Hamburger Schüler legen unpassierbaren Wanderpfad zu den Jägersteinen frei
Landesforsten erschließen die Felslandschaft im Reinhäuser Wald nach mehrwöchigem Jugendwaldeinsatz
(Reinhausen) Die reizvolle Felsgruppe im Reinhäuser Wald bei Göttingen ist wieder auf einem alten Pfad erreichbar. Mehrere Schulklassen haben in den vergangenen Wochen den kaum mehr begehbaren Wanderweg im Forstamt Reinhausen freigelegt und ausgebessert. Die Schülerinnen und Schüler schaufelten, harkten und hackten einen schmalen Trampelsteig durch das Unterholz. Die bei Wanderern beliebten Sandsteinfelsen Jägersteine und Hurkutstein sind nun wieder abseits der Forstwege erreichbar. Die Niedersächsischen Landesforsten ermöglichten zuletzt einer Hamburger Schule den Jugendwaldeinsatz. Zwei Wochen waren Siebtklässler der Rudolf Steiner Schule Hamburg-Nienstedten im unwegsamen Gelände unterwegs.
Nach Trockenheits- und Sturmschäden war Wanderweg zugewachsen
„Der kleine Wanderweg verbindet den Ort Reinhausen mit den Jägersteinen und verläuft parallel zur Reintalstraße. Nach Trockenjahren und Sturmschäden war er nicht mehr begehbar. Baumstämme lagen quer, Unterwuchs und Brombeeren hatten ihn überwuchert. Seit Anfang April waren hier unterschiedliche Schulklassen im Einsatz, um die 1300 Meter lange Strecke instand zu setzen. Jetzt übernimmt der Verein Hurkut Gleichen die weitere Pflege und die Wegepatenschaft“, beschreibt Christoph Jenßen den Zustand. Der Leiter der Försterei Reinhausen weiß um die Bedeutung der Felsen in seinem Revier. Neben Spaziergängern und Mountainbikern seien dort auch seltene Pflanzen- und Tierarten anzutreffen. „Meine Aufgabe als Revierförster ist es, zwischen den unterschiedlichen Ansprüchen zu vermitteln. Das nahe an Göttingen heranreichende Revier nutzen Waldbesucher gerne zur Erholung. Andererseits gelten in dem Landschaftsschutzgebiet klare Regeln, und die Landesforsten pflegen und bewirtschaften diese wertvollen Mischwälder nach strengen ökologischen Grundsätzen“, zählt Förster Jenßen auf. Der Wanderpfad diene der Besucherlenkung und trage damit zum Schutz wertvoller Biotope bei.
Hamburger Waldorfschüler zu Gast im Waldpädagogikzentrum Göttingen
Insgesamt 38 Schülerinnen und Schüler der Waldorfschule wohnten Mitte Mai zwei Wochen lang im Haus Rotenberg nahe Pöhlde. Die Waldpädagogikeinrichtung der Landesforsten ist ein versteckt im Wald gelegenes kleines Hüttendorf. Seit Jahren kommen die 7. Klassen der Hamburger Waldorfschule ins Forstamt Reinhausen, zu dem das Haus gehört.
Vormittags arbeiten sie unter Anleitung erfahrener Forstwirte in kleinen Trupps an unterschiedlichen Waldprojekten. Nachmittags erkunden sie mit dem Förster den Lebensraum Wald, machen ökologische Untersuchungen oder Survival Touren und lernen Bogenschießen. Das Waldpraktikum vermittelt praktische Fertigkeiten beim Zaun- oder Hochsitzbau mit Holz sowie Wissen über den Wald und die Umwelt. Sie lernen den Umgang mit einfachen Werkzeugen wie Akkuschrauber, Pflanzhacke, Astschere oder Bügelsäge. Die Niedersächsischen Landesforsten betreiben zehn weitere Waldpädagogikzentren in ganz Niedersachsen.
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