Win-win-Situation für Naturschutz und ökologische Landwirtschaft

 In Forstamt Ankum, Regionale Presseregion West

CSA Hof Pente und Niedersächsisches Forstamt Ankum starten Schafbeweidung auf Heidefläche

(Ankum/Pente) Auf Stromtrassen dürfen keine hohen Bäume stehen. Das bedeutet, dass Bewuchs immer niedrig gehalten werden muss. Der CSA (Community Supported Agriculture) Hof Pente und das Niedersächsische Forstamt Ankum pflegen jetzt in einem Gemeinschaftsprojekt die Flächen unterhalb der Mittelspannungsleitung entlang der Hollager Straße im Schager Sand mit Schafen. Davon profitiert auch die Heide.

Günstige Heidepflege gesucht

Entlang der Hollager Straße im Schager Sand verläuft eine Mittelspannungsleitung der Firma Westnetz. Regelmäßig haben Mitarbeitende des Forstamtes Ankum den Baumbewuchs, vor allem Kiefern, Birken, Faulbaum und Spätblühende Traubenkirsche händisch heruntergeschnitten. Das kostet Zeit und Geld. „Schon vor einiger Zeit entstand im Forstamt die Idee, die Fläche zu beweiden. Hierzu braucht es jedoch einen Tierhalter vor Ort, der die Tiere zur Verfügung stellen kann“, berichtet Lea Reichmann, Försterin für Waldnaturschutz im Forstamt Ankum. Der Zufall führte dann die jetzigen Projektpartner zusammen.

Heideflächen mit Schafen offenzuhalten und gleichzeitig die Heide zu pflegen, ist kein neues Konzept. Vielerorts wie am Alfsee oder im Wacholderhain bei Plaggenschale gestalten Schafe mit ihrem Verbiss und Tritt die Landschaft. „Das Reizvolle dieser Kooperation ist für uns, dass wir Flächen in unmittelbarer Nähe zu unserem Hof nutzen können. Gleichzeitig erweitert sich unsere Weidefläche, so dass wir mehr Tiere versorgen können“, schildert Timo Funke, Landwirtschaftsmeister auf dem CSA Hof Pente, die Vorteile.

Heide als artenreicher Lebensraum

Heideflächen sind alte Kulturlandschaftsflächen und weisen eine hohe Artenvielfalt auf. Damit sind sie sehr wertvoll für den Naturschutz. „Sowohl Besenheide, als auch Glockenheide und Krähenbeere wachsen hier. Die Pflanzen dienen als Lebensraum für seltene Heuschrecken und Bienen sowie Reptilien wie beispielsweise die Zauneidechse. Auch Vögel profitieren indirekt durch den Insektenreichtum. Auf den Dornen der Schlehe kann beispielsweise der Neuntöter seine Beute aufspießen“, so Reichmann.

Ziel ist es, seltene und wertvolle Lebensräume zu erhalten und zu fördern. Heideflächen pflegt man am besten wie sie von unseren Vorfahren genutzt wurden: mit alten, robusten Schafrassen, die an die kargen Bedingungen der Heide abgepasst sind.

Robuste Schafrassen kommen mit der kargen Heide zurecht

Timo Funke lässt auf den Heideflächen Walachenschafe, Drenther Heideschafe und Pommernschafe weiden: „Alle drei Schafrassen sind Spezialisten für nährstoffarme Weidegründe. Sie kommen mit dem Wenigen, was die Flächen zu bieten haben, zurecht. Gleichzeitig formen sie sanft die Vegetationszusammensetzung zugunsten der Heide. Manche Gehölze, die die Schafe verbeißen, haben auch einen positiven Effekt auf deren Gesundheit. Die Blätter des Faulbaumes unterstützen zum Beispiel die regelmäßigen Wurmkuren.“

Leider ist nicht allen die Besonderheit dieses Ortes bewusst. „Wir sammeln hier regelmäßig größere Mengen von Müll ein. Vorbeifahrende werfen alles Mögliche aus dem Fahrzeug. Das findet sich vor allem am Flächenrand zur Hollager Straße hin wieder“, beschreibt Försterin Reichmann. Ein Schaf verletzte sich kürzlich an verschlucktem Müll und musste eingeschläfert werden. Eine bittere Erfahrung für den leidenschaftlichen Landwirt Funke: „Die Schafe werden täglich versorgt und dabei wird jedes Mal ein Eimer voll Müll mit zum Hof zurückgenommen. Das macht keinen Spaß.“

Bitte nehmen Sie Ihren Müll mit!

Reichmann und Funke appellieren deswegen an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger: „Bitte werfen Sie keinen Abfall in die Landschaft, sondern entsorgen Sie diesen ordnungsgemäß. Zum Wohl von Mensch, Tier und Landschaft.“

 

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