Grüne Berufe für eine nachhaltige Zukunft
Niedersächsisches Forstamt Nienburg hat zwei neue Auszubildende
(Dötlingen/Bassum/Nienburg) Das erste Vierteljahr ist bald geschafft. Luke Freyberg und Leon Schünemann haben schon einen großen Teil der Arbeiten im Wald der Niedersächsischen Landesforsten kennengelernt, auch den Umgang mit ihrem wichtigsten Werkzeug: der Motorsäge. Warum sie sich für den Beruf des Forstwirts entschieden haben, erzählen die beiden heute.
Luke Freyberg
Luke Freyberg aus Dötlingen bei Ahlhorn ist schon früh mit dem Wald in Kontakt gekommen. „Unsere Familie hat einen kleinen Wald und mein Vater war mit uns Kindern immer viel dort“, erzählt der 18-Jährige. Mit 16 hat er bereits den Jagdschein, das „Grüne Abitur“, weil ihn Natur sehr interessiert.
Nach der Realschulzeit macht er sein Fachabitur an der Fachoberschule im Schwerpunkt Agrarwirtschaft, Bio – und Umwelttechnologie. Hier hat er schon die Idee, dass er Forstwirt werden möchte. Das Praktikumsjahr absolviert er im Privatwald.
„Ich habe dann geschaut, wo es Ausbildungsmöglichkeiten gibt und bin auf die Niedersächsischen Landesforsten gekommen. Im Forstamt Nienburg hat es dann mit einer Stelle geklappt“, freut sich der angehende Forstwirt.
Leon Schünemann
Leon Schünemann ist vor zehn Jahren von Zeven nach Bassum gezogen. Sein Vater führt dort einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb, in dem Schünemann schon früh und gern mithilft. „Mir macht das Arbeiten mit der Natur Spaß. Allerdings bedeutet das Führen eines Hofes auch Arbeiten rund um die Uhr. Das wollte ich nicht und so sah ich mich nach alternativen grünen Berufen um“, so der 15-Jährige.
Er entdeckt den Beruf „Forstwirt*in“, machte ein freiwilliges Praktikum im Forstamt Nienburg und hatte seinen Wunschberuf gefunden. Dass seine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz gleich erfolgreich ist, macht Schünemann glücklich. In seiner Freizeit hilft er aber immer noch seinem Vater auf dem Hof: „Nach der Arbeit wird weitergearbeitet!“
In der Ausbildung angekommen
Mittlerweile haben die beiden schon einen großen Teil der Arbeiten im Wald kennengelernt. Neben Kulturpflege- und Läuterungsarbeiten, welche in den Sommermonaten erledigt werden, haben sie die ersten, kleineren Bäume gefällt, Hochsitze für die Jagd gebaut und Naturschutzarbeiten ausgeführt.
Dieter Höfig, Ausbildungsmeister im Forstamt Nienburg, beobachtet seine Schützlinge dabei genau: „Die beiden sind gut im Wald angekommen, haben Interesse und ein Händchen für die Arbeiten. Das sind sehr gute Startbedingungen.“ Beide Auszubildenden haben für sich auch schon ihre Lieblingstätigkeiten ausgemacht. Während Luke Freyberg sich sehr für die Naturschutzarbeiten interessiert, fällt Leon Schünemann am liebsten Bäume.
Das Team des Forstamtes Nienburg wünscht dem grünen Nachwuchs alles Gute und viel Erfolg für den Start ins Berufsleben.
Hintergrund
In der dreijährigen Ausbildung zum/zur Forstwirt*in werden die jungen Leute im Forstbetrieb theoretisch und praktisch in die Arbeit, vom Pflanzen und Schützen junger Bäume bis hin zur Holzernte eingewiesen. Der Beruf erfordert nicht nur Kenntnisse über den Aufbau des Waldes und der darin vorkommenden Arten sowie den Naturschutz, sondern ebenso über den Betrieb und die Unterhaltung von Forstmaschinen, wie der Motorsäge und weiterer Maschinen und Geräte. Besonderes Augenmerk wird auf Sicherheit und gesundheitsschonende Arbeitsverfahren gelegt.
Die Praxis wird ergänzt durch jährlich zehn Wochen überbetriebliche Ausbildung und Berufsschule am Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum bei Seesen am Harz. Dort wird auch die Ausbildung an Forstgeräten und Maschinen vertieft. So gehören die Arbeit mit dem Forstschlepper und erste Ausbildungsschritte an krangeführten Holzerntemaschinen mit zum Programm. Regelmäßig fahren Auszubildende im Rahmen des europäischen Leonardo-Austauschprogramms zum Beispiel nach Skandinavien. Bei guten Voraussetzungen kann man eine sechsmonatige Ausbildung zum Forstmaschinenführer in die Ausbildung integrieren.
In den 14 Ausbildungsrevieren der Niedersächsischen Landesforsten werden jährlich 30 Auszubildende für den Forstwirt-Beruf eingestellt. Im Nordwesten gibt es gut ausgestattete Ausbildungsreviere mit abwechslungsreichen Wäldern im Forstamt Ankum, im Forstamt Neuenburg und im Forstamt Nienburg. Das Forstamt Neuenburg bildet jedes Jahr zwei junge Menschen aus.
Die Berufsaussichten bei den Landesforsten sind sehr gut. Beliebte Weiterbildungsmöglichkeiten sind die Fortbildung zum Forstmaschinenführer oder zum Forstwirtschaftsmeister. Darüber hinaus kann man sich in der Baumpflege und im Baumklettern beruflich weiterentwickeln. Auch als praktische Grundlage für ein anschließendes Forststudium wird die Forstwirt-Ausbildung genutzt.
Die Landesforsten selbst bieten jährlich ein umfangreiches Seminarprogramm zur laufenden Fortbildung für alle Mitarbeiter an.
Bilder (Landesforsten/Schmidt) zum kostenlosen Download finden Sie hier.
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