Renaturierung des Everstenmoor wird fortgesetzt

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Niedersächsische Landesforsten leisten Beitrag zum Naturschutz

(Oldenburg/Neuenburg) Nachdem das Niedersächsische Forstamt Neuenburg in Kooperation mit der Stadt Oldenburg im letzten Jahr begonnen hat den Nordteil des Everstenmoors zu renaturieren, steht jetzt der Südteil des Naturschutzgebietes an. Durch mehrere Maßnahmen erwarten die Beteiligten auch hier eine Verbesserung der Moorbiotope.

Das Everstenmoor hat eine Größe von etwa 115 Hektar und gehört zum größten Teil den Niedersächsischen Landesforsten. Ein kleinerer Teil gehört der Stadt Oldenburg. Es ist komplett als Naturschutzgebiet und als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) ausgewiesen und umfasst drei sogenannte Lebensraumtypen: Moorwälder, renaturierungsfähige Hochmoore und nährstoffarme Seen und Teiche.

FFH-Lebensraumtypen verbessern

„Ein Großteil dieser Lebensraumtypen weist einen mittleren bis schlechten Erhaltungszustand auf. Mit den geplanten Maßnahmen wollen wir dazu beitragen den qualitativen und quantitativen Zustand der Lebensraumtypen zu erhalten oder sogar zu verbessern. Zudem wollen wir mit der Verbesserung des Wasserhaushalts der weiteren Zerstörung der noch vorhandenen Torfschichten entgegenwirken und im besten Falle erneutes Torfwachstum ermöglichen“, erklärt Linea Kalinowski, Naturschutzförsterin im Forstamt Neuenburg.

Dabei stellt sich der Südteil des Everstenmoors als größere Herausforderung dar: Die Torfmächtigkeiten sind aufgrund der ehemaligen industriellen Abtorfung deutlich geringer, als im Nordteil. Aber, die Naturschutzfachleute sind zuversichtlich, dass eine Renaturierung Erfolg zeigen wird.

Wasser in der Fläche halten

„Wie im Nordteil des Everstenmoors wollen wir die Hochmoorbereiche entkusseln, das heißt von Gehölzen befreien. Mit einem Bagger ziehen wir stellenweise die obere Vegetationsdecke ab, damit sich dort moortypische Pflanzengesellschaften einfinden können. Und wir schaffen Senken, in denen sich Wasser sammeln kann. Außerdem werden wir das Grabensystem über weite Strecken kammern. Dafür nehmen wir den Torf direkt von vor Ort. Dadurch verlangsamen wir den Abfluss von Oberflächenwasser und bringen es sogar zum Stehen“, berichtet Kalinowski.

Die vorhandenen Moorwälder sollen sich selbst überlassen bleiben als sogenannte Flächen der natürlichen Waldentwicklung. Gleiches gilt für die nährstoffarmen Seen und Teiche.

Schülerinnen ud Schüler helfen mit

„Weil Moorrenaturierungen einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung unserer Umwelt leisten, haben wir einen Teil der Arbeiten als Umweltbildungsprojekt mit Schülerinnen und Schülern der Helene-Lange-Schule aus Oldenburg durchgeführt. Sie halfen beim Entkusseln der Hochmoorbereiche und lernten so, welche besondere Bedeutung Moore als Lebensraum haben, wie wir sie schützen und erhalten können, aber auch wie wichtig sie für die Klimastabilität sind“, so die Naturschutzförsterin.

Ein Monitoring für die Entwicklung der Grundwasserstände läuft bereits seit 2013. Dieses führen die Naturschutzfachleute weiter und ergänzen es um regemäßige Vegetationsaufnahmen in der Zukunft.

Die Arbeiten starten in der kommenden Woche (44. KW). Damit der Bagger auf den festen Torfdämmen fahren kann, muss das Forstamt im Vorfeld einige Gehölze händisch entfernen lassen. Diese bleiben als Totholz auf der Fläche liegen. In der Zeit der Arbeiten kann es zu Sperrungen einzelner Wege kommen. Das Forstamt bittet im Verständnis und Beachtung.

 

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