Neuer Eichenwald kommt aus der Saatmaschine

 In Forstamt Lauterberg, Harz, Regionale Presseregion Süd

Forstamt Lauterberg wechselt Baumarten bei Bad Sachsa

(Bad Sachsa) Die Niedersächsischen Landesforsten setzen weiter auf einen Wechsel ihrer Baumarten im Harz: Nordöstlich von Bad Sachsa hat das Forstamt Lauterberg auf rund 14 Tausend m² einen neuen Eichenwald gesät. Die Maschinensaat ist Teil der großflächigen Wiederbewaldung des Mittelgebirges. Das flächige Absterben der Fichtenwälder als Folge des Klimawandels zieht eine langjährige Aufforstung mit neuen Baumarten nach sich.

„Mit der maschinellen Traubeneichensaat in der Revierförsterei Walkenried leisten wir einen wichtigen Beitrag zum klimaresilienten Waldumbau. Die Methode bietet die Chance, dass sich zukünftige Wälder standortangepasst und naturnah entwickeln“, sagt Hendrik Rumpf. Der Forstwissenschaftler und Betriebsdezernent im Forstamt Lauterberg beobachtet mit Spannung, ob in den nächsten Wochen aus der Maschinensaat neue Eichen keimen.

Auf Fichten folgen Traubeneichen

Zwischen 2018 und 2022 führten anhaltende Trockenjahre zur massiven Schwächung vieler Fichtenbestände. Schadinsekten wie Borkenkäfer verursachten ein großflächiges Absterben der Nadelbäume. Auf vielen dieser Kahlflächen reicht die natürliche Wiederbewaldung allein nicht aus. Hier pflanzen Forstleute zukunftsfähige Wälder und bringen neue Baumarten in den Südharz. Eichen, Ahorne, Lärchen, Kiefern oder Douglasien gelten als klimaresilienter. Denn es ist leider zu erwarten, dass neben steigenden Temperaturen Extremwettereignisse künftig noch häufiger auftreten werden.

Die Aussaat von Traubeneiche soll aus der ehemaligen Kalamitätsfläche einen klimaangepassten, standortgerechten Laubmischwald entstehen lassen. Die maschinelle Saat hat dabei mehrere Vorteile: Eine hohe Pflanzendichte unterstützt die natürliche Astreinigung und die Wurzeln können sich ungestört entwickeln und gut an den Standort anpassen.

Boden der Saatfläche gründlich geräumt und für Maschineneinsatz vorbereitet

Die Maschinensaat setzt eine gründliche Bodenvorbereitung der Fläche voraus. Nach der Fichten-Fällung und dem Abtransport von der Fläche erfolgten weitere Schritte. Die Fläche wurde gemulcht und anschließend mit einem Wildschutzzaun gesichert. Mitte April kam schließlich das Unternehmen Hof-Diekmann mit Traktor und Sämaschine der Firma Schlüter zum Einsatz. Forstwirtschaftsmeister Korbinian Lang und Forstreferendar Lucas Diekmann vom Forstamt Lauterberg unterstützten gemeinsam die Aussaat. Rund 350 Kilo Saatgut kam in den Waldboden, das aus einem nordrhein-westfälischen Erntebestand bei Bad Salzuflen stammte.

Fotodownload

https://nlf.pixxio.media/share/1747229904mG9G6mjs1fGzgc

Recommended Posts