Erfolg und Rückschläge bei der Wanderfalkenbrut an den Ithklippen bei Holzen
Erfolg und Rückschläge bei der Wanderfalkenbrut an den Ithklippen bei Holzen
(Holzen) Gute Nachrichten von den steilen Felswänden der Holzer Klippen: In diesem Jahr ist es einem jungen Wanderfalken gelungen, nach intensiver Pflege wohlgenährt Anfang Juni das Nest zu verlassen. Ein Erfolg, über den sich besonders Naturschützer und Kletterer Meik Wick freut. Er betreut seit vielen Jahren ehrenamtlich das Wanderfalkenpaar an den Ithklippen der Niedersächsischen Landesforsten und beobachtet den Bruterfolg der seltenen Greifvögel.
Allerdings wurde auch deutlich, wie empfindlich das Brutgeschehen auf äußere Einflüsse reagiert. Das Falken-Weibchen hatte insgesamt vier Eier gelegt – doch offenbar kam es nach der Ablage des dritten Eis zu einer massiven Störung. Über mehrere Stunden hinweg wurde das Gelege nicht bebrütet, wodurch drei der vier Eier verloren gingen. Nur aus dem vierten Ei, das erst nach der Störung gelegt und anschließend durchgängig bebrütet wurde, schlüpfte ein Küken.
„Ohne diese Störung wären vermutlich bis zu vier Jungvögel geschlüpft“, bedauert Meik Wick. Um mögliche Störquellen zu identifizieren, wurde der Brutplatz in diesem Jahr erstmals mit Wildkameras überwacht. Dennoch konnte die genaue Ursache der Störung nicht eindeutig festgestellt werden.
Der Bereich rund um den sensiblen Brutplatz war während der gesamten Brutzeit abgesperrt – trotzdem gibt es Hinweise, dass sich nicht alle Waldbesucher an die Schutzmaßnahmen gehalten haben. Heike Jandt von der Unteren Naturschutzbehörde Holzminden mahnt: „Leider werden Hinweisschilder und Absperrungen nicht immer beachtet. Vor allem digitale Navigations-Apps leiten Wanderer oft unbeabsichtigt an gesperrte Stellen, ohne dass die Nutzer dies bemerken.“
Auch tierische Störenfriede wurden dokumentiert: Die Wildkamera zeigte auch Bilder eines Waschbären, der das Brutgeschäft bedrohte und den Einsatz ortsansässiger Jäger erforderte.
Trotz der Herausforderungen ist der Bruterfolg ein positives Zeichen. Der Wanderfalke, der heute häufig auf Hochhäusern oder Kirchtürmen brütet, findet an den Ithklippen noch einen ursprünglichen, natürlichen Brutplatz – eine Besonderheit in der heutigen Kulturlandschaft. Umso wichtiger ist es, diesen Lebensraum weiterhin zu schützen.
Auch im kommenden Jahr wollen Naturschützer, Kletterer und das Forstamt wieder gemeinsam daran arbeiten, den Wanderfalken eine störungsfreie Brut zu ermöglichen. Der Einsatz von Wildkameras soll fortgesetzt und das Bewusstsein für Rücksichtnahme im Wald weiter gestärkt werden.
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