Wichtiger Beitrag zum Schutz von Klima, Wasser und Biodiversität: Forstamt Oerrel beginnt Renaturierung des Brambosteler Moores

 In Forstamt Oerrel, Regionale Presseregion Nordost

(Wriedel/Brambostel) Das Forstamt Oerrel der Niedersächsichen Landesforsten (NLF) beginnt Anfang September mit der Renaturierung der Flächen des Brambosteler Moores.  Der erste Abschnitt des insgesamt voraussichtlich dreijährigen Umsetzungszeitraums betrifft mit 30 Hektar Fläche knapp die Hälfte des insgesamt 72 Hektar großen Projektgebietes. Der Landkreis Uelzen unterstützt die Renaturierungsmaßnahmen finanziell.

Das Naturschutzgebiet „Brambosteler Moor“, das Teil des FFH-Gebietes „Ilmenau mit Nebenbächen“ und Teil des EU-Vogelschutzgebietes „Große Heide bei Unterlüß und Kiehnmoor“ ist, liegt mit Flächenanteilen in der Gemeinde Wriedel im Landkreis Uelzen sowie der Stadt Munster im Landkreis Heidekreis. Der Kern des Brambosteler Moores gehört zu den Flächen des Forstamtes Oerrel der Niedersächsischen Landesforsten. Das Projektgebiet auf den Flächen der NLF ist ca. 72 Hektar groß. Die Renaturierung beginnt im Uelzener Teil auf ca. 30 Hektar. Das Projektgebiet wurde in den Vorjahren umfangreich im Rahmen einer Landschaftsökologischen Systemanalyse von Fachleuten der NLF untersucht. Den Maßnahmenbeginn legten die Landesforsten aus artenschutzrechtlichen Gründen und wegen der Witterung auf Anfang September dieses Jahres.

Die Umsetzung wird sich über einen Zeitraum von drei Jahren hinziehen. In diesem Jahr wird das Moor zunächst von Gehölzen freigestellt. Da der empfindliche Moorboden nicht befahren werden darf, wird mit größter Sorgfalt eine Spezialmaschine eingesetzt, die das geerntete Holz aus dem Moor herausziehen kann. Die Arbeiten werden voraussichtlich vier Wochen dauern. In den Folgejahren sollen die Entwässerungsgräben verschlossen werden, sodass mit der Zeit die gesamte Fläche auf natürliche Weise wiedervernässt werden kann.

Anne Jantzen, Försterin für Waldökologie und Naturschutz im Forstamt Oerrel, erklärt: „Ohne das Vertrauen der Unteren Naturschutzbehörde Uelzen könnten wir das Projekt nicht so umsetzen, dafür bin ich sehr dankbar. Solche Großprojekte können nur im Rahmen guter Zusammenarbeit bewältigt werden und ich freue mich sehr, die positiven Entwicklungen im Brambosteler Moor zu begleiten.“

Durch die Maßnahmen sollen die Grundwasserstände im Moor stabilisiert werden, sodass wieder ein offenes Moor entsteht. Auf diese Weise soll auf natürlichem Wege die Torfzehrung und damit die Freisetzung von CO2 gestoppt werden. Aber auch die typischen und seltenen Pflanzen- und Tierarten, wie der Sonnentau (Drosera), die Toormoose (Sphagnum) oder das Wollgras (Eriphorum) und das stark gefährdete Birkhuhn (Lyrurus tetrix) und die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), sollen sich den Lebensraum zurückerobern. Dies kann aber nur funktionieren, wenn der Landschaftswasserhaushalt wiederhergestellt wird und dauerhaft erhalten werden kann.

Die Renaturierung verbessert die Ökosystemleistung gleich auf mehreren Ebenen: Sie leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt der Biodiversität –  sie ist auch für den Wasserrückhalt und den Wasserhaushalt von großer Bedeutung.

Zum Hintergrund

1,8 Millionen Hektar natürliche Moore gab es einst in Deutschland.

Ein Großteil davon ist zerstört. 70 Prozent aller Moorpflanzen stehen vor dem Aussterben.

Weltweit bedecken Moore 3 % der Landflache, sie binden aber etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie die Biomasse aller Walder der Erde zusammen. Im Jahr 2020 wurden aus Moorböden in Niedersachsen 15.8 Millionen Tonnen CO² freigesetzt, rund 18 % der gesamten Treibhausgaseimissionen in Niedersachsen. Das Land Niedersachsen strebt bis 2030 eine Minderung der Treibhausgaseimissionen aus Moorböden um jährlich 1,65 Millionen Tonnen CO² an. Deutschland setzte sich als Ziel, die Treibhausgaseimission um jährlich 5 Millionen Tonnen CO² bis 2030 zu reduzieren. Ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Klimakrise ist die sofortige Wiedervernässung aller trockener Moore.

 

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