Junger Förster bezieht historisches Forsthaus
Florian Büker ist neuer Leiter der Försterei Mollenfelde
(Hemeln) Als neuer Revierleiter sorgt sich Florian Büker um die Wälder im südlichsten Teil von Niedersachsen. Der Forstmann leitet seit Ende vergangenen Jahres die Försterei Mollenfelde im Niedersächsischen Forstamt Münden. Sein Wohn- und Bürogebäude, am Nonnenholz gelegen, ist ein historisches Forstgehöft am Ortsrand von Kleinalmerode. Einen Steinwurf von der hessischen Grenze entfernt beginnt das Revier direkt hinter seinem Forstgarten. Förster Büker verantwortet ein insgesamt 1.887 Hektar großes Revier, das ausschließlich Waldgebiete der Niedersächsischen Landesforsten umfasst. Dazu zählen die Revierteile Nonnenholz, Leinholz bei Mollenfelde, Mariengarten, Brackenberg nördlich von Hedemünden und der Ossenberg nördlich von Dransfeld.
Aktuell wird das Forsthaus noch renoviert. Nach Auszug der Handwerker will Familie Büker im Juli einziehen. Am 1.11.2024 hat Florian Büker das Revier von seiner Vorgängerin Svenja Kremling übernommen. Nun wartet er auf neue Fenster und Fassaden sowie umfangreiche Innensanierungen, mit denen das traditionelle Forstgehöft energetisch, optisch und wohnlich aufgewertet werden soll. „Die Fachwerkseiten bleiben sichtbar erhalten, an den Seiten bekommt das Gebäude eine Lärchenholzverschalung. So ist das Haus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts nach modernen Standards bewohnbar. Die Wärme zum Heizen erzeugen umweltfreundliche Holzheizungen und das Dach soll später noch eine Photovoltaikanlage erhalten“, zählt Forstamtsleiter Christof Oldenburg die Investitionen auf, die das Forstamt Münden in eines seiner beiden Reviergehöfte tätigt.
Wohnen am Waldrand mit nächtlichem Besuch von Hirsch und Wildschwein
Das Revier Mollenfelde ist Teil einer niedersächsischen Enklave, die nach Hessen hineinragt. Der umliegende Wald grenzt unmittelbar an den Forstgarten. „Nächtlicher Besuch von Hirsch und Wildschwein ist hier üblich“, scherzt Förster Büker. „Alle Baumarten Niedersachsens sind in meinem Revier vertreten. Sie sollen sich natürlich verjüngen und ausbreiten. Ein unkontrollierter, hoher Wildbestand gefährdet diese Baumartenvielfalt und unsere ökologisch ausgerichtete Waldbewirtschaftung“, beschreibt der Forstmann seine Aufgaben als Wildtiermanager.
Seinen Wald muss er mit Fingerspitzengefühl bewirtschaften. Denn neben Baumartenvielfalt kennzeichnen Abwechslungsreichtum, verschiedene Bodenarten und Standorte sowie ausgedehnte Naturschutzgebiete seinen Aufgabenbereich. „80 Prozent des Reviers sind als FFH-Gebiet nach europäischem Recht als Schutzgebiete ausgewiesen. Die Waldpflege erfolgt in den FFH-Gebieten nach strengen Managementplänen. Als Förster steuere ich die natürlichen Prozesse, indem ich gezielt Baumarten entnehme und andere fördere“, kennzeichnet Florian Büker seinen Arbeitsplatz. Rund 5000 Kubikmeter Holz kann sein Revier jedes Jahr nachhaltig erzeugen. Holz aus heimischen Wäldern, das in regionalen Werken verarbeitet werde und zur Rohstoffversorgung in Deutschland beitrage, so Büker.
Wertholzlagerplatz und Försterei mit der höchsten Dichte an europäischen Schutzgebieten
Die Revierförsterei Mollenfelde zählt die meisten FFH-Flächen im Forstamt Münden. Dazu zählen die Schutzgebiete “Bachtäler im Kaufunger Wald“, das “Mausohr-Jagdgebiet Leinholz“ sowie die “Buchenwälder und Kalkmagerrasen zwischen Dransfeld und Hedemünden“ (Brackenberg). Weiterhin liegen im Revier die europäischen Schutzgebiete “Dramme“ bei Mariengarten und der “Ossenberg Fehrenbusch. Neben zahlreichen Naturschätzen liegt mit dem Wertholzlagerplatz Himmelsleiter auch einer der neun Submissionsplätze der Landesforsten unter der Obhut von Förster Büker.
Florian Büker ist 31 Jahre alt, stammt aus Uelzen in der Lüneburger Heide und ist über ein freiwilliges Praktikum zum Forstberuf gekommen. Nach einem Forststudium an der Universität Göttingen absolvierte er als Forstinspektor-Anwärter im Forstamt Dassel seine Laufbahnprüfung. Seit 2018 ist er bei den Niedersächsischen Landesforsten beschäftigt. Im Forstamt Reinhausen half er mit bei der Bewältigung der Sturmschäden nach Friederike bevor er für zweieinhalb Jahre in die praktische Forschung wechselte. An der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen war Büker in der Ertragskunde tätig. Vor seinem Wechsel nach Mollenfelde leitete der junge Forstmann dreieinhalb Jahre lang die Revierförsterei Hünstollen im Nachbar-Forstamt Reinhausen.
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Quelle Rudolph / Landesforsten
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