Aus Eintönigkeit wird bunter Mix

 In Forstamt Rotenburg, Regionale Presseregion Nordost

Klimaverträglicher Waldumbau in der Försterei Thörenwald

(Zeven / Thörenwald) Ab Ende Januar werden in der zu den Niedersächsischen Landesforsten gehörenden Försterei Thörenwald Maßnahmen zum klimaangepassten Waldumbau beginnen. In den östlich an Zeven angrenzenden Forstorten Herrenbruch und Aspe sollen die Waldbestände in Richtung stabiler Laubmischwälder umgebaut werden.

Die forstlichen Maßnahmen werden jeweils etwa eine Woche dauern. Es wird zu zeitweisen Wegesperrungen kommen. Das Forstamt Rotenburg bittet die Waldbesucher um Verständnis und Beachtung der Absperrungshinweise zu ihrer eigenen Sicherheit.

Jessica Borde, Leiterin der Revierförsterei Thörenwald beschreibt die geplanten Maßnahmen: „Abhängig von der Witterung – die Waldböden dürfen nicht zu nass sein – werden die forstlichen Arbeiten voraussichtlich Anfang Februar beginnen. In dem Waldschutzgebiet ‚Herrenbruch‘ möchte ich das Nadelholz zurückdrängen, um das Laubholz zu fördern. Das kommt insbesondere den lichtliebenden Baumarten wie der Eiche entgegen. Die Nadelbäume werden mit der Motorsäge gefällt und anschließend durch Forstspezialschlepper mit Seilwinde an einen festen Weg gezogen, damit wir die Waldböden schonen. In der Aspe soll ein Nadelholzbestand in einen Laub-Mischwald umgebaut werden. Damit wir hier Roteichen, Bergahorn, Linde und Buche pflanzen können, habe ich geplant, das Unterholz aus Traubenkirsche, Birke und Nadelholzverjüngung mit einem Bagger, der mit einem Kneifer ausgestattet ist, zu entfernen. Er schafft Platz für die nächste Waldgeneration, die bunt gemischt, stabil und gesund dem Klimawandel trotzen soll. Außerdem werden wir hier auch einen Waldinnenrand mit heimischen Sträuchern anpflanzen.“

Bei dem Bagger handelt es sich um einen 14-Tonnen-Maschine. Statt einer Schaufel wurde ein Kneifaggregat angebaut. Dieses kann dünnere Bäume sowohl festhalten als auch scherenartig abschneiden. Der Bagger bearbeitet die Waldflächen nur von festgelegten Fahrgassen aus. Mit seinem Ausleger erreicht er auch Bäume, die bis zu zehn Meter von ihm entfernt stehen. So schont er den Waldboden.

Die Niedersächsischen Landesforsten bewirtschaften ihre Wälder nach den Grundsätzen der langfristigen ökologischen Waldentwicklung – kurz „LÖWE“ genannt. Dabei ist es wichtig die anstehenden Holzerntearbeiten mit den Naturschutzaspekten, den Freizeitinteressen der Bevölkerung und den Nutzungsbelangen der Waldbesitzer in Einklang zu bringen. „Grundsätzlich werden alle Pflege- und Holzerntearbeiten in Übereinstimmung mit der Nutz-Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes durchgeführt. Bei aller Umsicht und Vorsicht werden sich aber vorübergehende Schäden an einzelnen Wegen nicht vollständig verhindern lassen, bei geeigneter Witterung richten wir die Wege schnellstmöglich wieder her. Auf unsere Waldbesucher wird der Wald nach den Arbeiten zeitweilig unordentlich wirken“, wirbt Jessica Borde um Verständnis.

Um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, pflanzen die Niedersächsischen Landesforsten grundsätzlich ausschließlich standortgerechte Baumarten. Das heißt, dass die Bäume und Sträucher zu den Wasser- und Nährstoffverhältnissen des Bodens passen müssen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei stets darauf, wie sich die Standortverhältnisse infolge des Klimawandels ändern könnten. Das bedeutet, dass es im Sommer trockener wird, es stürmt mehr und geschwächte Bäume anfälliger für Krankheiten und Schädlinge werden. Ziel ist es, die Wälder möglichst klimaresistent aufzustellen.

Beitragsbild: Beispielbild, mit einem Bagger und Kneifer kann bodenschonend im Wald gearbeitet werden. (Foto: Niedersächsische Landesforsten)

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