Von Wintermoor nach London: Holz aus der Lüneburger Heide für den Weihnachtsmarkt
(Wintermoor/London) Ein außergewöhnliches Projekt verbindet in diesem Jahr die Lüneburger Heide mit der britischen Hauptstadt: Das Sägewerk und die Zimmerei René Zahlmann aus Wintermoor haben für den Londoner Weihnachtsmarkt ein beeindruckendes Bauwerk errichtet. Verarbeitet wurden rund 175 Kubikmeter Holz aus dem Forstamt Sellhorn der Niedersächsischen Landesforsten – eine Menge, die etwa 15 bis 17 Einfamilienhäusern entspricht.
„Wir freuen uns sehr, dass Holz aus unseren heimischen Wäldern in einem so großen internationalen Projekt zum Einsatz kommt“, sagt Peter Wendt, Leiter des Forstamtes Sellhorn. „Die kurze regionale Lieferkette – vom Wald über die lokale Sägerei bis zur Zimmerei in Wintermoor – zeigt, wie Wertschöpfung in der Region funktioniert.“
Das Bauwerk für den Londoner Weihnachtsmarkt misst 15 mal 40 Meter und ist zwölf Meter hoch. Mitarbeiter der Firma Zahlmann arbeiteten rund drei Monate an der Fertigung. Vor Ort in London waren sieben Mitarbeiter für den Aufbau über drei Tage sowie für die Dekoration des Bauwerks im Einsatz. Transportiert wurde das Holz auf drei Plateau-Anhängern und vier Überseecontainern. Das Bauwerk bleibt bis zum 2. Januar stehen und soll in den Folgejahren immer wieder genutzt werden.
Neben dem aktuellen Großprojekt hat die Firma Zahlmann bereits weitere markante Bauwerke für den Londoner Weihnachtsmarkt realisiert. Darunter ein 5 mal 30 Meter großes Eingangstor sowie ein zweigeschossiges Haus mit 10 x 20 Metern Grundfläche und zwölf Metern Firsthöhe. Jährlich fährt das Team nach London, um Wartungsarbeiten vorzunehmen. Dabei werden rund 60 Kubikmeter Holz für Reparaturen und kleinere Anpassungen verwendet. So wird sichergestellt, dass die Bauwerke auch über Jahre hinweg nutzbar bleiben.
„Als regionales Unternehmen ist es für uns selbstverständlich, Holz aus der Umgebung zu nutzen“, erklärt René Zahlmann, Inhaber der Sägerei und Zimmerei. „Wir arbeiten eng mit dem Forstamt Sellhorn und lokalen Unternehmen zusammen, beziehen unser Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und können es direkt in unserem Betrieb weiterverarbeiten. Kurze Wege, lokale Partner und eine stabile Lieferkette sind für uns entscheidend.“
Die Wertschöpfungskette beginnt im Wald: Das Holz stammt aus heimischen Nadel- und Laubwäldern, wird in diesem Fall von den Mitarbeitenden des Forstamtes gefällt und über die Sägerei Zahlmann für den Bau zugeschnitten. In der angeschlossenen Zimmerei erfolgt die Fertigung und der Zusammenbau der Bauteile, bevor sie für den Transport vorbereitet werden. Das Prinzip regionaler Verarbeitung sorgt nicht nur für kurze Wege, sondern auch für einen hohen Qualitätsstandard und eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen.
Die Firma Zahlmann ist seit 1948 im Sägewerksbetrieb tätig und hat sich über die Jahrzehnte stetig weiterentwickelt. Vor 20 Jahren kam die Zimmerei hinzu, die aktuell neun Mitarbeiter beschäftigt. Die Kombination aus traditionellem Handwerk, modernem Maschinenpark und regionalen Materialien ermöglicht es dem Unternehmen, komplexe Bauwerke wie das Londoner Weihnachtsmarktprojekt termingerecht und hochwertig zu realisieren.
„Projekte wie dieses zeigen, wie eng Handwerk, Regionalität und internationale Zusammenarbeit zusammenpassen“, so Peter Wendt. „Es freut mich sehr, dass Holz aus der Lüneburger Heide in London sichtbar wird und dabei gleichzeitig nachhaltige Wertschöpfung in unserer Region entsteht.“
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