Waldjugendspiele im Ihlower Wald
Johannes Althusius Gymnasium zu Gast bei Klosterwaldfreunden e. V. und Waldpädagogikzentrum Weser-Ems
(Ihlow/Emden) Rund 180 Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen des Johannes Althusius Gymnasiums aus Emden waren an zwei Tagen im Ihlower Wald der Niedersächsischen Landesforsten zu Gast. Die Waldjugendspiele haben eine lange Tradition und sind fest im Schulplan verankert. Dabei absolvieren die Jugendlichen einen Rundparcours im Wald mit 10 Stationen. An jeder Station müssen sie ein Wald- bzw. Umweltthema bearbeiten und bekommen Punkte für die Aufgaben. Am Ende werden die Siegergruppen ermittelt und prämiert. Zum Auftakt an der Klosterstätte wurden die Schüler zuvor mit Jagdsignalen der Bläsergruppe aus der Emder Jägerschaft begrüßt.
Teamspiel
„An dieser Station geht es um Teamarbeit“, erklärt Lehrer Sven Marten den Schüler*innen. Auf einem großen Tuch, welches die Kinder von allen Seiten festhalten, müssen Eicheln nach Ansage in einzelne Löcher bugsiert werden. Die Herausforderung ist die Koordination: Wer muss wann seine Seite des Tuches heben oder senken? Die Gruppe stellt sich gut an, alle zehn Eicheln erreichen ihr Ziel. Nebenbei erfahren die Schüler etwas über die Nahrungsketten im Wald und warum der Eichelhäher ein wichtiger Gehilfe des Försters ist.
Müll im Wald
Eine weitere Station thematisiert den Müll im Wald. „Wie lange, denkt Ihr, benötigt eine Plastiktüte, bis sie sich zersetzt hat?“, fragt Ulrike Janssen von den Klosterwaldfreunden e. V. 20 Jahre. Das können sich die Schülerinnen und Schüler kaum vorstellen, weil die Tüte so dünn ist. Letztlich muss auch das Müllproblem immer wieder thematisiert werden, wie ein Blick in die leider zu oft vermüllte Landschaft zeigt.
Lernen durch Erleben
„Wir wollen die Kinder für den Lebensraum Wald und seine Schutzwürdigkeit sensibilisieren. Gleichzeitig zeigen wir aber auch, dass er für uns Menschen ein wichtiger Rohstofflieferant ist. Nutzen und Schützen auf derselben Fläche schließen sich nicht aus“, erklärt Matthias Bergmann, zertifizierter Waldpädagoge und Vorsitzender des Vereins. Damit auch die Bewegung nicht zu kurz kommt, geht es an seiner Station sportlich zu. Welche Tiere können wie weit springen? Wer aus der Gruppe schafft es, so weit wie ein Frosch zu springen? Ein guter Selbsttest für den einen oder die andere.
Waldpädagogik benötigt Unterstützung
Für Schule und Verein steht die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. „Wenn die Kinder mit den Waldjugendspielen die Lerneinheit Wald abgeschlossen haben, sollen sie den Wald kennengelernt und eine Vorstellung davon entwickelt haben, wie sie mit ihm verantwortungsbewusst umgehen“, wünscht sich Sven Marten. „Nur was ich kenne und wertschätze, kann ich am Ende angemessen behandeln und schützen“, schließt Matthias Bergmann. „Die Waldjugendspiele sind für unseren kleinen Verein eine tolle Teamleistung. Wir entwickeln und erproben immer wieder neue Stationen, die auch die verschiedenen Jahrgänge angepasst werden“.
Die Nachfrage nach Führungen und konkreten Aktionen im Wald steigt, da immer weniger Kinder selbst in der Natur Erfahrungen sammeln. So suchen auch die Klosterwaldfreunde stetig weitere Mitstreiter, um möglichst viele junge Menschen in den Wald zu holen.