Forstamt Ankum kalkt wieder Waldböden
Bodenversauerung soll gemildert werden
(Ankum) Das Forstamt Ankum der Niedersächsischen Landesforsten kalkt wie schon im letzten Jahr, wieder einen Teil seiner Wälder. Damit wollen die Forstleute die stetige Versauerung des Waldbodens durch Stickstoffeinträge ausgleichen. Ab dem 09.11.2023 soll das Altfrerener Holz gekalkt werden.
Der Forstort „Altfrerener Holz“ erstreckt sich vom Waldfreibad bis fast an den Saller See und umfasst ca. 150 ha Waldfläche. Es kommt wegen der Kalkung zu Sperrungen des Frerener Holtpäddkens, des Waldparkplatzes und von Wegen.
„Wir verwenden ein erdfeuchtes Material, das vom Boden aus mit einem Kalkstreuer an einem Rückeschlepper in die Flächen gestreut wird. Dadurch staubt es beim Ausbringen nicht so stark“, erklärt Lea Reichmann, Waldnaturschutzförsterin im Forstamt Ankum und Koordinatorin des Projektes. Dennoch sollen die bearbeiteten Waldbereiche aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden. Die Sperrungen können witterungsbedingt bis zu zwei Wochen andauern. Das Forstamt Ankum bittet um Verständnis und Beachtung.
Um den Kalk auszubringen, muss die Maschine alle 20 m auf einer sog. Rückegasse fahren können. „Damit dies möglich ist, haben wir in den letzten Wochen diese Rückegassen durch einen Harvester aufarbeiten lassen. Uns ist bewusst, dass diese umfänglichen Arbeiten erstmal einen radikalen Eindruck machen. Aber der Wald wird sich innerhalb kurzer Zeit stabilisieren und von der neu gewonnenen Auflichtung profitieren. Das Holz, das wir dabei geerntet haben, geht an regionale Sägewerke bzw. Verarbeiter und dient je nach Sortiment auch der lokalen Bevölkerung zur Versorgung mit Brennholz. Wenn die Maschinenarbeiten erledigt sind, werden wir die Waldwege und den Erlebnispfad ‚Frerener Holtpäddken‘ wieder ertüchtigen“, erläutert Revierförsterin Mareike Gels.
Hintergrund:
Die Bodenschutzkalkungen dienen nicht zur Düngung der Wälder, sondern der Pufferung der bereits erfolgten und noch immer stattfindenden Versauerung des Waldbodens. Die Kalkungen in den 1980er und 1990er Jahre dienten dem Ausgleich des Säureeintrags durch den Sauren Regen, welcher durch Schwefelemissionen entstanden war. Durch Filteranlagen in den Kraftwerken sind diese Einträge in Deutschland nicht mehr relevant. Die heutigen Versauerungen entstehen durch chemische Verbindungen mit Stickstoff, besonders NOx (Stickoxide) und NH4+ (Ammonium) insbesondere aus der Landwirtschaft und dem Verkehr. Durch die Nachbarschaft zu den intensiv landwirtschaftlich bewirtschafteten Flächen und den Ställen im west-niedersächsischen Tiefland sind die Wälder des Forstamtes Ankum hiervon besonders betroffen.
Durch die Versauerung im Boden werden chemische Prozesse ausgelöst, die Auswirkungen auf das Bodenleben und die Wurzelbildung der Pflanzen und Bäume haben. Die Feinwurzeln der Bäume und symbiotischen Pilze werden geschädigt und die Resilienz gegenüber dem Klimawandel lässt nach. Dieser Effekt wird durch die Ausbringung des verwendeten kohlensauren Magnesiumkalks gemindert.
Der Kalk – es werden ca. 3 Tonnen je Hektar ausgebracht – ist nicht etwa weiß, wie man es sich vorstellt, sondern hat das Aussehen von Sand. Erdfeucht ist das Material, damit die Staubentwicklung begrenzt bleibt. Der Kalk wird nicht in den Boden eingearbeitet, sondern lediglich oberflächlich gestreut.
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