„Draußen sein“ muss ein Teil der Schulbildung werden!

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Zertifizierte Waldpädagog*innen schärfen ihr Profil beim niedersächsischen Jahrestreffen in Georgsmarienhütte

(Niedersachsen/Georgsmarienhütte) Starke Akzente setzt das diesjährige, niedersachsenweite Waldpädagog*innentreffen im Haus Ohrbeck in Georgsmarienhütte Anfang März. Zusammen mit dem Veranstalter Niedersächsische Landesforsten (NLF) werben die niedersächsischen Waldpädagog*innen für die Umweltbildung und wollen den Anteil an waldpädagogischen Angeboten im Schulalltag erhöhen.

Mehr „Draußen“ in der Bildung

„Wir meinen es ernst“, bringt es Birte Schmetjen, Försterin, zertifizierte Waldpädagogin und Moderatorin des Treffens auf den Punkt. Waldpädagogik macht aktuell rund 10 % der Bildungslandschaft aus. Das heißt: Von rund 880.000 Schülerinnen und Schülern in Niedersachsen kommen jährlich etwa nur 80.000 in den Wald. „Das halten wir für zu wenig. Die vielfältigen Vorteile des praktischen Lernens draußen sind vielfach belegt. Wir laden die Schulen ein und fordern die Politik auf, das „Lernen durch Draußen sein“ zu ermöglichen und zum festen Bestandteil im Schulalltag zu machen“, appelliert Schmetjen.

Unterstützung von kundiger Seiten

Die SDW unterstützt die Waldpädagog*innen. Unter ihrem Dach organisiert sich die Interessenvertretung der Umweltpädagog*innen. Sie will auf das Niedersächsische Kultusministerium und Landesschulbehörden zugehen und für einen Platz der Waldpädagogik in den Lehrplänen werben. Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium bietet ebenfalls seine Unterstützung an und will für eine bessere Vernetzung der zuständigen Ministerien und Landesbehörden sorgen. „Die Niedersächsischen Landesforsten, als koordinierte Stelle für Waldpädagogik im Landeswald, führen Anfrage und Angebot zusammen, stellen den Wald als Ort für Umweltbildung zur Verfügung und sichern die hohe Qualität der waldpädagogischen Programme“, erläutert Jens Wohlt, NLF-Organisator des Waldpädagogiktreffens.

Zeit für Weiterbildung und Austausch

75 Teilnehmende sind dieses Jahr in das Haus Ohrbeck in Georgsmarienhütte gekommen. „Wir suchen Veranstaltungsorte aus, die Übernachtung und Verpflegung, aber auch den Raum für Outdooraktivitäten zulassen. Mit einem eigenen, kleinen Wald, ist das Haus Ohrbeck ideal für unser Treffen“, schildert Birte Schmetjen. Mehrere Workshops und Exkursionen laden zum Weiterbilden ein. „Friluftsliv“ veranschaulicht die skandinavische Kultur des Draußen seins. „Nature Journaling“ vermittelt einen kreativ-künstlerischen Ansatz der Naturerfahrung. Bei den „Klimadetektiven“ lernen die Teilnehmenden, wie sie effizient ein bestehendes Programm auf weitere Altersgruppen anpassen. Es gibt einen Workshop zum Thema „Unternehmerisches Handeln“, außerdem eine Waldführung mit der Försterin und einen Besuch des Baumwipfelpfades Bad Iburg.

Blick nach vorn

Jörn Schöttelndreier, Leiter der Fachabteilung Umweltbildung der NLF, zieht eine positive Bilanz des diesjährigen Treffens: „Wir wollen die Waldpädagogik voranbringen, darin sind wir uns einig. Mit den Impulsen aus unserem Beisammensein und den kleinen Signalen der Entscheidungstragenden, können wir die Umweltbildung im Wald weiterentwickeln. Wir sind froh, dass die freiberuflichen zertifizierten Waldpädagog*innen uns in der Umsetzung und Weiterentwicklung beiseite stehen!“

 

Hintergrund

Rund 180 zertifizierte Waldpädagog*innen arbeiten kooperativ mit elf Waldpädagogikzentren der NLF landesweit zusammen.

Leitbild der Waldpädagogik ist die Bildung für nachhaltige Entwicklung. Gemeint ist eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Sie ermöglicht jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen (Was ist BNE? – BNE-Portal Kampagne). Aus diesem Verständnis heraus und auf Grundlage des bundesweiten Mindeststandards für das Waldpädagogik-Zertifikat gestalten die Niedersächsischen Landesforsten ihr Umweltbildungsprogramm (Waldpädagogik – Niedersächsische Landesforsten).

Die Programme sind altersgerecht und schul- bzw. klassenstufenspezifisch. Je nach Bedarf und Wunsch gestaltet sich der Inhalt spielerisch-sinnlich, erlebnisorientiert bis hin zu, vor allem für Schulen interessant, wissensorientiert. Sie sind aktuell und beziehen Themen wie Klimaschutz und Klimaanpassung mit ein. Der Fokus der Waldpädagogik liegt dabei auf die Selbstwirksamkeit, dem eigenen Tun, Erleben und Erfahren richtet.

Interessierte finden unter Waldpädagogikzertifikat – Niedersächsische Landesforsten Informationen zur Ausbildung. Die Niedersächsischen Landesforsten freuen sich über Bewerbungen.

 

Bilder (Landesforsten/Schmidt) zum kostenlosen Download finden Sie hier.

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