Alte Buchen kommen in die Jahre
Ersatzpflanzung an der Moltkebahn in Aurich
(Aurich) 175 Jahre sind die Buchen an der Moltkebahn in Aurich alt. Ein stattliches Alter für Alleebäume im städtischen Umfeld. Doch sie haben so langsam ihr Lebensende erreicht. Pilze zersetzen ihr Holz und machen die Bäume instabil. Nach und nach werden sie nun von der Revierförsterei Meerhusen der Niedersächsischen Landesforsten entnommen und durch junge Buchen ersetzt.
Alte Buchen
„Man muss sich die Zeitskala nur einmal vor Augen halten. Die Bäume wurden 1848 zur Zeit der bürgerlichen Revolution hier gepflanzt. Wenn die erzählen könnten, hätten die uns einiges zu sagen“, erklärt Phillip Hahn, Revierleiter der Försterei Meerhusen. Buchen können in Naturwäldern ohne Weiteres 300 Jahre alt werden. Nur verlieren sie ihre Standfestigkeit. Für die Moltkebahn ergibt sich dadurch ein Problem. „Einerseits wollen wir die Allee mit ihrem einzigartigen Charakter erhalten, andererseits handelt es sich um einen öffentlich gewidmeten Weg, der von sehr vielen Spaziergängerinnen und Spaziergängern und Fahrradfahrenden genutzt wird“, so Hahn.
Pilze beeinträchtigen Standfestigkeit
An den alten Buchen siedeln sich verschiedene Pilze an – ein ganz natürlicher Vorgang an alten Bäumen. Dabei leidet oft die Verkehrssicherheit. „Wir, als Eigentümer der Bäume, sind verpflichtet, die Bäume entlang öffentlicher Wege jährlich auf ihre Standfestigkeit zu überprüfen. Ist das nicht mehr gewährleistet, müssen die Bäume gefällt werden, damit Schäden von Leib und Leben abgewendet werden“, bringt Uwe Mestemacher, Leiter des Forstamtes Neuenburg, seine Bedenken ein.
Nachpflanzungen für Erhalt der Allee
Der Befall mit dem Brandkrustenpilz hat dazu geführt, dass im vergangenen Jahr drei Bäume aus der Allee gefällt werden mussten. „Für diese wurden jetzt insgesamt sechs junge Buchen gepflanzt. Die Nachpflanzung an der Allee wird in den kommenden Jahren fortgeführt. Damit wollen wir den Charakter der Moltkebahn mit der einzigartigen Buchenallee nachhaltig sichern. Bei all unseren Maßnahmen stimmen wir uns eng mit der Naturschutzbehörde des Landkreises Aurich ab“, so Mestemacher.
Naturdenkmal
„Die Moltkebahn wurde seinerzeit als Naturdenkmal ausgewiesen, damit sie mit ihren orts- und landschaftsbildprägenden Bäumen erhalten bleibt“, führt Dorothea Buchholz von der Naturschutzbehörde des Landkreis Aurich aus. „Durch die Unterschutzstellung sollen die Bäume erhalten, gepflegt und vor willkürlichen Veränderungen oder Zerstörungen gesichert werden“, so Buchholz. Der Status eines Naturdenkmals bleibt auch mit den Nachpflanzungen erhalten.
Hintergrund
Die Moltkebahn, im Verlauf zwischen dem Südeweg und dem Eheweg in Aurich-Sandhorst, befindet sich im Eigentum der Niedersächsischen Landesforsten. 1982 wurde die Moltkebahn vom Landkreis Aurich als Naturdenkmal ausgewiesen. Es handelt sich hierbei um die verbliebenen Abschnitte der Allee zum ehemaligen Jagdschloss am Landratsholz, in dem bis 1997 das ehemalige Niedersächsische Forstamt Aurich beheimatet war.
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