Vielseitige Wald- und Naturschutzarbeit mit Freiwilligen
Das Bergwaldprojekt e.V. zu Gast in den ostfriesischen Wäldern der Niedersächsischen Landesforsten
(Wittmund/Aurich/Neuenburg) Zum dritten Mal ist das Bergwaldprojekt e.V. zu Gast im Forstamt Neuenburg der Niedersächsischen Landesforsten. 13 freiwillige Helfende und ihr Betreuerteam unterstützen eine Woche lang die Arbeit im, am und um den Wald auf der Ostfriesischen Halbinsel. Untergebracht sind sie am Naturschutzhof Wittmunder Wald.
Vielseitiges Arbeitsprogramm
Ein buntes Arbeitsprogramm hat das Team des Forstamtes Neuenburg dafür zusammengestellt. Neben Heidepflege im Wittmunder Wald, wird im Tannenhauser Wald bei Aurich Knöterich ausgegraben, Hordengatter gebaut und im Kinderwald Aurich ein Wald-Xylophon gestaltet. „Das Bergwaldprojekt ist für uns eine willkommene Unterstützung für Arbeiten, die viele Hände erfordern“, schildert Phillip Hahn, Leiter der Försterei Meerhusen bei Aurich, die Zusammenarbeit.
Jonathan Schüppel, Projektleiter beim Bergwaldprojekt bestätigt den vielfältigen Nutzen der Kooperation: „Unser Schwerpunkt sind alle Arbeiten, die dem Waldnaturschutz, dem klimastabilen Waldumbau und der Umweltbildung im Wald dienen. Hier wollen wir was bewegen. Wir arbeiten mit dem Anspruch, forstliche Arbeiten auf hohem Niveau zu erledigen, die nicht mechanisierbar sind.“ Dabei will das Bergwaldprojekt auch gesellschaftliche Akzente setzen, indem es die Teilnehmenden zum Beispiel konsequent vegetarisch und vegan ernährt.
Engagierte Teilnehmende
Inge und Julia haben schon häufiger an Projektwochen teilgenommen. Sie schätzen die Teamarbeit und die vielfältigen Aufgaben. „Ich liebe es draußen zu sein. Bei den Arbeiten lerne ich immer etwas Neues und ich komme auf eine nachhaltige und angenehme Weise in Deutschland rum“, sagt Inge aus Nürnberg. Julia aus Bamberg erklärt: „Bei der Arbeit in der Natur bekomme ich den Kopf frei. Ich sehe am Abend, was ich tagsüber geleistet habe. Das macht mich zufrieden.“
Invasive Pflanzen entfernen
Im Tannenhauser Wald steht an einigen Stellen noch kleinflächig am Wegesrand Japanischer Staudenknöterich. Dieser wuchert sehr und droht in die Waldflächen zu wachsen. Um den Knöterich in seiner Ausbreitung zu behindern, graben die Freiwilligen an diesen Initialbereichen die Wurzeln der Pflanze tief und großflächig aus. Die Försterei entsorgt die Pflanzenteile. „Solche sogenannten invasiven Arten bereiten uns an vielen Stellen im Wald Probleme. Sie gelangen oft mit Gartenabfällen dorthin. Für den Erhalt eines gut strukturierten und reich gemischten Waldes, müssen diese Pflanzen eingedämmt werden“, erklärt Phillip Hahn.
Heide pflegen
Eine Feuchtheide im Wittmunder Wald hat das Team des Bergwaldprojektes gepflegt. Aufwachsende Birken und Kiefern werden abgesägt und von der Fläche geräumt. „Damit sich Glockenheide, Wollgras und Sonnentau hier gut entwickeln können, ist es wichtig, die beschattenden Gehölze zu entfernen. Die abgeschnittenen Bäumchen legen die Freiwilligen in Haufen am Rand der Heide ab. So gelangen keine unerwünschten Nährstoffe auf die Heide und das Totholz dient zahlreichen Vögeln, Mäusen, Igel und Insekten als Unterschlupf“, berichtet Jan Fiddy Winkelhake, Leiter der Försterei Upjever.
Positives Fazit
Alle Beteiligten gehen mit einem positiven Fazit aus der Woche. „Wir haben hoch motivierte, freundliche und fröhliche Menschen bei uns im Wald gehabt, die viel geschafft haben und sich auch vom Regenwetter nicht haben unterkriegen lassen“, fasst Phillip Hahn die Woche zusammen. Auch Jonathan Schüppel ist zufrieden: „Wir können den Freiwilligen hier Einsatzmöglichkeiten in artenreichen, gut strukturierten Wäldern bieten und aufzeigen, wie der Wald von morgen aussehen kann. Und, wir leisten unseren Beitrag dazu, dass dies auch gelingt.“ Alle Beteiligten freuen sich auf das kommende Jahr und die nächste Projektwoche.
Informationen zur Arbeit des Bergwaldprojektes e.V. und den Niedersächsischen Landesforsten finden Interessierte unter www.bergwaldprojekt.de und www.landesforsten.de.
Hintergrund
Bergwaldprojekt e.V.
Der Bergwaldprojekt e.V. organisiert seit über 30 Jahren Freiwilligeneinsätze im Wald, Moor und in Offenlandschaften. Dieses Jahr wird der Verein mit seinen Einsatzwochen in Deutschland über 5.000 Freiwillige in die Natur bringen. Dazu werden 186 Projektwochen an 95 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland stattfinden. Ziele der Arbeitseinsätze sind, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme wiederherzustellen und zu stabilisieren, den beteiligten Freiwilligen die Bedeutung und die akute Bedrohung der natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und daran mitzuarbeiten, die notwendige sozial-ökologische Transformation in der Gesellschaft voranzutreiben.
Naturschutz im Niedersächsischen Forstamt Neuenburg
Das Forstamt Neuenburg betreut eine Fläche von 12.600 ha. Die Bewirtschaftung erfolgt nach den Grundsätzen der Langfristigen Ökologischen Waldentwicklung (LÖWE). Durch die 13 Grundsätze werden Mindeststandards des Naturschutzes auf ganzer Fläche gewährleistet. Insgesamt betreut das Forstamt 14 Naturschutzgebiete mit einer Fläche von ca. 2.800 ha. Hinzu kommen 700 ha Ausgleichs- und Ersatzflächen, die im Sinne des Naturschutzes gepflegt werden. Für die Naturschutzflächen stellen die Landesforsten eigenständige Bewirtschaftungspläne auf, die als Grundlage für die Pflegearbeiten dienen.
Bilder (Landesforsten/Schmidt) zum kostenlosen Download finden Sie hier.
Für die Presse bieten wir zu aktuellen Ereignissen und Meldungen Bilder und Texte zum Download an. Die zum Download angebotenen Fotos dürfen nur gemeinsam mit der Pressemitteilung oder dem Thema veröffentlicht werden, mit dem sie in Verbindung stehen und müssen mit einem ungekürzten Urheberrechtsnachweis versehen sein, wie er jeweils an den Abbildungen angeben ist.