Wechsel in der Revierförsterei Rosengarten: Bernd Westphalen geht in den Ruhestand – Torge Both übernimmt

 In Forstamt Sellhorn, Regionale Presseregion Nordost

(Hamburg/Rosengarten) Nach über vier Jahrzehnten bei den Niedersächsischen Landesforsten verabschiedet sich Revierförster Bernd Westphalen in den Ruhestand. Am 1. Mai 2025 übergab er die Verantwortung für die traditionsreiche Revierförsterei Rosengarten an seinen Nachfolger Torge Both. Westphalen prägte das Revier 44 Jahre und einen Monat lang – ein außergewöhnliches berufliches Engagement.

Bernd Westphalen, 67 Jahre alt und im Landkreis Stade geboren, fand seine Berufung früh. Als älterer Bruder trat er nicht den elterlichen Hof an, sondern folgte seinem Kindheitswunsch, Förster zu werden – beflügelt durch die Jagdpacht seiner Eltern und frühe Erfahrungen mit Holzarbeiten im elterlichen Umfeld. „Der Wald hat mich nie losgelassen und ich ihn auch nicht“, sagt Westphalen rückblickend.

Nach dem Schulabschluss 1974 in Freiburg bei Stade absolvierte er ein 14-monatiges Praktikum bei der damaligen Landesforstverwaltung in Osterholz-Scharmbeck und Garlstorf. Es folgte die Ausbildung an der Forstschule Düstertal (1976–1978), der Vorbereitungsdienst im Forstamt Harsefeld und erste berufliche Stationen in Neukloster. Nach dem Grundwehrdienst in der Bundeswehr trat er 1981 seine erste Planstelle im damaligen Revier Frömlingsholz an, das später zur Revierförsterei Rosengarten wurde.

Über 15 Jahre lebte er in Langenrehm, 1996 bezog er das Forsthaus der Försterei Rosengarten. Das Revier hat seither viele Veränderungen erlebt – sowohl in Struktur als auch Größe. Heute umfasst es rund 1.600 Hektar Landeswald sowie mehrere Hektar Genossenschaftswald.

Ein waldbaulicher Schwerpunkt seiner Tätigkeit war früh der Umbau hin zu klimastabilen Mischwäldern. „Damals war vom LÖWE-Programm der Landesforsten (Langfristige ökologische Waldentwicklung) noch keine Rede – aber wir haben in den 1980er Jahren schon damit begonnen, den Wald vielfältiger und stabiler zu gestalten“, erinnert sich Westphalen. Der Stadtnähe Hamburgs geschuldet, stiegen im Laufe der Jahre auch die Ansprüche an den Wald: Erholung, Nutzung und Schutz mussten in Einklang gebracht werden. „Es war immer ein Kompromiss, allem gerecht zu werden – aber gerade das hat die Arbeit reizvoll gemacht“, betont er.

Neben der Reviertätigkeit war ihm die Ausbildung ein großes Anliegen. 18 Forstanwärter und -anwärterinnen hat er erfolgreich ausgebildet, dazu zahlreiche Praktikantinnen und Praktikanten begleitet. „Ich wollte immer junge Menschen für den Wald begeistern und viele sind heute noch mit dem Revier verbunden.“ In seinem Ruhestand wird er sich als zertifizierter Waldpädagoge der Umweltbildung widmen.

Sein Nachfolger, Torge Both, bringt neben frischem Elan auch fundierte praktische Erfahrung mit. Der 28-Jährige stammt aus der Nähe von Neumünster und schloss 2016 das Abitur ab. Von 2016 bis 2019 absolvierte er eine Ausbildung zum Forstwirt im Forstamt Harsefeld, genauer in der Rfö. Rüstje – der unmittelbaren Nachbarförsterei von Rosengarten. Im Anschluss studierte er an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (2019–2022).

„Ich habe neben dem Studium weiter als Forstwirt gearbeitet – bei einem forstlichen Lohnunternehmer. So konnte ich mein Studium finanzieren und gleichzeitig den Bezug zur Praxis bewahren. Gerade die Holzernte und Maschinenarbeit machen mir besonders Spaß“, sagt Both.

Es folgte der Vorbereitungsdienst in der Rfö. Bevern (2022–2024), ebenfalls im Forstamt Harsefeld. Als Jahrgangsbester wurde er 2024 von den Niedersächsischen Landesforsten übernommen und war zunächst im Forstamt Neuenburg beschäftigt.

Seit dem 1. Mai 2025 ist er nun offiziell Leiter der Försterei Rosengarten. Die Übergabe erfolgte gleitend – eine Konstellation, von der Both sehr profitiert: „Ich freue mich über einen gut strukturierten Wald und ein gutes Verhältnis zu meinem Vorgänger, den ich jederzeit fragen kann, wenn etwas unklar ist.“

Both nimmt mit der Übernahme auch seinen Wohnsitz in der Försterei auf – ganz in der Tradition seines Vorgängers. Die Revierförsterei Rosengarten blickt damit nicht nur auf 275 Jahre Geschichte zurück, sondern auch zuversichtlich in die Zukunft.

Das Forstamt Sellhorn wünscht Bernd Westphalen alles Gute für seinen Ruhestand und Torge Both einen guten Start in der neuen Försterei.

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