Generationswechsel in der Revierförsterei Bevern
(Zeven/Bevern) Zum 1. Oktober 2024 wechselte Siegfried Rakowitz nach 14 Jahren in der Revierförsterei Bever im Forstamt Harsefeld der Niedersächsischen Landesforsten in den Ruhestand. Er übergibt die Verantwortung für die Waldflächen in die Hände seines Nachfolgers Hauke Klattenberg.
Jugendliche Naturverbundenheit und Berufswunsch Förster
Der 62 Jahre alte Forstmann ist in Zeven geboren. Dort erlangte er am St. Viti- Gymnasium sein Abitur und bewirbt sich 1987 auf das Studium der Forstwirtschaft. „Ich hatte schon in meiner Jugend immer Interesse an der Natur und am Wald. Das wurde durch den damaligen Zevener Förster Hubertus Hübner und durch meine frühe Jagdscheinausbildung weiter vertieft, somit war für mich bald klar, dass ich Förster werden möchte. 13 Wartesemester benötigte ich damals“, erinnert sich der Forstmann lächelnd. „Das war für damalige Verhältnisse, trotz gutem Abitur relativ normal, es gab nicht viele Plätze!“, erinnert sich Rakowitz.
Um die Wartezeit zu überbrücken, verpflichtete er sich als Zeitsoldat für zwei Jahre bei der Bundeswehr und absolviert eine Ausbildung zum Groß-und Außenhandelskaufmann in Hamburg. „1986 und 1987 habe ich mein erstes längeres Praktikum beim Fürst zu Bentheim an der holländischen Grenze angetreten. Mein damaliger Mitpraktikant, Arne Riedel, sollte mein späterer Chef im Forstamt Harsefeld werden. Die Forstwelt ist doch überschaubar und man trifft sich immer wieder“, freut sich Siegfried Rakowitz rückblickend.
Erfolgreiches Studium und beruflicher Einstieg in die Forstwirtschaft
Von 1987-1990 konnte er dann erfolgreich das Studium der Forstwirtschaft in Göttingen als Diplom – Ingenieur abschließen. Nach anschließendem forstlichen Vorbereitungsdienst im Forstamt Unterlüß ist seine erste Station in der damaligen Landesforstverwaltung in Wolfenbüttel. Zufrieden erinnert sich Rakowitz: „1991 wurde ich dann in die Niedersächsische Landesforstverwaltung übernommen. Meine Erste Verwendung war das Niedersächsische Forstplanungsamt in Wolfenbüttel. Dort wurde ich sieben Jahre mit Forsteinrichtungsaufgaben in 35 Forstämtern betraut. Das betraf auch den Nationalpark Harz, welcher damals gerade an den Start ging.“
Von 1998 bis 2010 konnte er dann die Verantwortung für das „Haus-des-Waldes“ in Bremervörde übernehmen. In dieser Zeit brachte Rakowitz jedes Jahr 2000 jungen Menschen das Thema Wald und seine Komplexität näher. „Mir hat die Arbeit mit den jungen Menschen und der Waldinformation immer sehr viel Spaß gemacht. 2010 hatte ich dann die Chance, die Försterei Bevern zu übernehmen und diese auch bis zum Ende meiner Dienstzeit leiten zu dürfen. Waldinformation spielte hier dann aber auch noch eine große Rolle, genau wie der Naturschutz. Die Försterei Bevern ist unglaublich vielfältig strukturiert. Das Naturschutzgebiet „Bevener Wald“ und FFH-Gebiete liegen im Revier. Durch viele Teiche konnten Fledermäuse ebenso wie der Feuersalamander in ihrem Bestand gestärkt werden. „Ein Kernprojekt in dieser Richtung war der Bau eines Fledermausbunkers“, berichtet Rakowitz.
Herausforderung Waldumbau und Ruhestand
Die Anfangszeit im Revier war schwierig. Die Försterei bestand zu großen Teilen aus Nadelholzwäldern, viele Nachkriegsbestände mit 70 bis80-jährigen Fichten. Der Umbau zu Laub-und Mischwäldern war in der gesamten Revierzeit Kernaufgabe. Auch Stürme und ihre Folge in Wald prägten seine Zeit in Bevern: „Sechs an der Zahl“, hält Rakowitz Rückschau, “Das waren immer sehr arbeitsintensive Zeiten, die mir aber auch die Möglichkeit boten, auf den durch die Orkane entstandenen Freiflächen in großem Umfang Stieleichenwälder zu entwicklen.“
In seinem Ruhestand wird sich Siegfried Rakowitz weiterhin der Ausbildung von jungen Menschen widmen. Er ist im Vorstand der Jägerschaft Zeven und in der Jungjägerausbildung engagiert, welche er schon seit 30 Jahren als Prüfer für den Jagdschein unterstützt.
Nachfolge im Revier Bevern
Als neuer Kollege im Revier Bevern tritt Hauke Klattenberg seine neue Stelle Anfang Oktober an. Klattenberg kommt aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Zeven. Dort absolviert er, ebenso wie sein Vorgänger, seine Schulzeit und macht das Abitur. Während dieser Zeit sammelt er erste Erfahrungen in der Forstwirtschaft. „Mein erstes Schulpraktikum habe ich in der heutigen Försterei Hepstedt im Forstamt Rotenburg gemacht. Nach dem Abitur folgte 2012 ein weiteres Forstpraktikum, dieses Mal schon bei Siegfried Rakowitz in der Försterei Bevern. Das war dann endgültig ausschlaggebend, den Forstberuf zu wählen“, blickt er zurück.
. Während des Forstwirtschafts-Studiums in Göttingen, das er 2016 erfolgreich beendet, erledigt er das dreimonatige Pflichtpraktikum im Forstamt Harsefeld in der Försterei Bevern. „Zu dieser Zeit habe ich mich schon intensiv mit dem Umbau von Fichtenreinbeständen in Mischbestände beschäftigt und der Wunsch, vielleicht später die Försterei Bevern leiten zu können, keimte in mir auf“, ruft sich Hauke Klattenberg ins Gedächtnis.
Nach Abschluss des Anwärterdienstes im Forstamt Harsefeld übernehmen ihn die Niedersächsischen Landesforsten und er leitet zunächst kommissarisch die Försterei Rüstje. Zusätzlich kümmert sich um die Waldpädagogik in der Region. Von 2020-2024 ist er als Förster für Waldökologie und Naturschutz in den Forstämtern Harsefeld und Rotenburg zuständig. „Ich freue mich nun, die Verantwortung für den schon mir so lange bekannten Wald übernehmen zu können und die gute waldbauliche Arbeit meines Vorgängers weiter fortzuführen“, strahlt Klattenberg.
Das Forstamt Harsefeld wünscht Siegfried Rakowitz alles Gute für seinen Ruhestand und Hauke Klattenberg einen guten Start in der neuen Försterei.
Foto von rechts: Hauke Klattenberg und Siegfried Rakowitz; Siegfried Rakowitz beim Blick in die alten Buchenkronen, Hauke Klattenberg im Revier (Fotos: Böttger/Niedersächsische Landesforsten)
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