember brennendes Interesse entgegenbrachten. 80 Zuhörer drängten sich in den Vortragssaal des Walderlebnis Ehrhorn. Bis zu 60 Kilometer waren sie für den Vortrag angereist, für den das WPZ Lüneburger Heide Carsten Frenzel, Holzenergieberater und Förster in Rheinland-Pfalz, gewinnen konnte.
Carsten Frenzel erläuterte zunächst, wie man den Heizwert des Holzes optimal nutzbar macht. Dazu gehört das sofortige Schneiden des Holzes auf Ofen- bzw. Kessellänge, das feine Spalten (max. 30 cm Umfang) und die luftige und überdachte Lagerung auf Unterlagen. So ist das Holz auf jeden Fall nach zwei Sommern ofentrocken, mit einem Wassergehalt von rund 15 Prozent. „Nur so darf es verbrannt werden“, betont der Holzenergieberater.
Die Baumarten und ihr Energiegehalt waren ein weiterer Punkt, den der Forstmann ansprach. Besonders hob er hervor, dass Nadelhölzer entgegen der weitverbreiteten Meinung ebenfalls als Feuerholz taugen, und zwar nicht nur zum Anfeuern: „Klein gespalten und trocken geht jede Holzart. Aufgrund der unterschiedlichen Hitzeentwicklung bei Buche, Fichte und allen anderen Baumarten empfehle ich, je nach Wärmebedarf mehrere Sorten zu lagern. Zudem hängt eine effektive Nutzung auch stark vom Wirkungsgrad des Ofens oder Kessels ab“, erklärte Frenzel und lieferte noch weitere interessante Informationen. So sollte zum Anfeuern fein gespaltenes Nadel- oder Pappelholz verwendet werden, da dieses schnell ein kräftiges Feuer liefert. Am rauchärmsten gelingt das Anbrennen mit einem Anfeuermodul, mit dem das Feuer von oben entzündet wird. Außerdem gab es noch viele weitere Tipps zum richtigen Nachlegen des Brennholzes, zum Ausmachen oder der Einstellung der Luftklappen des Ofens.
Interessant war für die Besucher zum Schluss die Frage, welche Auswirkungen auf den Betrieb ihrer Holzfeuerung die Bundesimmissionsschutzverordnung hat. Denn einige haben von ihrem Schornsteinfeger schon die Mitteilung erhalten, dass eine Nutzung ihres Kaminofens nur noch bis Ende nächsten Jahres möglich sei. Für fast jede Fragestellung rund ums Heizen mit Holz gab es Antworten wie auch Infomaterial.
Der Informationsabend bot auch den Besuchern viel Raum, um ihre Erfahrungen zu dem Thema untereinander auszutauschen. Lars Winter, Leiter der Revierförsterei Niederhaverbeck erklärte: „Leider bestellen die Brennholzkunden meistens weiterhin am liebsten Laubholz. Würden sie vermehrt auch Nadelholz kaufen, ließe sich die Brennholznachfrage viel besser bedienen. Die Zahl der Bürger, die auf den nachwachsenden Brennstoff aus dem Wald setzen, ist nach dem riesigen Boom des letzten Winters allerdings aktuell bei uns wieder leicht zurückgegangen.“
Der Kommentar von Frank Riebesehl, aus Fintel, zu diesem Infoabend: „Tolle Informationen auch für mich als langjährigen Ofenheizer.“ Und Michael Rusch aus Soltau, fasst zusammen: „Richtig Heizen mit Holz ist die Fähigkeit, mit Feuer und Flamme die Umwelt zu schonen und die einzig wahre Wärme zu bekommen.“
Carsten Frenzel (vorne rechts in den Bildern) beim Messen der Holzfeuchte. Die Gäste brachten ihr Brennholz von zu Hause mit, um den Feuchtigkeitsgehalt messen zu lassen. Im Hintergrund der bis auf den letzten Platz gefüllte Vortragsraum im Walderlebnis Ehrhorn. (Fotos: Heide Voges-Weißenborn / NLF)
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