Generationswechsel in der Revierförsterei Fallingbostel

 In Forstamt Rotenburg, Regionale Presseregion Nordost

Dirk Westphal verabschiedet sich nach 39 Jahren – Stephan Averbeck übernimmt

(Fallingbostel/Soltau) In der Revierförsterei Fallingbostel der Niedersächsischen Landesforsten steht ein Wechsel an: Revierförster Dirk Westphal geht nach fast vier Jahrzehnten engagierter Arbeit in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Stephan Averbeck, der nun die Verantwortung für das Revier übernimmt.

Dirk Westphal – Förster aus Familientradition

Dirk Westphal, Jahrgang 1959 und gebürtig aus Stralsund, ist in einer Försterfamilie groß geworden – sein Vater war ebenfalls Förster. Durch häufige Umzüge in der Kindheit lernte er viele Wälder kennen. „Wir sind in der 8. Generation Förster. Einer meiner Vorfahren war 1720 ein Heidereiter. Ich wollte diese Tradition unbedingt fortsetzen“, erinnert sich Westphal.

Nach dem Fachabitur 1979 begann er das Studium der Forstwirtschaft in Göttingen, das er 1983 abschloss. Es folgte der Vorbereitungsdienst im damaligen Forstamt Medingen im Landkreis Uelzen, anschließend 1984–1986 eine Tätigkeit bei der Bezirksregierung Hannover, wo er die Ausbildung für den gehobenen und höheren Forstdienst in den nördlichen Bundesländern betreute.

1986 bereitete Westphal im Revier Fallingbostel die Laufbahnprüfung vor, lernte dadurch die Försterei Fallingbostel besser kennen – und bewarb sich erfolgreich auf die frei werdende Stelle. „39 Jahre Försterei – eine sehr tolle Zeit. Ich konnte viel gestalten. Die Mischung aus Nutzung, Schutz und Erholung war mir immer ein Anliegen.“

Mit Blick auf die Dimension seiner Arbeit fügt er hinzu: „In den 39 Jahren haben wir rund 300.000 Kubikmeter Holz geerntet – aber auch etwa 1,5 Millionen junge Setzlinge gepflanzt, davon rund 95 Prozent Laubholz. Das war immer mein Ziel: die Wälder naturnah und vielfältig zu erhalten und zu entwickeln.“

Dankbar blickt Westphal auch auf die Unterstützung durch insgesamt sieben verschiedene Forstamtsleiter im Forstamt Rotenburg zurück. Unter deren Leitung konnte er unter anderem die Forstvereinstagung ausrichten und neue Baumarten wie Hemlocktanne, Mammutbaum, Schwarznuss, Atlaszeder oder Esskastanie im Revier ausprobieren.

Mit einem Augenzwinkern ergänzt er: „Förster müssten 200 Jahre alt werden, um die Entwicklung des Waldes vollständig zu sehen. Das geht leider nicht – darum räume ich nun gern den Platz für die nächste Generation und wünsche meinem Nachfolger eine tolle Zeit in dem für mich schönsten Revier.“

Stephan Averbeck – Zurück in die Heimat

Neuer Revierförster in Fallingbostel wird Stephan Averbeck. Der 37-jährige gebürtige Walsroder lebt in Woltem bei Soltau. Aufgewachsen auf dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb, kam er früh durch Forstwirtschaft und Jagd mit dem Wald in Berührung. „Durch den Wald, der zum Betrieb gehört, wurde mein Interesse an Forstwirtschaft früh geweckt“, erzählt er.

Nach dem Abitur 2007 in Soltau leistete Averbeck Wehrdienst, bevor er von 2008 bis 2011 eine Ausbildung zum Forstwirt im Forstamt Rotenburg absolvierte. Es folgte ein Forstwirtschaftsstudium an der HAWK Göttingen und die forstliche Anwärterzeit im Forstamt Unterlüß. Von 2016 bis 2025 arbeitete er im Sachgebiet Kommunikation der Betriebsleitung der Niedersächsischen Landesforsten in Braunschweig.

„Die Revierförsterei Fallingbostel war von Anfang an mein Ziel – ich habe es nie aus den Augen verloren. Ich bin sehr heimatverbunden und habe das Generationendenken aus dem elterlichen Betrieb mitgenommen. Mein Großvater hat nach dem Sturm Quimburga große Teile unseres Privatwaldes verloren und alles von Hand wieder aufgeforstet. Heute nutzen wir diese Bestände wieder – das beeindruckt mich bis heute.“

Motiviert – aber auch etwas demütig blickt Averbeck der neuen Aufgabe entgegen: „Dirk Westphal hat die Försterei länger geleitet, als ich alt bin – ich freue mich aber sehr, zurück in der Heimat auch seine Arbeit fortzusetzen und den Wald weiterzuentwickeln.

Ein Staffelstab für die Zukunft

Mit dem Wechsel von Dirk Westphal zu Stephan Averbeck geht eine Ära zu Ende – und eine neue beginnt. Beide verbindet die Liebe zum Wald, die Achtung vor seiner Nutzung und der Wille, ihn für kommende Generationen zu erhalten. Als symbolischen Staffelstab überreichte Westphal seinem Nachfolger eine historische Revierkarte aus dem Jahr 1906 – ein Stück Förstereigeschichte, das schon von Generation zu Generation der Revierleiter weitergegeben wurde und nun in Averbecks Händen die nächste Etappe antritt.

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