Honigernte im Trittsteinbiotop

 In Forstamt Oerrel, Regionale Presseregion Nordost

Heideblüte in der Revierförsterei Lintzel

(Oerrel/Lintzel) In diesem Sommer konnten in der Revierförsterei Lintzel der Niedersächsischen Landesforsten, Bienen erstmalig erfolgreich Honig eintragen. Auf einer jungen Heidefläche im Wald, in der Nähe von Lintzel, konnte Imker Martin Breetzmann-Holzer vier seiner Bienenvölker von Ende Juli bis Anfang September aufstellen.

In der Revierförsterei Lintzel haben die Landesforsten in den Jahren 2009-2014 im Zuge biotopverbessernder Maßnahmen mehrere Trittsteinbiotope für das Birkwild (Tetrao tetrix) angelegt. Der Grundgedanke ist es, die in dieser Region vorhandenen Birkwild-Populationen, zum einen auf dem Truppenübungsplatz (TrÜbPl) Munster-Süd, süd-westlich des Forstamtes Oerrel gelegen, auf dem TrÜbPl Munster-Nord (nordwestlich) und dem Birkhuhn-Vorkommen auf den Flächen der Fa. Rheinmetall im Südosten, die Möglichkeit zu geben, auf diesen Flächen durch das Revier Lintzel zu wandern. Der Biotopverbund  geschah in der Hoffnung, einen genetischen Austausch unter den Populationen zu ermöglichen und somit die genetische Vielfalt zu erhalten.

Welf Einhorn berichtet: „Die Heidefläche ist im Jahr 2010 als Trittsteinbiotop angelegt worden. Es handelte sich damals um einen mittelalten Fichtenbestand, sehr artenarm und dunkel. Wärmeliebende Arten konnte man hier nicht vorfinden.“

Nach der Fällung der Bäume wurde lediglich der Oberboden mit einem Bagger abgeplaggt. Der blanke Heidesand lag somit frei. „Durch Jahrhunderte der Heidebauernwirtschaft sind immer noch keimfähige Heidesamen im Boden vorhanden. Einige Jahre nach der Maßnahme stellten sich schon die ersten Heidepflanzen auf der Fläche ein“, berichtet Einhorn weiter.

Im Laufe der Jahre wurde die Fläche immer wieder von Schulklassen im Jugendwaldeinsatz des Waldpädagogikzentrum Ostheide freigestellt. Hierzu werden junge Birken, Weiden und Kiefern entfernt. Diese Arbeiten sind notwendig, um die Heidefläche auch ohne die Beweidung durch Schafe oder Heidschnucken als solche zu erhalten.

In diesem Frühjahr kam Revierleiter Einhorn die Idee, auf der mittlerweile komplett mit Heide bewachsenen Fläche, einen Imker arbeiten zu lassen. „Imkerei ist in der Kulturlandschaft Heide über Jahrhunderte eine wichtige Einnahmequelle der Heidebauernwirtschaft gewesen. Ich bin sehr froh, Herrn Breetzmann-Holzer als Imker gewonnen zu haben, der diese Tradition fortsetzt.“, so Einhorn.

Imker Martin Breetzmann-Holzer freut sich: „Ich imkere nun seit fünf Jahren. Allerdings ist es das erste Mal in der Heide. In diesem Jahr ist die Heideblüte besonders eindrucksvoll und meine Bienen haben bisher sehr gut eingetragen. Die Völker sind vital und stark. Ich bin sehr dankbar, über die Möglichkeit hiereinen Teil meiner Völker aufzustellen. Im bin gespannt, wieviel Honig sie nach den sechs Wochen letztendlich produziert haben.“

Sollte es eine gute Tracht auf der Fläche geben, planen Einhorn und Breetzmann-Holzer in Absprache mit dem lokalen Wanderwart im kommenden Jahr wieder Bienen auf der Heidefläche im Wald bei Lintzel aufzustellen.

 

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