Gerd Jülke geht in den Ruhestand – Revierleiter der Försterei Ahlden nach fast 25 Jahren verabschiedet
(Rotenburg / Ahlden) Nach fast einem Vierteljahrhundert in der Revierförsterei Ahlden und über vier Jahrzehnten in der niedersächsischen Forstverwaltung und den Niedersächsischen Landesforsten verabschiedete sich Gerd Jülke zum 1. Mai 2025 in den Ruhestand. Der 66-jährige Revierleiter prägte mit seinem Engagement, seiner Fachkompetenz und seiner naturverbundenen Haltung maßgeblich die Entwicklung des Reviers im Ursprungstal der Aller. Auf ihn folgt Katharina Niebel, die nun als Nachfolgerin die Geschicke der Försterei leitet.
Geboren in Hoya an der Weser, wuchs Jülke in der landwirtschaftlich geprägten Weserniederung auf – einer Region voller Wasserläufe, Auwälder und Hecken. Früh wurde der Grundstein für seine spätere Laufbahn gelegt: An der Seite seines jagdlich engagierten Vaters und mit eigenen Jagdhunden verbrachte er viel Zeit im Revier. Der Jugendjagdschein mit 16 Jahren war für ihn selbstverständlich – die Leidenschaft für Wald, Wild und Natur war früh entfacht.
Vom Geldhaus in die Wald
Dennoch entschied sich Jülke nach der Schule zunächst für einen anderen Weg: Er absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei einer Privatbank – eine Station, die ihm schnell zeigte, dass acht Stunden unter Neonlicht nicht seinen Lebensvorstellungen entsprachen. „Ich habe sehr schnell festgestellt, dass reine Bürotätigkeit nicht zielführend für mein weiteres Leben war“, erinnert sich Jülke. Das Buch „Rettet den Wald“ von Horst Stern wurde zum Wendepunkt. Nach der Bundeswehrzeit bewarb sich Jülke für ein Forststudium in Göttingen. Der damalige Numerus clausus erschwerte den sofortigen Zugang, den er mit einer zweiten Ausbildung zum Speditionskaufmann im elterlichen Betrieb überbrückte.
Nach dem Studium und der Anwärterzeit im damaligen Forstamt Duingerwald folgte eine Zeit als Springer im damaligen Forstamt Alfeld. Zehn weitere Jahre war Jülke an der Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen tätig, schwerpunktmäßig in der Abteilung Umweltkontrolle – von der Waldsterbensproblematik der 1980er Jahre bis zur bis heute wichtigen jährlichen Waldzustandserhebung.
Rückkehr in die Heimat
Im Jahr 2000 übernahm Gerd Jülke die Leitung der Revierförsterei Ahlden im Forstamt Rotenburg – eine Rückkehr in die heimatliche Landschaft: das Ursprungstal der Aller mit seiner Vielfalt von trockenen Schmelzwassersanden bis hin zu nährstoffreichen Böden in den Auen. Diese Standortunterschiede bildeten die Basis für eines seiner zentralen Anliegen: den naturnahen Waldumbau.
„Eine der Hauptaufgaben bestand darin, die vielfach vertretenen Kiefern- und Fichtenreinbestände in vielfältige, strukturreiche Mischbestände umzubauen – bei reichlich vorhandenen Wildbeständen“, so Jülke. Dabei verfolgte er einen integrierten Ansatz, bei dem Naturschutz, wirtschaftliche Nutzung und Jagd stets zusammengedacht wurden. Trotz teils hoher Wildbestände gelang es, die Ziele des Waldumbaus langfristig zu verwirklichen – mit sichtbarem Erfolg. Sein Wirken hinterlässt ein Revier, das heute nicht nur wirtschaftlich tragfähig, sondern auch ökologisch vielfältiger und klimaangepasster aufgestellt ist.
Die Niedersächsischen Landesforsten und das Forstamt Rotenburg danken Gerd Jülke für sein langjähriges, engagiertes Wirken und wünschen ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute, Gesundheit und viele erfüllte Stunden draußen in der Natur – fernab von Neonlicht, aber weiterhin nah am Wald.
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