Eichenpflege im Neuenburger Holz

 In Forstamt Neuenburg, Regionale Presseregion West

Niedersächsisches Forstamt Neuenburg fördert FFH-Lebensraumtyp

(Neuenburg) Alte Eichen, reich an Baumhöhlen, stehen im Haberland in der Nähe des Forstamtes Neuenburg der Niedersächsischen Landesforsten. Sie haben einen großen Wert für die Natur. Jetzt wollen die Forstleute diese Bäume pflegen, um sie möglichst lange zu erhalten.

Seit 2019 Schutzgebiet

Linea Kalinowski ist Försterin für Waldökologie und Waldnaturschutz beim Forstamt Neuenburg und hat alle Naturschutzflächen im Forstamtsgebiet im Blick: „Das Neuenburger Holz ist seit 2019 auf ganzer Fläche Naturschutzgebiet und zu einem großen Teil FFH-Gebiet, das heißt Fauna-Flora-Habitat-Gebiet. Damit geben wir der Natur hier einen besonderen Stellenwert, können den Wald aber weiterhin mit bestimmten Auflagen bewirtschaften.“

Habitatbaumfläche

Im Haberland gibt es eine Besonderheit: Es handelt sich um eine sogenannte Habitatbaumfläche. Hier stehen alte Eichen, Eschen, aber auch Hainbuchen und Buchen, die aufgrund ihres Alters und ihrer Wuchsform als Lebens- und Nahrungsraum für viele Tierarten eine wichtige Heimstatt darstellen. Damit sie dies lange bleiben, sind Pflegemaßnahmen erforderlich.

Eichen und Eschen fördern

„Zum einen wollen wir den alten Eichen- und Eschenkronen Platz geben, damit sie von den schneller wachsenden und schattenwerfenden Buchen und Bergahornen nicht bedrängt werden. Zum anderen wollen wir insbesondere die zahlreichen, jungen Bergahornexemplare zurückschneiden, damit sich der Lebensraumtyp der Eichen-Hainbuchen-Waldgesellschaft in seiner Ausformung nicht verschlechtert“, erklärt die Försterin.

Ulme

Bemerkenswert ist in diesem Waldstück, dass es einige Exemplare der Ulme gibt, welche sich in den vergangenen Jahren sogar ausgesamt haben. Die Ulme ist in unseren Wäldern rar geworden, weil sie seit Jahrzehnten durch das Ulmensterben fast ausgerottet wurde. Auch die Ulme will die Kalinowski mit der Maßnahme fördern.

Wegesperrung beachten

Um den Waldboden zu schonen, fällen die Mitarbeitenden des Forstamtes die Bäume händisch mit der Motorsäge. Die umgeschnittenen Bäume bleiben als Totholz im Wald liegen. Sie dienen den totholzbewohnenden Organismen und Bodenlebewesen als Nahrung und reichern über die Jahre den Boden mit Nährstoffen an. Die Maßnahme ist mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Friesland abgestimmt. Während der Arbeiten wird der Waldweg vom Forstamt (Knotenpunkt 24) und Herrenesch aus bis zum Knotenpunkt 10 gesperrt sein. Das Forstamt bittet um Verständnis und Beachtung.

 

Hintergrund

Seit 2004 ist das Neuenburger Holz zu großen Teilen ein sogenanntes FFH-Gebiet, ein Fauna-Flora-Habitat-Gebiet. Damit hat es einen europaweit anerkannten Schutzstatus erhalten, welcher insbesondere die wertvollen Eichen-Hainbuchenwälder erhalten soll. Es gilt, diese sogenannten Lebensraumtypen zu entwickeln und zu verbessern.

Die Niedersächsischen Landesforsten weisen in ihren Wäldern, den Regeln ihres Konzepts zur Langfristigen, Ökologischen Waldentwicklung (LÖWE) folgend, Habitatbaumflächen aus. Diese Waldbereiche bestehen vor allem aus alten, heimischen Bäumen, welche für die Natur einen besonderen Wert darstellen. Sie sind z. B. reich an Baumhöhlen, welche von verschiedenen Tierarten als Unterschlupf oder Nistgelegenheit genutzt werden. Und sie verfügen über viel Totholzanteile, welche als Lebensraum, Nahrungsquelle und Biomasseanreicherung eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen. Wenn diese Habitatbaumflächen in ihrem Zustand noch verbessert werden können, pflegen die Niedersächsischen Landesforsten diese, um sie möglichst lange zu erhalten.

 

Bilder (Landesforsten/Schmidt) zum kostenlosen Download finden Sie hier.

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