Internationale Jugendgruppe arbeitet im Hemelsmoor, Beverner Wald und Feerner Moor – Naturschutz im Einsatz mit den Niedersächsischen Landesforsten

 In Forstamt Harsefeld, Forstamt Rotenburg, Regionale Presseregion Nordost

(Harsefeld/Rotenburg) In den kommenden zwei Wochen sind die Flächen der Niedersächsischen Landesforsten einmal mehr Treffpunkt für ein ganz besonderes Naturschutzprojekt: Ein internationales Jugendworkcamp der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) macht Station in der Region.

Auf Initiative der Ökologischen NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR) mit Sitz in Rotenburg, federführend organisiert von Leiterin Sarina Pils, sind zwölf Jugendliche aus aller Welt – unter anderem aus Spanien, Mexiko, Hongkong, Italien, Algerien, Deutschland und Tschechien – in den kommenden Tagen an verschiedenen Standorten im Einsatz: im Hemelsmoor (Landkreis Rotenburg, Forstamt Rotenburg, Revierförsterei Hepstedt), im Beverner Wald (Forstamt Harsefeld, Revierförsterei Bevern) sowie im Feerner Moor (Forstamt Harsefeld, Revierförsterei Rüstje).

Auftakt im Hemelsmoor

Den Startschuss gab am vergangenen Montag das Hemelsmoor. Dort räumten die Jugendlichen im Forstamt Rotenburg, Revierförsterei Hepstedt, zwei Verbindungskorridore zwischen einer im letzten Jahr durch eine Spundwand wiedervernässten Moorfläche und einer angrenzenden Fläche. Forstwirte-Auszubildende hatten im Vorfeld Kiefern und Birken gefällt und zugesägt. Gemeinsam mit der ÖNSOR und ehrenamtlichen Helfern übernahm die internationale Gruppe das Wegräumen und Sammeln des Holzes auf vorab markierten Ablageplätzen.

Ziel der Maßnahme ist es, eine Durchlässigkeit zwischen den Moorflächen zu schaffen und so seltenen Schmetterlingsarten neue „Autobahnen“ zu ermöglichen. Diese Schmetterlinge sind klein, fliegen bodennah und brauchen windgeschützte Korridore – einige Bäume wurden deshalb bewusst stehen gelassen. Ob die Falter die neuen Verbindungen annehmen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

Begleitet wurde der Einsatz von Birte Riechers, Försterin für Waldökologie und Naturschutz bei den Niedersächsischen Landesforsten, und Hans-Bert Schikora, Schmetterlings- und Moorexperte der ÖNSOR, die den Jugendlichen fachliche Einblicke in die Bedeutung und Besonderheiten der Moorökosysteme vermittelten.

„Solche internationalen Workcamps sind eine großartige Chance: Die Jugendlichen lernen nicht nur unsere Moor- und Waldlandschaften kennen, sondern auch, wie wertvoll gemeinsames Anpacken für den Naturschutz ist. Wir freuen uns, dass die ijgd jedes Jahr wiederkommen und mit uns daran arbeiten, bedrohte Lebensräume langfristig zu sichern“, so Birte Riechers, Försterin für Waldökologie und Naturschutz.

Kontrolle von Fledermauskästen im Beverner Wald

Am Mittwoch führte das Programm die Jugendlichen in den Beverner Wald (Forstamt Harsefeld, Revierförsterei Bevern). Dort stand die Kontrolle von Fledermauskästen auf dem Arbeitsplan. Unter fachkundiger Anleitung von Julian Mattes, Fledermausexperte der ÖNSOR, überprüfte die Gruppe die Nistkästen, dokumentierte den Zustand und erhielt spannende Einblicke in die Lebensweise und den Schutz dieser nachtaktiven Säugetiere.

Entkusseln im Feerner Moor

Die nächsten Arbeitstage verbringt die Gruppe im Feerner Moor (Forstamt Harsefeld, Revierförsterei Rüstje). Hier werden Moorflächen „entkusselt“ – das heißt, junge aufwachsende Bäume wie Birken oder Kiefern werden mit Handsägen und sogenannten Waldteufeln entfernt. Damit wird die Verdunstungsrate verringert und das Moor langfristig stabilisiert.

Lernen, arbeiten, erleben

Die Einsätze zeigen, wie vielfältig und praxisnah das Workcamp gestaltet ist: Die Jugendlichen lernen unterschiedliche Flächen und naturschutzfachliche Themen kennen, arbeiten im Team mit Fachleuten aus Forstwirtschaft, Ökologie und Artenschutz zusammen und erfahren unmittelbar, wie wertvoll gemeinsame Arbeit für den Erhalt bedrohter Lebensräume ist – bei Wind und Wetter.

Das Engagement verbindet Naturschutz mit internationalem Austausch: Über die praktische Arbeit hinaus tauschen sich die Jugendlichen in der Gruppe aus, knüpfen Kontakte über Ländergrenzen hinweg und nehmen bleibende Eindrücke aus der Region mit nach Hause.

Hintergrund:

Die ijgd (Internationale Jugendgemeinschaftsdienste e. V.) sind ein gemeinnütziger Verein, der seit vielen Jahrzehnten internationale Begegnungen organisiert. Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern arbeiten in Workcamps gemeinsam an gemeinnützigen Projekten, tauschen Erfahrungen aus und setzen damit ein Zeichen für Völkerverständigung, Engagement und Nachhaltigkeit. Die Niedersächsischen Landesforsten sind langjähriger Partner des ijgd und stellen häufig ihre Flächen für verschiedenste Arbeiten zur Verfügung.

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