Wasser-, Natur- und Klimaschutz im Großmodell
Niedersächsische Landesforsten entwickeln Ahlhorner Fischteiche zu Leuchtturmprojekt für Wasser-, Natur- und Klimaschutz
(Emstek/Ahlhorn) Auf rund 1.000 Hektar Fläche der Teichwirtschaft Ahlhorn und der sie umgebenden Wälder stecken die Niedersächsischen Landesforsten ihre Ziele neu. Bisher standen die naturnahe Fischzucht und verschiedene Lebensraum- und Artenschutzziele im Fokus der Bewirtschaftung. Im Zentrum des jetzt vorgestellten Konzeptes der Landesforsten für die „Modellregion Ahlhorner Fischteiche“ steht dagegen vor allem das Wasser. Ziel ist es, die Teiche so zu bewirtschaften und die umliegenden Wälder so zu entwickeln, dass vorhandene Potenziale der Grundwasserbildung und des Wasserrückhalts optimal genutzt werden, ohne hierbei Naturschutzziele aus den Augen zu verlieren oder auf die Fischzucht verzichten zu müssen.
Das Forstamt Ahlhorn stellt das Projekt jetzt zusammen mit dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) und weiteren Partnern vor.
„Wir haben in den letzten Jahren immer häufiger feststellen müssen, wie wichtig ein gutes Wassermengenmanagement ist. Niederschläge fehlen, gleichzeitig gibt es zu wenige Möglichkeiten, Wasser über eine längere Zeit zurückzuhalten. Unter diesen Verhältnissen leidet der Wirtschaftsbetrieb der Ahlhorner Fischteiche schon seit vielen Jahren. Mit der Modellregion ändern wir die Prioritäten, wovon sowohl die Teichwirtschaft, als auch die gesamte Region profitieren werden“, erklärt Stefan Grußdorf, Leiter des Forstamtes Ahlhorn, bei der Vorstellung des Projektes.
In Zukunft will das Forstamt deshalb die Wasserfläche der Teichwirtschaft vergrößern. Ziel ist es, mehr Wasser für die Grundwasserneubildung in der Fläche zu halten. Außerdem entwickeln die Landesforsten den die Teichlandschaft wie ein Puffer umschließenden Wald weiter: Laubbaumanteile sollen erhöht, Feuchtgebiete und Moorflächen renaturiert werden.
„Die Modellregion Ahlhorner Fischteiche ist ein Leuchtturmprojekt innerhalb der Niedersächsischen Landesforsten. Mit ihr gehen wir neue Wege. Erstmals entwickeln und renaturieren wir eine Wald- und Wasserlandschaft dieser Größe. Wir arbeiten interdisziplinär mit Wissenschaft und Forschung zusammen und schaffen weitreichende Natur- und Landschaftsschutzwerte“, ordnet Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, das Projekt ein.
Gewinnen können am Ende alle in der Modellregion und darüber hinaus. Die Renaturierung schafft mehr und stabilere Lebensräume für gewässerliebende Tier- und Pflanzenarten. Die vermehrte Infiltration von Niederschlägen ins Grundwasser erhöht die Trinkwassermenge. Die Wälder um die Teichlandschaft entwickeln sich langfristig naturnah und dienen als zusätzlicher Wasserspeicher. Damit können sie Hochwasserspitzen brechen.
Die Zusammenarbeit im Projekt erstreckt sich auf mehrere Partner. So erarbeiten die Niedersächsischen Landesforsten zusammen mit dem OOWV das zukünftige Wassermengenmanagement. Wissenschaftliche Begleitung, insbesondere für die Gestaltung der Landschaft um die Fischteiche herum, erhalten die Akteure unter anderem von der Universität Utrecht und der niederländischen Stiftung Bargerveen.
Bei einem Rundgang durch die Gewässerlandschaft verdeutlicht das Team des Forstamtes Ahlhorn den Ist-Zustand und zeigt exemplarisch auf, mit welchen Maßnahmen eine Neugestaltung möglich ist.
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(Fotos: Böttger/NLF)
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