Forstamt Seesen verabschiedet Wilfried Henze
Johanna Precht leitet die Försterei Langelsheim
(Seesen) In den Wäldern der Revierförsterei Langelsheim hat sich ein Generationenwechsel vollzogen. Der langjährige Revierleiter Wilfried Henze ist in den Ruhestand gewechselt und hat die Försterei an seine junge Kollegin Johanna Precht übergeben. Das Forstamt Seesen hat Wilfried Henze am 31. Januar verabschiedet. Seine Nachfolgerin kennt das Revier Langelsheim seit drei Jahren und führt die Arbeit des Vorgängers nahtlos fort. Försterin Precht ist seit 2021 im Forstamt Seesen tätig und in die Aufgaben der Revierleitung eingearbeitet. Mit Wilfried Henze geht ein Harzer Forstmann in den Ruhestand, der 19 Jahre und einen Monat lang die Wälder vor den Toren seines Heimatortes pflegen und gestalten durfte. Henze ist Jahrgang 1958 und stammt aus Langelsheim am nördlichen Harzrand. „Förster oder Waldarbeiter gab es keine in meiner Familie, aber mein Vater war leidenschaftlicher Stangensucher von Rothirschgeweihen. Schon in jungen Jahren hatte ich den Wunsch, als Förster in den Wäldern vor der Haustür zu arbeiten.“ So beschreibt Henze seinen Weg zum Forstberuf. Der begann mit einem Studium an der Fachhochschule Göttingen und Abschluss als Diplom-Forstingenieur. Seine erste Station war das Forstamt Kattenbühl nahe Hann.Münden, wo Wilfried Henze neben seiner Anwärter-Ausbildung auch erste Erfahrung im Revier sammelte. Die Leitung des damaligen Jugendwaldheims im Forstamt Kattenbühl und heutigen Waldpädagogikzentrums Haus Steinberg hatte er als junger Forstmann von 1985 bis 1989 inne. Von Südniedersachsen wechselte Henze in das nördliche Harzvorland, um acht Jahre lang die Büroleitung im Forstamt Lutter zu führen. Anschließend war er bis Ende 2004 als Förster für Naturschutz und Waldökologie in den Forstämtern Stauffenburg, Liebenburg und Elm tätig.
Seit Gründung der Landesforsten Revierleiter in Langelsheim
Eine große Chance tat sich 2005 auf, als die Niedersächsischen Landesforsten gegründet wurden und Wilfried Henze das neu zugeschnittene Revier Langesheim übertragen bekam. Damit ging sein Jugendtraum in Erfüllung, der bis zu seiner Pensionierung anhielt.
Von Anfang an begleiteten ihn zwei Arbeitsschwerpunkte im Revier, das von Fichten geprägt war: Die Borkenkäferbekämpfung und der Waldumbau. Stürme hat er in den 19 Jahren reichlich erlebt. „Ab 2018 ging es richtig zu Sache“, schildert der 65-Jährige und meint damit den Sturm Friederike und die folgenden Dürrejahre, „von da an haben wir nur noch Schadholz beseitigt und versucht, möglichst viele Borkenkäfer zu fangen“, kennzeichnet Henze seine Arbeitsschwerpunkte. Über seine Arbeit als Revierförster urteilt er, sie sei eine insgesamt schöne Zeit gewesen – abgesehen von den letzten fünf Berufsjahren. Seinen Lieblingswald im Revier, den Mittelwald Appelhorn, besucht er immer wieder gern und lässt dort die Seele baumeln. „Als Pensionär kann ich mir jetzt die schönsten Ecken im Revier aussuchen, um zu schauen, was in den vergangenen Jahren passiert ist“, freut sich Henze über das Ende seiner Dienstzeit.
Waldumbau fortführen und Aufforstungen „über den Berg helfen“
Seine Nachfolgerin, Johanna Precht, will da weitermachen, wo Wilfried Henze aufgehört hat. Das Revier soll in einen Mischwald umgebaut werden und die Neuanpflanzungen nach Sturm- und Borkenkäferschäden will sie pflegen und in den ersten kritischen Jahren „über den Berg helfen“, hofft die Forstfrau. Ihr Blick richtet sich in die Zukunft und auf den Neuanfang, vor dem die Harzer Forstleute stehen. Nach ihrem Forststudium im sächsischen Tharandt und dreijähriger Berufserfahrung im Forstamt Seesen wartet viel Arbeit auf Johanna Precht. Zwar nimmt die Holzernte rapide ab, aber die Pflege der Neuanpflanzungen und der heranwachsenden Jungwälder wird die Forstfrau noch lange beschäftigen. Sie wünscht sich möglichst viele Berufsjahre im Revier Langelsheim und die Zufriedenheit ihres Vorgängers mit der Wahl ihres Wunschreviers.
Seesens Forstamtsleiter Henning Geske hat Wilfried Henze mit den Worten verabschiedet: „Das Forstamt verliert einen geschätzten und verdienten Kollegen und bedankt sich für seinen Dienst am Wald. Wir sind froh über den nahtlosen Wechsel des Revieres in junge Hände und den geräuschlosen Generationenwechsel in den Wäldern rund um Langelsheim“.
Das Forstamt Seesen ist eines von insgesamt 24 Forstämtern der Niedersächsischen Landesforsten.